Huhu Lankar,
klasse, dass ihr euch so viele Gedanken macht und nicht einfach so aus dem Bauch heraus eine Katze anschafft.
Gruselige Möglichkeiten billig an irgendeine Katze zu kommen gibt es ja leider genug.
Ich habe erst eben den Thread entdeckt, daher verzeih mir meine vielen Zitate aber ich hoffe, dass hier meine drei Gedanken dazu trotzdem willkommen sind.
Nun suchen wir nach jungen Kätzchen deren Eltern gut in der Wohnung leben können vom Charakter her.
Der Charakter einer Katze ist nicht zwangsweise mit der Rasse einer Katze einhergehend.
In einer Wohnung und ohne Freigange kann man fast jede Rasse halten. Es kommt drauf an inwieweit man dann gewillt ist, seinen Wohnraum an die Bedürfnisse anzupassen. Es gibt allerdings auch Ausnahmen, die aufgrund von extremen Bewegungsdrang (z.B) nicht geeignet sind für die Wohnung.
Also wenn "Wohnungshaltung" eine Bedingung ist ... brauchst du dich nicht zu sehr auf eine Rasse fixieren.
Den Charakter einer Katze erkennst du erst durch Interaktion mit Menschen oder anderen Katzen.
Die Tierheime, die ich bis anhin angeschaut habe, vermitteln junge Kätzchen nur an Plätze mit Freigang.
Wir haben hier bei uns im Umkreis auch Tierheime, die, wenn ich nachfrage immer sagen: "Nur in den Freigang"
Als ich nachfragte warum kam die Antwort, dass sie meistens Fundtiere von draußen haben und die wenigsten sich dann an ein Leben ohne "draußen" nicht mehr gewöhnen können.
Ich habe nur einmal dagegen argumentiert. Meine zweite Katze durfte bis zu ihrem dritten Lebensmonat durch die Katzenklappe nach draußen in den Garten ... sie hatte bei mir immer die Chance auf frische Luft, Balkon und vergitterte offene Fenster mit Sonnenschein. Sie hat nie versucht auch nur irgendwie zu flüchten oder auch nur den Drang nach draußen gehabt.
Sind die denn seriös? Oder welche Organisation ist empfehlenswert?
In Deutschland gibt es den §11 des Tierschutzgesetzes, den eine Organisation vorweisen muss, wenn sie Tiere vermittelt weil sie damit gewerbsmäßig (nicht gewerblich, also gewinnbringend) mit eben diesen Tieren handelt.
Dieser regelt unter anderem, dass es dort Menschen mit Sachkundewissen haben muss, das muss entweder durch eine amtliche Prüfung oder durch ein Gespräch mit einem Amtstierarzt bewiesen werden.
Was wiederum bedeutet, dass ein seriöser Züchter sich auch einmal darum bemüht haben muss, denn auch wenn keine Gewinne erzielt würden, die Tiere werden gewerbsmäßig gehandelt.
(Quellen: Sachkunde §11 TierSCHG - Akademie für Tierhaltung , § 11 TierSchG - Einzelnorm)
Wie das in der Schweiz ist kannst du vielleicht hier entnehmen: https://www.drze.de/im-blickpunkt/t...ule/tierschutzgesetz-und-tierschutzverordnung)
Also wenn du Organisationen findest, die nach Deutschland, Österreich und die Schweiz vermitteln und den §11 des deutschen Tierschutzgesetzes erfüllt haben, kannst du davon ausgehen, dass sie sich den Amtsfragen gestellt haben.
Bei erwachsenen Katzen habe ich halt Angst dass sie Verhaltensstörungen mitbringen oder sich nicht an unsere Kinder (5 und 10) gewöhnen können…
Ich habe unseren derzeitigen Kater mit geschätzten acht Jahren letztes Jahr aus dem Tierheim geholt. Er sollte unserer Katze helfen über den Tod des vorherigen Partners hinweig zu kommen. Wir haben damals bewusst einen Kater für die Katze und nicht für uns gesucht.
Laut der Erzählung der Pflegerin wurde er in der Wohnung vom Vorbesitzer einfach zurückgelassen. Wir saßen in dem Katzenzimmer eine Stunde und haben dort die Interaktionen der Katzen untereinander beobachtet.
Er hat in dieser Zeit keine Agressionen anderen Katzen gegenüber gezeigt und wir konnten uns relativ sicher sein, dass er unsere Maus damals nicht "platt machen" würde.
Optisch er war sowas von gar nicht mein Fall! Aber jetzt, nach zwei Jahren ... sind mein Mann und ich froh, dass ich unseren grauen, liebevollen, schon fast zärtlichen, liebesbedürftigen, sensiblen Kuschelteddy mitgenommen habe.
