Zeuge von Tierleid

Diskutiere Zeuge von Tierleid im Tierschutz Forum im Bereich Katzen allgemein; Hallo Ihr, befinde mich gerade sehr im Zwiespalt. Aber, muß das kurz erklären: Ich arbeite seit vielen Jahren bei Leuten, mit denen ich mich...
Heli55

Heli55

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Hallo Ihr,

befinde mich gerade sehr im Zwiespalt.

Aber, muß das kurz erklären: Ich arbeite seit vielen Jahren bei Leuten, mit denen ich mich sonst ziemlich gut verstehe.
Leider haben die sich neuerdings Tiere zu gelegt, die einen bestimmten Zweck zu erfüllen haben.
Alles andere interessiert diese Leute allerdings nicht.

Im ersten Fall wurden 2junge Kaninchen für die Tochter(7J.) angeschafft, damit die mit dem Nägelkauen aufhört.
Die Hasen bekamen auch einen relativ großen Stall gebaut, im Garten. Aber, wie das so ist, das Interesse wurde durch
neue
Interessen abgelöst, die Kaninchen mit dem Nötigsten versorgt. Nun, mit einem halben Jahr lag das erste plötzlich tot im Stall.
Man sorgte sich lediglich um die Tochter, die es noch nicht wußte. Zwar hat die Mutter schon bemerkt, dass das Interesse
schon weniger geworden war, und die Nägel wieder gekaut wurden, aber, das befürchtete Drama war nicht so schlimm, da ja nun dem Wunsch nach einem neuen Kaninchen entsprochen wird. Klar, dass ist insofern wichtig, für das andere, aber es wäre so viel besser, wenn die sich was anderes überlegt hätten.
Die wollten auch nichts wissen, über Grünzeug, sondern fütterten nur Pellets, weil es ihnen so empfohlen wurde.
Auf meine Frage, ob sie denn überlegt hätten, warum das K. so früh verstarb, haben sie "Inzucht" vermutet, und damit war der Fall erledigt.

2Familie: Haben sich eine sehr junge Katze angeschafft, weil sie ein Mäuseproblem haben. Allerdings hat einer a.d. Fam. eine Katzenallergie, und nein, man weiß nicht, ob das gut geht, und wohin die Katze im Fall, wenn es nicht geht, hin soll. Ich fragte, ob sie denn geimpft wird: NEIN. Sagte, ihr, dass die Seuche ein so junges Tier in ein paar Stunden dahinraffen kann, und merkte sehr deutlich, dass das bereits viel zu viel war.

Nun lassen mich diese Sachen nicht in Ruhe. Ich weiß sehr genau, dass da nichts rauskommt, wenn ich weiter rede, aber, wegsehen, oder ganz diese Kontakte aufgeben ist aus anderen Gründen auch schwierig. Was kann ich bloß tun??
 
18.09.2022
#1

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Gast

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Princi

Princi

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Ich könnte ganz sicher meinen Mund nicht halten und würde getreu dem Motto "steter Tropfen höhlt den Stein" weiter reden reden reden.
Wenn es aber gar nicht geht würde ich persönlich versuchen Wege zu finden den Kontakt abzubrechen.
 
xioni

xioni

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Ich bin mit diesen Problemen tagtäglich konfrontiert.....und habe resigniert.
Bei einer englischen Nachbarin, die sich teilweise rührend um kranke Katzenbabies eines Horder-Messie-Opas gekümmert hat, ist es jetzt auch so weit - nachdem sie dieses Jahr über Monate, während sie zur Pflege dorthin ging, ein gut situiertes Paar dort als Gäste antraf, die sie keines Blickes würdigten und auf ihre Bitte, dem Opa ins Gewissen zu reden, eher noch pampig wurden.

Ich finde es weiterhin schlimm....aber wenn ich nichts ändern kann....
 
PaMi

PaMi

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Diese Situation kenne ich nur zu gut. Ich wohn(t)e mit gleich zwei Katzen besitzenden Nachbarn (eine Familie mit zwei Kindern und eine junge Frau in erster eigenener Wohnung) im Mehrfamilienhaus und beide Parteien hatten null Ahnung von auch nur annähernd artgerechter Katzenhaltung.

