Katzenfan
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Hallo zusammen,
da das Thema Taurin immer wieder im Forum auftaucht würde ich gerne einige Informationen in diesem Thread zusammentragen. Vielleicht habt ihr noch weitere Quellen zum Thema Taurin. Insbesonders fehlen mir noch Hinweise auf eine Deklarationspflicht bei Katzenfutter oder ob davon auszugehen ist das in kommerziellen Katzenfutter grundsätzlich Taurin auch ohne Deklaration vorhanden ist. Weiterhin würden mich noch seriöse Quellen zur Handhabung bei einer Supplementierung intersessieren. Hier insbesonders Hinweise auf mögliche Verätzungen der Speiseröhre und des Magen-Darm Traktes...
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Im Jahre 1970 berichteten Forscher, dass bei 25 Katzen in New York Netzhautdegenerationen festgestellt wurden. Eine ernährungsbedingte Ursache dafür wurde für unwahrscheinlich gehalten, bis man im Jahre 1975 heraus fand, dass diese Erkrankungen durch Taurinmangel ausgelöst wurden. Der Grund dafür war, dass die Katzen mit billigem, minderwertigem Hundefutter ernährt wurden. Die Essentialität von Taurin für Katzen wurde daraufhin allgemein anerkannt. Im Anschluss daran durchgeführte Metabolismusstudien ergaben, dass die Aktivität des limitierenden Enzyms der Taurinsynthese, Cysteinsulfinsäuredecarboxylase, verglichen mit der von Aspartataminotransferase, in Katzen
sehr niedrig war. Da Katzen darüber hinaus Gallensäuren obligat mit Taurin konjugieren und ihr enterohepatischer Kreislauf relativ ineffektiv ist (Gallensäureverluste bis 50%), muss der hohe Verbrauch durch Zufuhr über die Nahrung ausgeglichen werden.
Geschieht dies nicht in ausreichendem Umfang, so sind die Folgen für das Tier auf längere Sicht gravierend. Studien mit völlig taurinfrei ernährten Katzen führten bei den Versuchstieren im Laufe mehrerer Monate zu nervöser Reizbarkeit, Zusammenklumpen der Blutplättchen, Herzerweiterung, Netzhautdegeneration und letztendlich Blindheit. Schwangerschaften bei Taurinmangel endeten zu über 50% vorzeitig mit Abbrüchen bzw. Totgeburten, die überlebenden Kätzchen hatten ein deutlich geringeres Geburtsgewicht und zeigten eine abnorme Hinterbeinentwicklung mit verkürzten Patella- und Achillessehnen. Weitere 70% überlebten die Stillzeit nicht, was die gesamte „Erfolgsrate“ von Katzenschwangerschaften bei taurindefizitärer Ernährung auf unter 20% drückte
Quelle:
Bayerische Julius – Maximilians – Universität Würzburg
Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie
Lehrstuhl für Lebensmittelchemie Prof. Dr. P. Schreier
Taurin Chemie, Biochemie, Anwendung
Seminararbeit von Michael Bretz Wintersemester 2001/02
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Im Jahre 1827 wurde die Aminosäure Taurin zum erstenmal aus der Galle von Ochsen isoliert (TIEDEMANN und GMELIN, 1827). Entsprechend der lateinischen Bezeichnung dieser Spezies (Bos taurus) erhielt diese Verbindung dann auch den deskriptiven Namen Taurin. Taurin zählt zu den häufigsten Aminosäuren im tierischen Organismus (STURMAN und HAYES, 1980; HAYES, 1988; CHAPMAN und GREENWOOD, 1988).
Bis zum Jahre 1970 hat Taurin lediglich als Endprodukt des Stoffwechsels schwefelhaltiger Aminosäuren gegolten. Bis heute ist erst relativ wenig über die Funktion von Taurin bekannt und das Interesse an ihr stieg erst in den letzten zwanzig Jahren mit der Entdeckung von Taurin-Mangelsymptomen bei Katzen gewaltig an. Heute steht fest, daß Taurin für die Katze eine essentielle Aminosäure ist (KNOPF et al., 1978; HAYES und TRAUTWEIN, 1989; MORRIS et al.,1990).
