Wie lange trauern Katzen?

[malachit]

Hallo,

ich hab mich heut aus einem traurigen Anlass hier registriert ...
Wir haben vor etwa 2 Wochen unseren knapp 13 Jahre alten Kater einschläfern lassen müssen.
Er hatte einen Tumor in der Zunge und konnte nicht mehr fressen. Keine Chance auf Heilung ...

Wir haben noch einen weiteren Kater, Leo. Er ist jetzt knapp 10 Jahre alt. Und um ihn geht es nun ...
Seit wir Tom haben einschläfern lassen, verhält er sich total anders. Er ist kaum noch im Wohnzimmer und

schläft meist oben im Flur. Er streift mal durchs Wohnzimmer und liegt ne Runde auf einem Stuhl am Esstisch. Aber zum Sofa kommt er kaum noch und er liegt auch nicht mehr auf seinem eigentlichen LIeblingsplatz, um den er sich manches Mal mit Tom gezofft hat.
Er frisst aber normal (nur nicht mehr so hektisch wie früher).

Tom und Leo waren nie ein Traumpaar, sie schliefen oft nebeneinander und putzten sich auch gegenseitig, haben sich aber auch oft gezofft, da Leo ein echter Macho ist und sich aufspielt. Aber im Grunde konnten sie sich wohl schon leiden

Wie lange trauern Katzen im Regelfall? 2 Wochen ist ja noch nicht so lang. ABer ihc mach mir Sorgen um ihn. Nicht, dass er uns nachher an Trauer eingeht.


Meine Mutter hat überlegt, ob sie wieder eine Katze ins Haus holen soll oder lieber nicht.
Leo ist ein schwieriger Kater, er wirkt sehr dominant und ist unberechenbar. Aber er hat oft auch viel Angst (Tom war da mutiger), beim TA z.B. zittert er wie Espenlaub ...

Ich frage mich nun, ob wir überhaupt eine weitere Katze in Betracht ziehen sollten und wann der beste Zeitpunkt wäre?
Wenn Leo nicht mehr trauert und sich ans Allein sein gewöhnt hat (ist Freigänger) oder noch während er trauert?


Bin ein bisschen durch den Wind. Tom hat mir wahnsinnig viel bedeutet. Und Leo scheint darunter auch zu leiden.
Wie hilft man ihm am besten darüber hinweg?


Viele Grüße!

 

[Ziggie]

Also trauern um ihren Kumpel tun Katzen unter Umständen länger. Bei uns hat es so 2 Monate gedauert, bis Peter wieder der alte war, nachdem sein Wurfbruder Leo überfahren worden war. Aber vermutlich kann man da keine feste Zeit annnehmen, weil es sicher auch bei Katzen individuell unterschiedlich ist.

Eingehen wird euer Leo wegen Tom wohl nicht. Und Freigang kann die Sache auch lindern - da hat er draußen etwas zu tun.

 

[Moo]

Herzlich willkommen hier, auch wenn der Anlass ein sehr trauriger ist.

Ihr solltet euch momentan einfach sehr viel um Leo kümmern, um ihm ein bisschen über seine Trauer hinwegzuhelfen.
Wenn er Freigänger ist, ist eine zweite Katze grundsätzlich nicht unbedingt nötig - aber vielleicht trotzdem hilfreich. Wenn ihr euch dazu entscheidet, sollte deine Mutter über ein weibliches Kittenpärchen nachdenken. Junge Katzen werden von den älteren meistens leicht akzeptiert, die beiden können sich dann auch miteinander beschäftigen und Leo kann mitmachen, wenn er mag und hat so trotzdem seine Ruhe.

Der Zeitpunkt ist immer schwierig - auf der einen Seite sollte die zurückgebliebene Katze genug Zeit zum Trauern haben, auf der anderen Seite sollte sie auch nicht zu lange alleine bleiben, weil sie sonst eventuell sehr eigenbrödlerisch wird. Ich finde, drei bis vier Wochen sind ein guter Richtwert, aber das muss man immer individuell entscheiden. Finchen z.B. kam bereits eine Woche nach dem Tod unserer Katze zu JJ dazu, weil dieser extremst getrauert hat und es hat wunderbar geklappt.

