Hallo Lumpinchen,
es ist grundsätzlich zu empfehlen, sich ein Katzenpärchen zu halten, auch wenn man nicht berufstätig ist. Es gibt natürlich immer wieder Katzen, die keine Artgenossen akzeptieren (vielleicht, weil sie ohnehin schon immer allein waren), aber generell sind Katzen sehr soziale und gesellige Tiere. Am besten ist es natürlich immer, wenn man sie von kleinauf aneinander gewöhnt, aber mit etwas Geduld kann man auch erwachsene Tiere sehr gut zusammenführen. Geschlecht und Rasse spielen hierbei so gut wie keine Rolle. Sie sollten sich einfach vom Charakter her gut ergänzen und möglichst schon kastriert sein, dann sind sie ausgeglichener und verträglicher.
Wie Tinkerbelle schon sagte, mögen sich die meisten Katzen zuerst überhaupt nicht. In den ersten Tagen, manchmal auch in den ersten 2 - 3 Wochen wird gefaucht, geknurrt und auch mal geohrfeigt. Das ist ganz normal und als Mensch sollte man sich da auf gar keinen Fall einmischen. Die Tiere müssen ihre Position und ihre Rangordnung ganz allein unter sich ausmachen. Man sollte nur dann eingreifen, wenn sie sich wirklich ernsthaft verletzen. Ansonsten sollte man einfach nur Geduld und etwas Einfühlungsvermögen haben. Die "alte" muß das Gefühl haben, sie wäre immer noch die unschlagbare Nr. 1, aber die "neue" darf auch nicht vernachlässigt werden, sie braucht ebenfalls viel Zuwendung. Bei uns (wir haben 3 Mädels) hat es sehr gut geholfen, daß wir viel mit ihnen gemeinsam gespielt haben. Dabei können sie sich austoben und abreagieren und kommen sich etwas näher.
Es dauert selten länger als 2 Wochen, bis sie sich einigermaßen "zusammengerauft" haben. Und es gibt nichts schöneres, als 2 Katzen, die zusammengerollt in einem Körbchen schlummern, sich das Köpfchen putzen oder wenn sie alle im Gänsemarsch wie angestochen Gespenster jagend durch die Wohnung flitzen

. Wenn man tagsüber nicht da ist, dann können sie sich miteinander beschäftigen bzw. sind eben nicht so allein.
Wenn Katzen über viele Jahre immer nur allein gehalten werden, können sie die merkwürdigsten Verhaltensweisen (negative wohlgemerkt) entwickeln, der Kater einer Kollegin von mir ist jetzt ca. 10 - 11 Jahre alt, sie hat ihn mit 8 Wochen viel zu früh bekommen. Er ist sein Leben lang immer nur allein (sein Frauchen ist berufstätig, überzeugter Single und am Wochenende gern mal weg), dadurch hat er die gesamte Wohnung zu seinem alleinigen Revier erklärt. Er greift nicht nur Besuch an (er springt den Leuten wortwörtlich ins Gesicht!), sondern inzwischen auch sein Frauchen. Dieser Kater kann einem nur furchtbar leid tun, aber man könnte ihm auch keinen Artgenossen mehr dazugesellen, der Zug ist quasi abgefahren

.
Und was die Anhänglichkeit gegenüber ihren Dosenöffnern angeht, so kann ich Dich beruhigen. Unsere Katzen sind die größten Kampfschmuser überhaupt, sobald wir zur Tür reinkommen, begrüßen sie uns freudig und sobald man sich hinsetzt, hat man schon eine "an der Backe"

. Und sobald die eine weg ist, kommt die nächste. Sie schlafen bei uns im Bett und es vergeht kein Tag, an dem man nicht seine Finger vor lauter Kraulerei kaum noch bewegen kann

. Die Beziehung leidet in keiner Weise, ganz im Gegenteil.
Ich kann Dir auch nur empfehlen, Deiner Katze einen Spielgefährten dazu zu gesellen, sie werden es Dir beide später danken.
Liebe Grüße