In Pflanzen ist praktisch kein Taurin vorhanden, jedoch zählt es im tierischen Organismus zu den am häufigsten vertretenen freien Aminosäuren (JACOBSEN und SMITH, 1968; STURMAN und HAYES, 1980; HAYES, 1988). Die Begrenzung des Vorkommens von Taurin auf die Tierwelt spiegelt sich natürlich auch im Tauringehalt von Nahrungs- bzw.
Futtermitteln wider. Während im Fisch und Fleisch hohe Konzentrationen von Taurin enthalten sind, weist Getreide kein Taurin auf (HAYES und TRAUTWEIN, 1989; PASANTES-MORALES et al., 1989).
Für die Katze ist Taurin eine essentielle Aminosäure, d.h. sie ist auf eine Taurin-Zufuhr mit der Nahrung angewiesen. Der Taurinmangel wird bei der Katze deutlich, wenn ihr über einen längeren Zeitraum hinweg kein oder zu wenig Taurin mit dem Futter zugeführt wird oder das Taurin im Futter schlecht verwertbar ist. Die klinische Manifestation eines Taurin-Mangels kann jedoch erst nach Wochen oder Jahren in Erscheinung treten.
PION et al. (1987) stellten fest, daß die Richtwerte für den Mindestbedarf von Taurin für Katzen mit Werten von 400mg/kg für Katzenwelpen und adulte Katzen und mit 500 mg/kg für trächtige Katzen, aufgestellt durch das amerikanische „National Research Council“, nicht ausreichen. Sie zeigten in ihren Studien, daß Katzen, denen jahrelang 500 mg/kg Taurin im Trockenfutter gefüttert worden ist, dennoch zu niedrige Plasma-Taurin-Werte hatten und sich als Folge eine dilatative Kardiomyopathie entwickelte. Die Futtermittelhersteller waren nun angehalten, die Menge des Taurins im Futter zu erhöhen.
MORRIS et al. (1990) analysierten den Unterschied des Plasma-Taurin-Gehaltes nach Aufnahme von Dosen- und Trockenfutter. Bei gleichen Konzentrationen an Taurin in beiden Futtermitteln kommt es beim Trockenfutter zu wesentlich höheren Plasma-Taurin-Werten als nach der Aufnahme von Dosenfutter. Um der Entstehung eines Taurin-Mangels sicher vorzubeugen, sollte der Taurin-Gehalt im Trockenfutter im Bereich von 1000-1200 mg und beim Feuchtfutter bei 2000-2500mg/kg Trockensubstanz liegen (MORRIS et al., 1990; HAYES und TRAUTWEIN, 1989).
Quelle:
Aus dem Institut für Veterinär-Anatomie der Freien Universität Berlin
Quantitativ- und qualitativ-morphologische Untersuchungen an Nieren und Nebennieren von Katzen im Altersgang und unter Berücksichtigung des Plasma-Taurin-
Gehaltes - Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin
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Taurin ist für die Katze lebenswichtig. Ein Mangel wird häufig bei der Fütterung von nichtkommerziellem Futter beobachtet, kann aber auch bei Katzen mit normaler Taurinaufnahme vorkommen. Risikorassen für Taurinmangel sind Abessinier, Burmesen und Siamesen.
http://www.vet-dent-lazarz.de/cardio.htm
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Umgang mit Taurin
Sicherheitsdatenblatt für Taurin -
http://www.chemistryworld.de/cheminfo/betran/si_daten/Taurin_3681.htm
Darin steht u.a.:
3.1.1. Xi (Taurin ist also reizend - siehe 3.2.1. Reizt die Augen, Atmungsorgane und die Haut)
Zur Lagerung findet sich unter 7.2.1 der Hinweis "Dicht verschlossen halten. Trocken und kühl lagern."
