Denn Katzen brauchen kein Zucker.
Zucker und Getreide sind schon immer Bestandteil des Katzenfutters...
Ich habe regelmäßig Probleme damit, wenn über Zucker im Katzenfutter geschrieben wird. Die allermeisten Leser werden damit vermutlich den bekannten Haushaltszucker (Saccharose) verbinden.
Saccharose (Haushaltszucker) wird aus Zuckerrohr und Zuckerrüben gewonnen. Diese Form der Kohlenhydrate sind für die Ernährung von Hunden und Katzen nur von untergeordneter Bedeutung und werden dem Futter zur Veränderung der Struktur, des Wassergehalts und der Haltbarkeit eingesetzt. Eine Verbesserung des Geschmacks erfolgt nicht da Katzen „süß“ nicht schmecken können. Ebenfalls können Katzen keine Karies (auch nicht durch Zucker) bekommen..
Kohlenhydrate ist ein Oberbegriff unter dem Verbindungen zusammengefasst werden, die aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff aufgebaut sind. Die Kohlenhydrate (Saccharide) werden anhand ihrer chemischen Struktur in einfache Zucker wie Monosaccharide und Disaccharide, Oligosaccharide und Polysaccharide unterschieden.
Kohlenhydrate sind in allen Nahrungsmitteln pflanzlicher Herkunft enthalten. In Nahrungsmitteln tierischer Herkunft sind Kohlenhydrate ebenfalls (wenn auch nur in geringen Mengen) in Form von Blutzucker, Muskel- und Leberglykogen und Milchzucker vorhanden. Beispiele Laktose in Milch, Käse, Joghurt und Glykogen in Fleisch und Leber
Kohlenhydrate sind chemisch ähnlich zusammengesetzt, unterscheiden sich aber in ihren ernährungsphysiologischen Eigenschaften.
absorbierbare Kohlenhydrate > werden direkt über die Darmschleimhaut aufgenommen
verdauliche Kohlenhydrate > werden erst durch körpereigene Verdauungsenzyme aufgeschlossen (Disaccharide, bestimmte Oligosaccharide, Stärke etc.)
fermentierbare Kohlenhydrate > werden nur von mikrobiellen Enzymen der Darmbakterien abgebaut (fermentiert) (Laktose, bestimmte Oligo- und verschiedene Polysaccharide)
nicht fermentierbare Kohlenhydrate > werden durch Darmbakterien nicht oder nur in geringem Maße fermentiert (Zellulose, Lignin)
Kohlenhydrate in der Nahrung, die nicht von körpereigenen Enzymen abgebaut werden können, bezeichnet man auch als Nahrungsfasern. Die verschiedenen Nahrungsfasern unterscheiden sich u. a. im Hinblick auf ihre bakterielle Abbaubarkeit, die Geschwindigkeit ihrer Fermentation, ihre Wasserlöslichkeit, Wasserspeicherfähigkeit und Viskosität. Je nach dem, welche spezifischen Wirkungen im Verdauungstrakt im Vordergrund stehen, spricht man auch von Ballaststoffen..
Katzen haben keinen absoluten Bedarf an Kohlenhydraten, sie benötigen aber Glukose unter anderem für die Energieversorgung. Da Glukose auch aus anderen Nährstoffen im Stoffwechsel gebildet werden kann, sind Kohlenhydrate für Katzen nicht essenziell. Man sagt daher das Katzen
keine Kohlenhydrate als Glucosequelle benötigen
sofern die Proteinzufuhr für die ständige Gluconeogenese genügt.
Verdauliche Kohlenhydrate gelten aber als ausgezeichnete Energielieferanten und sollten in angemessener Menge zur Verfügung stehen, um den Protein- und Fettstoffwechsel zu entlasten. In überhöhten Mengen werden aber Kohlenhydrate, die nicht im Dünndarm verdaut werden, in den Dickdarm transportiert um dort mikrobiell abgebaut zu werden. Bei verstärktem Wachstum der Darmbakterien entwickeln sich Unverträglichkeitssymptome, insbesondere Durchfall.
Kohlenhydrate sollten daher nicht mehr als 50 % der Gesamtenergie des Futters ausmachen bzw. in der TS sollten maximal 40 % NfE (stickstofffreier Extrakt) enthalten sein.