Yellowcow
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Hallo zusammen! (vorsicht es wird lang)
Ich lese schon eine Weile Beiträge im Forum mit, habe aber noch nie geschrieben.
Vielleicht könnt ihr mir helfen bzw. Tips geben.
Am Samstag haben mein Freund und ich uns einen Kater aus dem Tierheim geholt. Wir hatten einfach mal geschaut, was sie haben und er hat uns direkt mit flehenden Augen angesehen und uns total angeschmust. Es war gleich Liebe auf dem 1. Blick!
Er ist hell-rot, fast falbe, ca. 2-3 Jahre alt und stammt aus einem Tierschutzfall mit ca. 20 Katzen auf ein paar Quadratmetern - unkastrierte Kater, alle Tiere schlecht gefüttert, nicht geimpft... Ihr könnt es Euch sicher vorstellen.
Er (Murphy) galt als Notfall, da er eine Wunde am Hals hat (Bißwunde!) und sie sich immer wieder aufkratzt, deswegen seit Juni eine Halskrause trägt. Operiert wurde er an der Wunde auch schon, da er sie sich sehr doll aufgekratzt hatte.
Kurz und gut, eine Tierheim-Mitarbeiterin sagte, er soll auf jeden Fall nur in Wohnungshaltung und da er total Panik vor selbst den kleinsten Babykatzen hat (war mit 2 kleinen zusammen im Zimmer), auch alleine als Einzelkatze. Eine andere sagte, er soll in eine Gruppenhaltung, weil er es so gewöhnt sei... und als Freigangkatze! Sollten sich mal einig sein über Tiere, die schon 2,5 Monate im TH sitzen.
Wir haben es dann einfach mit ihm probiert. Er machte auf uns nicht den Eindruck, als würde er unbedingt andere Katzen besonders mögen - eher im Gegenteil, da er selbst die kleinsten Babys angefaucht hat - und das mit dem Freigang wollten wir mal
sehen, wie er sich so entwickelt.
(Ich habe schon einmal 3,5 Wochen auf meine Katze (bei meinen Eltern) gewartet, als sie nicht wieder gekommen ist, zum Glück war er dann wieder da, aber das wollte ich mir mit Murphy ersparen und ihn nicht den Gefahren durch Autos, Jäger und Katzenhasser (hier in der Gegend sehr verbreitet!) aussetzen.)
Als er in die Transportkiste sollte, bekam er Durchfall. Die im Tierheim waren dann plötzlich sehr schnell bei der Verabschiedung und weitere Fragen unsererseits wurden abgewimmelt: "das wird schon - wir müssen jetzt los, haben noch viel zu tun heute"... toll!
Naja, wir wollten einfach Ruhe für ihn. Zuhause ging es dann noch mal los mit Durchfall, aber dann hat er sich beruhigt, getrunken und von da an wurde sein Kuschelakku aufgefüllt. Keine Angst, kein Verstecken, keine Schüchternheit wegen der neuen Umgebung, nichts!
Er ist total auf dem Menschen bezogen - was ich nicht verstehe bei der Vorgeschichte - läuft hinterher wie ein Hund und würde am liebsten den ganzen Tag schmusen. Eine Kralle oder Abwehr haben wir bei ihm noch nie erlebt. Sobald er uns im Zimmer begegnet, schmeißt er sich auf den Boden, auf die Seite oder den Rücken und will gekrault werden. Wirklich eher wie ein Hund! Das alles schon nach ein paar Stunden im neuen Heim!
Er hört auf seinen Namen, weiß was "nein" heißt und frisst wie ein Scheunendrescher! Er ist sauber und einfach eine Seele von Katze!
Das mit dem Durchfall ging dann so halbwegs. 2x am Tag etwas breiig ist nicht soo sonderlich dramatisch, auch wenns nicht gesund ist...
Wir sind dann gestern mit ihm zur TÄ.