da das Thema Taurin immer wieder im Forum auftaucht würde ich gerne einige Informationen in diesem Thread zusammentragen. Vielleicht habt ihr noch weitere Quellen zum Thema Taurin. Insbesonders fehlen mir noch Hinweise auf eine Deklarationspflicht bei Katzenfutter oder ob davon auszugehen ist das in kommerziellen Katzenfutter grundsätzlich Taurin auch ohne Deklaration vorhanden ist. Weiterhin würden mich noch seriöse Quellen zur Handhabung bei einer Supplementierung intersessieren. Hier insbesonders Hinweise auf mögliche Verätzungen der Speiseröhre und des Magen-Darm Traktes...
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Im Jahre 1970 berichteten Forscher, dass bei 25 Katzen in New York Netzhautdegenerationen festgestellt wurden. Eine ernährungsbedingte Ursache dafür wurde für unwahrscheinlich gehalten, bis man im Jahre 1975 heraus fand, dass diese Erkrankungen durch Taurinmangel ausgelöst wurden. Der Grund dafür war, dass die Katzen mit billigem, minderwertigem Hundefutter ernährt wurden. Die Essentialität von Taurin für Katzen wurde daraufhin allgemein anerkannt. Im Anschluss daran durchgeführte Metabolismusstudien ergaben, dass die Aktivität des limitierenden Enzyms der Taurinsynthese, Cysteinsulfinsäuredecarboxylase, verglichen mit der von Aspartataminotransferase, in Katzen
Geschieht dies nicht in ausreichendem Umfang, so sind die Folgen für das Tier auf längere Sicht gravierend. Studien mit völlig taurinfrei ernährten Katzen führten bei den Versuchstieren im Laufe mehrerer Monate zu nervöser Reizbarkeit, Zusammenklumpen der Blutplättchen, Herzerweiterung, Netzhautdegeneration und letztendlich Blindheit. Schwangerschaften bei Taurinmangel endeten zu über 50% vorzeitig mit Abbrüchen bzw. Totgeburten, die überlebenden Kätzchen hatten ein deutlich geringeres Geburtsgewicht und zeigten eine abnorme Hinterbeinentwicklung mit verkürzten Patella- und Achillessehnen. Weitere 70% überlebten die Stillzeit nicht, was die gesamte „Erfolgsrate“ von Katzenschwangerschaften bei taurindefizitärer Ernährung auf unter 20% drückte
Quelle:
Bayerische Julius – Maximilians – Universität Würzburg
Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie
Lehrstuhl für Lebensmittelchemie Prof. Dr. P. Schreier
Taurin Chemie, Biochemie, Anwendung
Seminararbeit von Michael Bretz Wintersemester 2001/02
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Im Jahre 1827 wurde die Aminosäure Taurin zum erstenmal aus der Galle von Ochsen isoliert (TIEDEMANN und GMELIN, 1827). Entsprechend der lateinischen Bezeichnung dieser Spezies (Bos taurus) erhielt diese Verbindung dann auch den deskriptiven Namen Taurin. Taurin zählt zu den häufigsten Aminosäuren im tierischen Organismus (STURMAN und HAYES, 1980; HAYES, 1988; CHAPMAN und GREENWOOD, 1988).
Bis zum Jahre 1970 hat Taurin lediglich als Endprodukt des Stoffwechsels schwefelhaltiger Aminosäuren gegolten. Bis heute ist erst relativ wenig über die Funktion von Taurin bekannt und das Interesse an ihr stieg erst in den letzten zwanzig Jahren mit der Entdeckung von Taurin-Mangelsymptomen bei Katzen gewaltig an. Heute steht fest, daß Taurin für die Katze eine essentielle Aminosäure ist (KNOPF et al., 1978; HAYES und TRAUTWEIN, 1989; MORRIS et al.,1990).
