FIP - aktuelle Info
Hallo Katzenfreunde,
FIP ist doch etwas komplexer, als in der Beschreibung angegeben. FIP wird verursacht durch ein (Felines)Coronavirus. Es gibt tausende von Coronaviren, die meisten sind ungefaehrlich, verursachen vor allem Durchfallbeschwerden (auch bei Menschen)
Die Diagnose FIP ist nicht ganz einfach, im Blut kann ein Titer (=Anzahl der gebildeten Antikoerper) bestimmt werden, dieser Test ist jedoch bei einem gesunden Tier ziemlich sinnlos. Der FIP test misst naemlich nicht Antikoerper gegen FIP, sondern Antikoerper gegen Coronaviren.
Das Virus, welches FIP verursacht, gehoert zu den Coronaviren. Eine Katze mit FIP hat immer Kontakt gehabt mit einem Coronavirus, es gibt aber natuerlich auch Katzen, die Kontakt hiermit gehabt haben, ohne FIP zu entwickeln (so wie oben erwaehnt kommen diese Viren sehr oft vor). Diese Katzen haben dann einen positiven 'FIP-Test', der aber in der Wiederholung nach einigen Wochen wieder negativ ausfaellt (Darum ist es auch Unsinn, dass einige Zuechter vor dem Deckakt ausser einem Leukose/Aids (FELV/FIV) test auch noch einen FIP test verlangen - dies zeugt meiner Meinung nach von grosser Unkenntnis!)
Sinn macht der Test nur bei Katzen, die auch weiterhin karakteristische Merkmale einer FIPerkrankung zeigen. Allerdings wird dann das Blut auch noch weiteruntersucht; ein sogenanntes FIPscreening gemacht. Hierbei sind auch noch einige andere Blutwerte typisch veraendert. Die definitive Diagnose FIP ist jedoch 100% nur am TOTEN Tier zu stellen!
Nach neusten Untersuchungen (Prof. Egberink, Abteilung veterinaere Virologie, Universitaet Utrecht/NL) ist das FIP virus eine Mutation eines 'ungefaehrlichen' Coronavirus.
Warum diese Mutation auftritt, wann, wie...etc. ist noch immer undeutlich. Prof. Egberink vermutet, dass in Stresssituationen ein Coronavirus im Koerper einer Katze schneller geneigt ist, zu mutieren. Stress kann sein: zuviele Katzen in einem Haushalt, schlechte Katzentoilettenhygiene, andere Krankheiten.....
Ausserdem scheint es eine erbliche Komponente zu geben, bestimmte Staemme mancher Rassen scheinen schneller FIP zu entwickeln, als andere. Hierbei muss erwaehnt werden, dass Prof. Egberink nicht mit Versuchstieren arbeitet, sondern mit Cattery's (unter anderem meine eigene) und grosse Katzenbestaenden in z.B. Tierheimen. Daher ist natuerlich der Anteil Rassekatzen prozentual gesehen relativ hoch - daraus sollten keine falschen Schlussfolgerungen gezogen werden!
Weiterhin haben Prof. Egberink und sein Team die Theorie, dass FIP ueberhaupt nicht so dermassen ansteckend ist, wie bisher immer angenommen wurde. Wenn in grossen Katzenbestaenden massenweise Katzen an FIP-symptomen sterben, so hat Untersuchung der Viren ergeben, dass es sich oft um verschiedene Mutationen des Virus handelt - eine Aussage, die die Stresstheorie bestaetigt, aber Ansteckung ausschliesst.
Weiterhin ist bewiesen, dass in Bestaenden, wo bewiesen eine Katze an FIP erkrankt (gestorben) ist, gute Hygiene einer Kathastophe vorbeugen kann.
Obengesagtes ist unvollstaendig, fuer Fragen stehe ich gerne zur Verfuegung. Was noch gesagt sein sollte ist Folgendes: Da es sich um verschiedene Mutationen des Virus handelt, ist eine Impfung ziemlich sinnlos. Egberink ist gegen das Impfen, der Infektionsdruck kann hierdurch sogar vergroessert werden.
Ausserdem ist es nicht ganz richtig, dass vor allem Kitten an FIP sterben: besonders anfaellig scheinen Katzen zwischen 6 - 12 Monaten zu sein und dann wieder ab 5 Jahre.
Gruesse von Angela