Sie fand so einige Dinge sonderbar... Er hat nur ganz klein wenig Zahnstein und trotzdem eine dicke Zahnfleisschentzündung und seine Zahntaschen (die Dinger wo die langen Eckzähne untergebracht sind) sind entzündet. Die Wunde am Hals müsste nach 2 Monaten mit Kragen und Salbe längst abgeheilt sein. Der Durchfall und die Tatsache, aus welchen Verhältnissen er stammt.
Wir hatten es schon geplant - ein Bluttest wurde gemacht. Murphy ist total durchgedreht!! Er war kein Stück mehr die Katze, die wir kennengelernt hatten. Er hat meinen Freund und die TÄ blutig geschlagen und die Sprechstundenhilfe hatte dicke Handschuhe an und konnte ihn auch nicht bändigen. Er bekam dann (für alle besser) eine Beruhigungsspritze.
Dann haben sie Blut abgenommen, Zahnstein entfernt, die Wunde mit einem Laser behandelt, ihm Bachblüten, Arnika und was weiß ich gegeben.
Irgendwann war dann das Ergebnis klar - FIV positv!!!
Ich bin direkt in Tränen ausgebrochen, weil es wirklich das schlimmste war, was ich vermutet hatte. So ein Traum von einer Katze und dann so etwas!!
Die TÄ meinte direkt, dass es nicht gleich einschläfern bedeutet!
Sie will sein Immunsystem auf Vordermann bringen, wir sollen ihn lieb haben (wie könnten wir auch nicht?) ihm viel Ruhe gönnen, kein Stress und gutes Futter. Das Thema Freigang oder nicht hat sich dadurch natürlich auch erledigt. Ist auch besser so.
Der TÄ ging das auch sehr ans Herz. Sie will direkt im TH anrufen und die zur Verantwortung ziehen. Wie kann man FIV positive Katzen herausgeben? Er wurde nicht getestet... das ist klar, aber das sollte man doch wohl, wenn man 20 Katzen aus solchen Verhältnissen aufnimmt und möglichst als Freigänger u. Zweitkatzen vermittet!!! Diese 20 Katzen haben sie ja unter all den schon im TH lebenden aufgeteilt. Theoretisch müssen sie jetzt das gesamte TH auf FIV testen! Alle neuen Besitzer, die seit Juni welche aus dem Fall genommen haben, benachrichtigen und diese müssen auch direkt zum Test!
Wir rufen heute auch da an und möchten eine Entschädigung. Mir geht es nicht ums Geld, sondern ums Prinzip.
Mit Murphy machen wir jetzt eine Aloe Vera-Therapie. Hat damit schon jemand Erfahrung? Dadurch sollen seine Probleme mit der Wunde, dem Durchfall u. den Zähnen weggehen und seine Abwehr gestärkt werden.
Es hört sich sehr gut an, was das Zeug verspricht und die TÄ meinte, sie hätte einen Virus-infizierten Hund dadurch zwar nicht von den Viren befreit (geht ja auch leider nicht...), aber von den vielen kleinen anderen Krankheiten, die das Immunsystem befallen.
Wir werden es ausprobieren. Wenn das nicht hilft, versuchen wir etwas anderes.
Wir haben uns in Murphy verliebt und er sich in uns. Wir werden uns um ihn kümmern und ihm sein Leben so angenehm wie möglich machen!
Kann mir jemand Tips geben, wie man mit einer FIV-positiven Katze umgeht? Was tut ihnen gut und habt ihr andere Erfahrungen mit guten Therapie-Möglichkeiten gemacht? Wir sind offen für alles, was ihm hilft.
Der Schock ist zwar groß und wenn ich ihn mir jetzt so ansehe, wie er mit seinem Trichter auf meinem Schoß schlummert, bete ich, dass wir ihn noch eine Weile haben dürfen... trotzdem freue ich mich, dass er da ist und es ihm ja eigentlich so noch total gut geht...