In Pflanzen ist praktisch kein Taurin vorhanden, jedoch zählt es im tierischen Organismus zu den am häufigsten vertretenen freien Aminosäuren (JACOBSEN und SMITH, 1968; STURMAN und HAYES, 1980; HAYES, 1988). Die Begrenzung des Vorkommens von Taurin auf die Tierwelt spiegelt sich natürlich auch im Tauringehalt von Nahrungs- bzw.
Futtermitteln wider. Während im Fisch und Fleisch hohe Konzentrationen von Taurin enthalten sind, weist Getreide kein Taurin auf (HAYES und TRAUTWEIN, 1989; PASANTES-MORALES et al., 1989).
Für die Katze ist Taurin eine essentielle Aminosäure, d.h. sie ist auf eine Taurin-Zufuhr mit der Nahrung angewiesen. Der Taurinmangel wird bei der Katze deutlich, wenn ihr über einen längeren Zeitraum hinweg kein oder zu wenig Taurin mit dem Futter zugeführt wird oder das Taurin im Futter schlecht verwertbar ist. Die klinische Manifestation eines Taurin-Mangels kann jedoch erst nach Wochen oder Jahren in Erscheinung treten.
PION et al. (1987) stellten fest, daß die Richtwerte für den Mindestbedarf von Taurin für Katzen mit Werten von 400mg/kg für Katzenwelpen und adulte Katzen und mit 500 mg/kg für trächtige Katzen, aufgestellt durch das amerikanische „National Research Council“, nicht ausreichen. Sie zeigten in ihren Studien, daß Katzen, denen jahrelang 500 mg/kg Taurin im Trockenfutter gefüttert worden ist, dennoch zu niedrige Plasma-Taurin-Werte hatten und sich als Folge eine dilatative Kardiomyopathie entwickelte. Die Futtermittelhersteller waren nun angehalten, die Menge des Taurins im Futter zu erhöhen.
MORRIS et al. (1990) analysierten den Unterschied des Plasma-Taurin-Gehaltes nach Aufnahme von Dosen- und Trockenfutter. Bei gleichen Konzentrationen an Taurin in beiden Futtermitteln kommt es beim Trockenfutter zu wesentlich höheren Plasma-Taurin-Werten als nach der Aufnahme von Dosenfutter. Um der Entstehung eines Taurin-Mangels sicher vorzubeugen, sollte der Taurin-Gehalt im Trockenfutter im Bereich von 1000-1200 mg und beim Feuchtfutter bei 2000-2500mg/kg Trockensubstanz liegen (MORRIS et al., 1990; HAYES und TRAUTWEIN, 1989).
Quelle:
Aus dem Institut für Veterinär-Anatomie der Freien Universität Berlin
Quantitativ- und qualitativ-morphologische Untersuchungen an Nieren und Nebennieren von Katzen im Altersgang und unter Berücksichtigung des Plasma-Taurin-
Gehaltes - Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin
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Taurin ist für die Katze lebenswichtig. Ein Mangel wird häufig bei der Fütterung von nichtkommerziellem Futter beobachtet, kann aber auch bei Katzen mit normaler Taurinaufnahme vorkommen. Risikorassen für Taurinmangel sind Abessinier, Burmesen und Siamesen.
http://www.vet-dent-lazarz.de/cardio.htm
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Umgang mit Taurin
Sicherheitsdatenblatt für Taurin -
http://www.chemistryworld.de/cheminfo/betran/si_daten/Taurin_3681.htm
Darin steht u.a.:
3.1.1. Xi (Taurin ist also reizend - siehe 3.2.1. Reizt die Augen, Atmungsorgane und die Haut)
Zur Lagerung findet sich unter 7.2.1 der Hinweis "Dicht verschlossen halten. Trocken und kühl lagern."