Er hat sich in den letzten zwei Jahren Stück in unser Herz geschlichen und bewiesen, dass er die beste Wahl war.
Was eure Kinder angeht:
Fragt sie welche Vorstellungen haben, welche Katzen sie haben wollen.
Wollen sie Katzen haben, mit denen sie spielen können? Mit denen sie durch die Bude wetzen und Fangen / Nachlaufen spielen können?
Oder wollen sie lieber die ruhigen Katzen, die mehr oder weniger Kuschelteddies sind (wie meiner) ?
Wollen sie selbstständige Katzen mit eigenem Kopf, die sie beim "Katze sein" beobachten und achten können?
Oder wollen sie sogar "Dompteur" werden und mit intelligenten Katzen Klickern und Tricks üben?
Bei dem Altersunterschied der beiden werden sicherlich unterschiedliche Bedürfnisse auftauchen aber diese solltet ihr abklappern, ebenso wie die Bedürfnisse, die ihr (Du und dein Mann) habt.
Wir hatten hier im Tierheim letztes Jahr einen Fall, da hat eine Mutter aus dem Bauch raus einen kleinen jungen Kater für den Sohn geholt.
Nach anderthalb Monaten hat sie dann die Reißleine gezogen und den Kater zu seinem eigenen Schutz vor ihrem Jungen ins Tierheim gegeben.
Sie hatte die Courage hatte dem Tierheim dies zu erzählen und nicht vorzulügen, dass der Kater eine Allergie verursacht hätte oder in alle Ecken gepinkelt hat oder nur agressiv dem Sohn gegenüber wäre.
Dennoch hätte sie sich vorher Gedanken gemacht und wäre vielleicht sogar ins Tierheim zur Beratung gegangen, wäre das vllt vermieden worden.
Was ich eigentlich mit den vielen Worten sagen wollte:
Man findet viel mehr Tiere, die einem viel Liebe und Dankbarkeit schenken im Tierheim, als man glaubt.
Nur halt mit unserer Lebensgeschichte
vor allem mein Mann hat Zweifel bei Katzen aus Tierschutzprojekten.
Uff, es ist natürlich schwierig, wenn dein Mann (als gerade hier nicht aktiver)
a) der Skeptiker ist
b) man seine Argumente nicht kennt
c) logischerweise Entscheidungsrelevant ist.
Hm ..
Also ich habe nach dem Tod unseres Katers meinen Mann mit ins Tierheim geschleppt.
Wir haben uns zusammen mit der Tierpflegerin unterhalten während wir alle unsere wichtigen Eckdaten damals (Für die Katze, älteren Alters bitte, Sehr sozial ... ) genannt haben konnte er sich auch komplett umsehen.
Er war (trotzdem er allergisch reagiert) mit im Katzenzimmer (damals mit neun Katzen) und hat sich Lando angeschaut.
Wir haben damals uns eine Bedenkzeit erbeten und nach einer Woche war er es, der meinte: "Wir nehmen ihn".
Wenn du deinen Mann also schon mal mit in ein Tierheim (das natürlich praktischerweise auch Katzen in Wohnungshaltung vermittelt) mit bekommst (oder auf eine Pflegestelle) und er sich da mit den Leuten unterhalten kann, kann er Vertrauen aufbauen, seine Fragen stellen und Skepsis abbauen.
Wir haben damals glaube ich 5 Tierheime in der Umgebung abgefahren und bei dem ein oder anderen wussten wir schon während der ersten Unterhaltung, da stimmt die Chemie zwischen den Menschen schon nicht so richtig, hier werden wir sicher ohne Tier rausgehen.
Aber solche Nieten findet man wohl immer, wenn Menschen miteinander zu tun haben.
Ihr solltet euch bei den Menschen, des Tierheims, der Tierschutzprojekte wohl, verstanden und empfangen fühlen. Sie sollten im Interesse der Tiere ja auch weiterhin Ansprechpartner bleiben.
Unser Kater ist offiziell immer noch Eigentum des Tierschutzes auch wenn wir die Besitzer sind. Finde ich gut. So hab ich das Gefühl, dass ich, wenn ich aus irgendeinem Grund, wirklich nicht mehr den Kater versorgen kann, mich bei der Organsisation melden kann.
Ich sage ja nicht dass es für mich ausgeschlossen ist Katzen aus dem Tierheim aufzunehmen.
Ich finde deine Offenheit toll
welche Argumente genau hat dein Mann eigentlich?
Liebe Grüße
Harle