Hallo Inga,
erstmal gaaaaanz ruhig bleiben...
Mit den Corona-Viren ist es leider nicht so einfach. Diese Viren kommen im Darm der Katze vor und sind normalerweise nicht gefährlich.
Manchmal kommt es jedoch vor, dass sie mutieren (hat Kathy ja schon geschrieben) und FIP auslösen.
Wenn nun drei Katzen in einem Haushalt leben und eine an FIP erkrankt und stirbt, müssen die anderen beiden nicht zwangsläufig auch FIP bekommen. Zwar kommen sie natürlich mit den Viren auch in Berührung, wären bei einem Bluttest also wahrscheinlich positiv, jedoch können sie durchaus mit dem Virus "fertig werden", wenn ihr Immunsystem stark genug ist. Das Risiko für diese beiden Miezen, FIP zu bekommen, ist in diesem Falle jedoch erhöht, da sie einen ziemlich intensiven Kontakt mit dem erkrankten Tier hatten...
Der gängige FIP-Test weist lediglich Anti-Körper gegen Corona-Viren nach. Wenn eine Katze also positiv ist, können auch die "harmlosen" Corona-Viren dahinterstecken, die sich auch bei (harmlosen) Magen-Darm-Erkrankungen vermehren (diese Tests nennt man dann "falsch-positiv").
Es gibt neuerdings auch noch ein sog. FIP-Screening, bei dem nicht nur der Antikörpertiter im Mittelpunkt steht. Es werden auch andere Werte, die bei der FIP-Erkrankung i.d.R. erhöht sind, untersucht.
Trotz allem sollte man eine Mieze mit FIP-Verdacht nur dann einschläfern, wenn das Screening positiv und die gezeigten Krankheitssymptome eindeutig sind.
Das alles ist jedoch für dich nicht von Bedeutung.
Wichtig ist, dass Emma gesund ist und nichts "einschleppt".
Wenn sie noch zu klein zur Blutabnahme ist, kannst du ja mal die Mutter testen lassen. Ich nehme mal an, dass so ein kleines Kitten wie deine Emma außer zu Mutter & Geschwistern noch keinen Kontakt zu anderen Katzen pflegt. Wenn also die Mutter gesund ist, kannst du relativ sicher sein, dass auch Emma nichts fehlt.
Falls Leukose negativ ist, brauchst du deine beiden ja nicht extra impfen lassen (spart dir ´ne Stange Geld). Verläuft der Test positiv, solltest du deine beiden "Jungs" auf jeden Fall impfen lassen, bevor Emma einzieht!
Falls FIV negativ ist, ist ja "alles in Butter".
Ist sie FIV positiv, solltest du Emma zunächst dort lassen, wo sie ist, und sie, sobald sie alt genug ist, testen lassen.
Sollte nun der Coronaviren-Test positiv verlaufen, wird es schwierig. Da kommt es dann auf deine Nerven an... Mir persönlich wäre das Ganze wahrscheinlich "zu heiß". Ich würde dann wahrscheinlich ebenso verfahren, wie bei einem positiven FIV-Test. Du kannst aber auch darauf spekulieren, dass es lediglich ein "falsch-positiver" Test ist...
Liebe Inga, viele Katzenhalter machen sich gar nicht so viele Gedanken wie du. Sie suchen sich einfach eine Mieze aus, die ihnen gefällt und *schwupps* ist sie auch schon zu Hause! Meistens geht das auch gut. Leider gibt es halt auch immer wieder Einzelfälle, wo diese Unbedarftheit ein böses Ende nimmt... sind aber wirklich nur Einzelfälle (neulich war hier so einer im Forum. Die Autorin hieß: DieZiege oder Die_Ziege).
Du musst nun selbst abwägen, ob du das ganze Procedere durchziehen und dafür Sicherheit haben willst, oder ob du auf dein Glück vertraust.
Deine beiden Großen kannst du natürlich schon einen Monat früher impfen lassen, nur würde ich das nicht zusammen mit der Kastration machen lassen (zu stressig für´s Immunsystem). Lass ihnen zwischen beiden "Aktionen" lieber ein paar Tage Zeit, falls du dich wirklich für Impfung UND Kastration entscheidest.
Bei der FIP-Impfung gehen die Meinungen bzgl. der Wirksamkeit des Impfstoffes sehr stark auseinander. Da hat man zur Zeit noch keine gesicherten Erkenntnisse. Auch hier musst du selbst entscheiden...
Die Tollwut würde ich auch erstmal vernachlässigen, sofern Emma & Familie nicht in einem Tollwut-Sperrbezirk wohnen...
Wünsche dir schonmal viel Freude mit der kleinen Maus! :P
Gruß
Leetah
@ Kathy
zum Teil werden Lebendimpfstoffe verwendet, z.T. inaktivierte (also "Tote"), z.T. genetisch hergestellte. Kommt auf den Hersteller an...