Mit ersterer Familie war ich seinerzeit noch gut nachbarschaftlich befreundet. Inzwischen herrscht Funkstille. Dazwischen lag das fürchterliche Missverständnis von meiner Seite, dass in dieser Familie irgendein echtes Interesse an irgendwelchen Mitlebewesen bestünde.

Jedenfalls tat ich, solange ich in dieser Hinsicht arglos war, mein bestes, dem kleinen Prestige Coonie-Kitten mit vielen Argumenten einen Weg in ein halbwegs Kater gerechtes Leben frei zu schaufeln.

Und ich habe mich so lange arglos und hemmungslos eingemischt, bis das Katerchen wenigstens geimpft, kastriert und zum Freigänger geworden war. Und ich mir über die Gleichgültigkeit dieser Familie klarer geworden war. Der Rest war ein eskalierender Nachbarschaftsclinch von deren Seite aus, weil ich keinen Nerv mehr auf nächtliche Gartenparties hatte.

Die junge Frau wiederum hatte ihre Katze allein in Wohnungshaltung ohne Balkon, ohne irgend etwas: keine Kumpeline, kein Kratzbaum, kein Spielzeug und selbst ihre Besitzerin verschwand immer mehr von der Bildfläche. Jedenfalls war das Kätzchen offenbar Tage- und nächtelang allein und wenn die junge Frau und meine direkte Nachbarin mal nachts nachhause kam, hörte ich das Tierchen oft genug aufschreien, wie misshandelt.

Ich versuchte auch hier mein Bestes, allerdings mit mehr Zurückhaltung, sprach das Mädel kurz im Treppenhaus an und warf ihr auch mal einen Brief in den Kasten mit Hilfsangebot, sofern mit der Haltung überfordert, weil ich das Kätzchen nachts schreien gehört hätte. Ich fand nette, offener Worte dafür, aber es kam keine Reaktion, auch nicht in kurzen Treppenhaus Gesprächen danach. Ja, sie habe die Katze noch, war alles, was sie zu mir sagte.

Vor kurzem dann stand plötzlich morgens, als ich aus dem Haus wollte, ihre Wohnungstür offen, sie selbst aber war nirgends aufzufinden. Weder in der Wohnung noch im Keller noch draußen irgendwo. Aber das halb verhungerte Kätzchen lugte aus der Tür.

Ich konnte nicht anders, als die Chance zur Befreiung zu nutzen: ich tütete es kurzerhand ein und brachte es zu einer Freundin und später, nachdem ich sie erreicht hatte, zur Katzenhilfe.

Jetzt habe ich hier zwar nur meine Geschichte erzählt, aber ich kann dir nur sagen: Es ist wirklich schwierig, andere von etwas mehr Empathie für die ihnen ausgelieferten Lebewesen zu überzeugen, weil es immer ein Eingriff und ein Angriff auf deren Persönlichkeit darstellt, denn offenbar liegt in solchen Fällen ein akuter Mangel an Empathie vor. Den diplomatisch zu umschiffen ist ein Balanceakt, bei dem einem klar sein muss, was einem das Wichtigste ist, ob man die Beziehung, oder das Tier "retten" will und was der Preis ist, den man bereit ist zu zahlen.

Ich habe mich elend lange mit meinen beiden "Tierschutz-Fällen" herumgeschlagen und immer wieder überlegen müssen, wan für mich die Grenze des erträglichen im miterleben müssen erreicht ist und wann ich nicht mehr anders konnte, als Stress und Ärger und Unannehmlichkeiten zu riskieren. Es war am Ende sehr anstrengend. Aber heute kann ich mit den Ergebnissen leben. Jedenfalls hast du mein volles, solidarisches Mitgefühl. Und ich wünsche dir starke Nerven und viiieeel Gelassenheit!
 
Heli55

Heli55

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Vielen Dank, für Euer Mitgefühl!

Warum bloß reagieren die Leute so überfordert? Ich frage doch gar nichts intimes, und auch, dass sie die Kinder so überfrachten, mit ständig Neuem, zur Unterhaltung, juckt mich nicht. Ich will lediglich den Tieren helfen, und klar, gehen kann ich, aber lässt es mich dann los?
Es muß doch einen Weg geben... Wenn nun die Katze rollig wird, denn für eine Kastration wird sicher auch kein Geld da sein.. es ist ein Alptraum!
 
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