Für Antworten wäre ich dankbar!
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Ich lese schon eine Weile Beiträge im Forum mit, habe aber noch nie geschrieben.
Vielleicht könnt ihr mir helfen bzw. Tips geben.
Am Samstag haben mein Freund und ich uns einen Kater aus dem Tierheim geholt. Wir hatten einfach mal geschaut, was sie haben und er hat uns direkt mit flehenden Augen angesehen und uns total angeschmust. Es war gleich Liebe auf dem 1. Blick!
Er ist hell-rot, fast falbe, ca. 2-3 Jahre alt und stammt aus einem Tierschutzfall mit ca. 20 Katzen auf ein paar Quadratmetern - unkastrierte Kater, alle Tiere schlecht gefüttert, nicht geimpft... Ihr könnt es Euch sicher vorstellen.
Er (Murphy) galt als Notfall, da er eine Wunde am Hals hat (Bißwunde!) und sie sich immer wieder aufkratzt, deswegen seit Juni eine Halskrause trägt. Operiert wurde er an der Wunde auch schon, da er sie sich sehr doll aufgekratzt hatte.
Kurz und gut, eine Tierheim-Mitarbeiterin sagte, er soll auf jeden Fall nur in Wohnungshaltung und da er total Panik vor selbst den kleinsten Babykatzen hat (war mit 2 kleinen zusammen im Zimmer), auch alleine als Einzelkatze. Eine andere sagte, er soll in eine Gruppenhaltung, weil er es so gewöhnt sei... und als Freigangkatze! Sollten sich mal einig sein über Tiere, die schon 2,5 Monate im TH sitzen.
Wir haben es dann einfach mit ihm probiert. Er machte auf uns nicht den Eindruck, als würde er unbedingt andere Katzen besonders mögen - eher im Gegenteil, da er selbst die kleinsten Babys angefaucht hat - und das mit dem Freigang wollten wir mal
(Ich habe schon einmal 3,5 Wochen auf meine Katze (bei meinen Eltern) gewartet, als sie nicht wieder gekommen ist, zum Glück war er dann wieder da, aber das wollte ich mir mit Murphy ersparen und ihn nicht den Gefahren durch Autos, Jäger und Katzenhasser (hier in der Gegend sehr verbreitet!) aussetzen.)
Als er in die Transportkiste sollte, bekam er Durchfall. Die im Tierheim waren dann plötzlich sehr schnell bei der Verabschiedung und weitere Fragen unsererseits wurden abgewimmelt: "das wird schon - wir müssen jetzt los, haben noch viel zu tun heute"... toll!
Naja, wir wollten einfach Ruhe für ihn. Zuhause ging es dann noch mal los mit Durchfall, aber dann hat er sich beruhigt, getrunken und von da an wurde sein Kuschelakku aufgefüllt. Keine Angst, kein Verstecken, keine Schüchternheit wegen der neuen Umgebung, nichts!
Er ist total auf dem Menschen bezogen - was ich nicht verstehe bei der Vorgeschichte - läuft hinterher wie ein Hund und würde am liebsten den ganzen Tag schmusen. Eine Kralle oder Abwehr haben wir bei ihm noch nie erlebt. Sobald er uns im Zimmer begegnet, schmeißt er sich auf den Boden, auf die Seite oder den Rücken und will gekrault werden. Wirklich eher wie ein Hund! Das alles schon nach ein paar Stunden im neuen Heim!
Er hört auf seinen Namen, weiß was "nein" heißt und frisst wie ein Scheunendrescher! Er ist sauber und einfach eine Seele von Katze!
Das mit dem Durchfall ging dann so halbwegs. 2x am Tag etwas breiig ist nicht soo sonderlich dramatisch, auch wenns nicht gesund ist...
Wir sind dann gestern mit ihm zur TÄ.