 

[malachit]

Danke für eure Antworten.

Wenn ich es richtig verstanden hab, geht Leo auch nicht wirklich raus (ich wohne nicht mehr bei meinen Eltern und komme nur etwa alle 1-2 Wochen zu Besuch). Kann aber auch am Wetter liegen. Er wollte schon den ganze Winter wenig raus ... Kriegt man ja kalte und nasse Füße
Er macht praktishc gar nix mehr außer oben im Flur schlafen und sich zu melden, wenns zeit fürs Futter ist.


Ich glaub, Leo ist auch total irritiert... Er ist ja knapp 3 Jahre jünger als Tom und wir haben ihn als Baby bekommen. Er kennt das Leben also nur mit Tom zusammen. Tom, der mutige, der gelassen sitzen blieb, wenn der Nachbarshund am Zaun total abdrehte.


Mal schauen, wie es sich entwickelt.

 

[Samuel]

Die Situation kenne ich gut.

Als unser Flo im Juli 2008 an einem Lebertumor starb, war Opa Sam auch völlig von der Rolle. Er lag nur noch rum und meldete sich zum Fressen. Nachts stand er im Hausflur und rief seinen Kumpel, mit dem er 16 Jahre zusammengelebt hatte.

Auch ich hatte eigentlich den Eindruck, dass die beiden sich nicht´s großartig zu sagen hatten. Neja, wie ein altes Ehepaar, was schon 100 Jahre verheiratet war. Da hatte ich mich aber gründlich geirrt.

Nach 2 Wochen bekam ich, genau wie Du, Angst, dass mir Sam aufgrund der Trauer auch noch eingeht. Sein ganzes Leben hatte er Gesellschaft verbracht, und nun allein.

Nach 4 Wochen zog Mitzi ein, eine junge Dame von ca. 2 Jahren. Die Zusammenführung war recht turbulent, aber es hat sich gelohnt. Opa Sam hat sozusagen seine inner Mitte wiedergefunden. Die beiden verstehen sich sehr gut.

Auch Sam ist Freigänger. Aufgrund seines Alters nutzt er das eher weniger. Jetzt im Winter hat er es auch eher lieber warm an den Pfoten.

Vielleicht hilft Dir das bei Deiner Entscheidung. Beobachte ihn genau und Du wirst sehen, was zu tun ist.

 

[malachit]

Ja, wir werden ihn genau beobachten. Ich weiß halt nicht, ob er nicht glücklicher wäre, wenn er allein bliebe. Ich kann momentan nicht einschätzen, ob er, wenn er nicht mehr trauert, lieber allein bliebe oder sich über Gesellschaft zu hause freuen würde.
Seltsam ist halt auch, dass er viel ruhiger frisst.
Er ist ein Nimmersatt und Tom ein Mäkler. Wir mussten die beiden von Anfang an getrennt füttern, weil Leo immer alle weggefressen hat. Und obwohl sie in getrennten Räumen fraßen, fühlte er sich offensichtlich immer noch gehetzt...

Und ich weiß nicht, ob meine Eltern sich gleich 2 neue Katzen zulegen wollen... Ich glaube fast, die CHancen stehen nicht sooo gut.
ABer erst mal abwarten und schauen

 

[Gismo88]

Okay... dazu kann ich auch was sagen, denn leider, habe ich schon zu viele Katzen, an die Sterne übergeben müssen

Als mein Freddy starb, waren meine drei Jungs auch totunglücklich, aber Freetzer und Lucky hatten sich ja noch einander, aber Moppel und Freddy waren die dicksten Freunde, die beiden haben sich geliebt... ich hatte lange zeit überlegt, ob ich für Moppel noch einen Kater dazu holen sollte, oder nicht.. nachdem der Dicke dann nichts mehr gefressen hatte, habe ich beschlossen, Moppel eine Freundin zu besorgen.. und da kam Mietz

Als erstes gab es großes Theater... neue Katze, iiih mögen wir nicht...
Aber nach einer Zeit fing Moppel wieder an zu fressen und hat dann auch Mietz wirklich ins Herz geschlossen... gesamt hat es etwa 3 Monate bei Moppel gedauert, bis er den Tot von Freddy überwunden hatte...

so long