Hallo zusammen,
lange ist es her, dass ich meinen letzten Beitrag zum Thema meines Katers verfasst habe und ich möchte es mir nun, da ich endlich einen eigenen Internetzugang besitze, nicht nehmen lassen euch von den guten Entwicklungen der Vergangenheit zu berichten.
Shirkhan lebt immer noch bei mir und ich denke dass wir eine Lösung gefunden haben die scheinbar alle Probleme beseitigt zu haben mag. Nach dem Hinweis meines Vorredners, habe ich mich an eine alte Bekannte erinnert, die sich vor einigen Jahren mit der Psyche von Katzen intensivst anfing zu beschäftigen. Viel habe ich mit ihr telefoniert und auch ein kurzer Besuch durfte trotz der weiten Entfernung eingeplant werden. Ich hatte zwar nicht sonderlich das Gefühl, dass unsere Bemühungen Erfolg versprachen, doch fügte ein zu Weihnachten mir wiederfahrener Schicksalsschlag die verlegten Puzzleteile meiner unbesorgten Beziehung zu Shirkhan erneut zusammen.
Mein Mann verließ mich nach knapp 14 Jahren der Zweisamkeit unverhofft und durch die emotionalen Schmerzen, die ich in den vergangenen Wochen nun erlitt hat sich mein Zusammenleben mit den Katzen arg verändert. Shirkhan ist vollendst damit beschäftigt mir Trost zu spenden, wenn die Tränen über meinen Verlust nicht mehr aufzuhalten sind und weicht kaum noch mehr von meiner Seite. Es scheint als habe seine Sehnsucht mehr mit mir als mit der Freiheit zu tun gehabt... es macht allen Anschein, als habe er vielleicht sogar darunter gelitten, dass ich mit drei Katzen ihm zu wenig Aufmerksamkeit zuteil wurden ließ. Eine Vermutung, so scheint es mir zumindest.
Trotz aller Trauer über meinen Verlust habe ich mir vor vier Wochen ein kleines ledernes Hundegeschirr gekauft, mit langer Leine. Durch mein vieles Alleinsein suche ich nun heute mehr als jeh zuvor die Natur auf um mich seelisch auf ein neues Leben einzulassen, außerhalb der tristen vier Wände, in der meine zweisame Vergangenheit lauert... Und Shirkhan kommt nun immer mit mich begleiten. Dadurch, dass ich ja nun hier in einem Ferienwohnpark lebe, gibt es viele Möglichkeiten mit ihm ungestört ein wenig draußen die Sonne zu genießen. An der langen Leine Streunern, Gras fressen, an jedem Halm und Bäumchen schnuppern... es scheint, als wäre unser beider Dasein ein Stück weit zusammengerückt und jeder trägt seinen Vorteil davon.
Seither ist Shirkhan wie ausgewechselt, sucht immerzu meine Nähe und drängt keine Sekunde lang raus zu wollen, wenn ich auch frühstückend auf dem Balkon mich aufhalte. Seelenruhig sitzt er dann auf dem dort zu seinem persönlichem Ausguck hinplaziertem Baumstumpf und schaut gelassen ins Tal herab, drauf wartend, dass ich bald schon wieder ins Warme tappele und er sich genügsam neben oder auf mich hin drauf bequemen kann

ja... das Leben geht seine ganz eigenen Wege.
Und heute bin ich froh, dass diese einstige Entscheidung soviel Hemmungen mit sich brachte - wie unglücklich mehr wäre ich gewesen, wenn Shirkhan mir nun nicht mehr zu gegen wäre... ich bin ihm für seine Zuwendung so mehr als dankbar.
Ein scheinbar gutes Ende also, wenn auch unter widrigen und durchweg schmerzhaften Umständen. Doch das ist ein anderes Kapitel und sollte hier nun nicht weiter zum Tragen kommen.
Allen, die mir Mut gemacht haben möchte ich an dieser Stelle nochmals aus tiefstem Herzen danken...