Sie fand so einige Dinge sonderbar... Er hat nur ganz klein wenig Zahnstein und trotzdem eine dicke Zahnfleisschentzündung und seine Zahntaschen (die Dinger wo die langen Eckzähne untergebracht sind) sind entzündet. Die Wunde am Hals müsste nach 2 Monaten mit Kragen und Salbe längst abgeheilt sein. Der Durchfall und die Tatsache, aus welchen Verhältnissen er stammt.
Wir hatten es schon geplant - ein Bluttest wurde gemacht. Murphy ist total durchgedreht!! Er war kein Stück mehr die Katze, die wir kennengelernt hatten. Er hat meinen Freund und die TÄ blutig geschlagen und die Sprechstundenhilfe hatte dicke Handschuhe an und konnte ihn auch nicht bändigen. Er bekam dann (für alle besser) eine Beruhigungsspritze.
Dann haben sie Blut abgenommen, Zahnstein entfernt, die Wunde mit einem Laser behandelt, ihm Bachblüten, Arnika und was weiß ich gegeben.
Irgendwann war dann das Ergebnis klar - FIV positv!!!
Ich bin direkt in Tränen ausgebrochen, weil es wirklich das schlimmste war, was ich vermutet hatte. So ein Traum von einer Katze und dann so etwas!!
Die TÄ meinte direkt, dass es nicht gleich einschläfern bedeutet!
Sie will sein Immunsystem auf Vordermann bringen, wir sollen ihn lieb haben (wie könnten wir auch nicht?) ihm viel Ruhe gönnen, kein Stress und gutes Futter. Das Thema Freigang oder nicht hat sich dadurch natürlich auch erledigt. Ist auch besser so.
Der TÄ ging das auch sehr ans Herz. Sie will direkt im TH anrufen und die zur Verantwortung ziehen. Wie kann man FIV positive Katzen herausgeben? Er wurde nicht getestet... das ist klar, aber das sollte man doch wohl, wenn man 20 Katzen aus solchen Verhältnissen aufnimmt und möglichst als Freigänger u. Zweitkatzen vermittet!!! Diese 20 Katzen haben sie ja unter all den schon im TH lebenden aufgeteilt. Theoretisch müssen sie jetzt das gesamte TH auf FIV testen! Alle neuen Besitzer, die seit Juni welche aus dem Fall genommen haben, benachrichtigen und diese müssen auch direkt zum Test!
Wir rufen heute auch da an und möchten eine Entschädigung. Mir geht es nicht ums Geld, sondern ums Prinzip.
Mit Murphy machen wir jetzt eine Aloe Vera-Therapie. Hat damit schon jemand Erfahrung? Dadurch sollen seine Probleme mit der Wunde, dem Durchfall u. den Zähnen weggehen und seine Abwehr gestärkt werden.
Es hört sich sehr gut an, was das Zeug verspricht und die TÄ meinte, sie hätte einen Virus-infizierten Hund dadurch zwar nicht von den Viren befreit (geht ja auch leider nicht...), aber von den vielen kleinen anderen Krankheiten, die das Immunsystem befallen.
Wir werden es ausprobieren. Wenn das nicht hilft, versuchen wir etwas anderes.
Wir haben uns in Murphy verliebt und er sich in uns. Wir werden uns um ihn kümmern und ihm sein Leben so angenehm wie möglich machen!
Kann mir jemand Tips geben, wie man mit einer FIV-positiven Katze umgeht? Was tut ihnen gut und habt ihr andere Erfahrungen mit guten Therapie-Möglichkeiten gemacht? Wir sind offen für alles, was ihm hilft.
Der Schock ist zwar groß und wenn ich ihn mir jetzt so ansehe, wie er mit seinem Trichter auf meinem Schoß schlummert, bete ich, dass wir ihn noch eine Weile haben dürfen... trotzdem freue ich mich, dass er da ist und es ihm ja eigentlich so noch total gut geht...
Für Antworten wäre ich dankbar!

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