Hallo,
Spricht ein Züchter auch darüber, was für Probleme er hatte.
warum sollte ein Züchter mit jedem "Hinz und Kunz" über seine Probleme sprechen? Erzählst du auch jedem den es interessiert oder nicht interessiert was in den letzten 10 Jahren so an Dingen auf deiner Arbeit schief gelaufen ist?
Ich finde es ist absolut ausreichend, wenn ein Züchter sich mit seinen Interessenten über die Probleme unterhält die für den Käufer relevant sind.
Keiner kann mir erzählen, dass immer alles glatt gelaufen ist und die Aussage, dass man nur zum Impfen beim Arzt ist, kann man nicht glauben. Irgendwer ist immer mal krank oder man muss mal was testen lassen oder oder oder.
Ob du es glaubst oder nicht, in den letzten Monaten - ich meine sogar in diesem Jahr waren hier bei uns nur Katzen zum Impfen und meiner Hauskatze Narla haben wir ein geriatrisches Profil zum 9ten Geburtstag geschenkt. Wenn nun ein Käufer käme, sollte ich ihm von irgendwelchen Erkrankungen erzählen die wir vielleicht vor zwei Jahren mal hier hatten?
In der Regel leben in Züchterhaushalten relativ junge Katzen und daher ist in der Regel - solange alles gut geht - auch wirklich nicht viel "böses" zu vermelden. Klar, wenn es einen erwischt (und wenns so lächerliche Kleinigkeiten wie Flöhe, ein Pilz oder Giardien sind) dann ist das in einem Züchterhaushalt gleich ziemlich ätzend, ziemlich aufwändig zu behandeln und ziemlich teuer. Aber soo häufig kommts eben nicht vor.
Und dann sollte auch das Klima zwischen Tier und mir stimmen. Es kann noch so schön sein, wenn das Tier mich nicht mag, dann bringt es das alles nicht.
Wenn du es schaffst, dass ein gut sozialisiertes Tier dich nicht mag (nachdem es eine Weile bei dir gelebt hat) dann bist du das selber Schuld. Ich glaubs manchmal nicht, nach welchen "5-Minuten" oder lass es auch "2-Stunden- Eindrücken" Leute der Meinung sind dass irgendwelche Katzen sie besonders mögen würden oder nicht.
Ich bin der festen Überzeugung, dass man beim Katzenkauf in erster Linie seinen Verstand und in zweiter Linie den Züchter fragen sollte, welche Katze er einem emfpehlen würde.
Achso, was mir auch sehr wichtig ist, ist der Umgang mit den Familienmitgliedern. Kastraten immer direkt abschieben oder eine riesengroße Gruppe zu haben geht in meinen Augen nicht.
Wie hätten's denn gerne? Kastraten behalten oder kleine Gruppe? Beide deiner Wünsche zu erfüllen ist für einen Züchter der züchten möchte sehr schwierig. So tu ich mich etwas schwer damit Plätze für meine Kastraten zu finden die mir gut genug sind - und erkaufe das grade durch eine Zuchtpause die schon 2 Jahre andauert. Wenn ich noch lange rummache hab ich keine reproduktionsfähige Katze mehr. Das kanns ja wohl nicht wirklich sein was du dir von einem guten Züchter wünschst. Ich finde das sehr ungünstig.
Entweder man züchtet oder man behält seine Kastraten. Beides gleichzeitig geht nicht.
Zudem finde ich es schwierig, wenn man nur auf Würfe aus ist und sie "am laufenden Band" "produziert" werden.
und was ist für dich "am laufenden Band"? Auch das finde ich, sollte man nicht pauschalisieren. Ich kenne eine richtig gute Züchterin, die sicherlich jährlich 10 Würfe hat und die dennoch fast jedes Kitten gross bekommt, minimale Aufzuchtverluste hat und gesunde, gut sozialisierte und prächtige Katzen verkauft. Allerdings ist die Zucht mehr oder weniger ihr Job und daher muss sie einfach einige Würfe mehr haben als jemand, der nebenbei vielleicht noch Vollzeit arbeiten geht.
Und ich kenne eine Züchterin, die im Jahr vielleicht einen, maximal zwei Würfe hat, die sehr lieb und sehr bemüht ist - aber ständig unter dubiosen Umständen Kitten "verliert". Was meinst du denn wer da "besser" ist? Jemand der das Ganze etwas professioneller angeht oder ein Züchter, der, weil er arbeiten gehen muss eben seine Kitten nicht im zwei Stunden Takt füttern kann wenns nötig ist?
Pauschalurteile sind immer schlecht zu treffen. Ich glaube, das wichtigste bei der Suche einer Rassekatze ist, sich von vorhererein NICHT für eine Moderasse zu entscheiden. Fast immer. Dann wird die Züchterlandschaft gleich etwas übersichtlicher und "geordneter". Es funktioniert dann auch deutlich besser so etwas wie "Selbstkontrolle" unter den Züchtern.
Und dann sollte man darauf achten, dass die gängigen Gesundheitstests gemacht werden, die Katzen einen gesunden und glücklichen Eindruck machen, sich beim Besuch NICHT auf die Besucher stürzen sondern sie nur neugierig und interessiert zur Kenntnis nehmen bevor sie sich wieder ihrem eigenen Kram zuwenden.
Dann sollte die Chemie zwischen Käufer und Züchter ganz dringend stimmen. Natürlich muss man den nicht heiraten aber zum Wohle des Tieres ist es gut, wenigstens in den ersten Monaten, besser noch die ersten Jahre Kontakt zu halten. Wer sonst wäre der beste Ansprechpartner bei Problemen wen nicht der hoffentlich fitte und professionellel Züchter?
Und dann sollte man zu guter Letzt auch auf sein Bauchgefühl hören. Manchmal stimmt einfach irgendetwas nicht, was wir erzählt bekommen und wir können nicht den Finger drauf legen. Und das ist das kleine Bischen "Nicht-Verstand" dem ich einen Raum einräumen möchte beim Katzenkauf. Hast du irgendein blödes Gefühl - auch wenn du das gar nicht festmachen kannst? Dann lass es.
Das ist zumindest meine persönliche Meinung zu dem Thema.
Und wenn hier bestimmte Züchter genannt werden, so ist das sicher nicht gegen die Forenregeln. Aber ich persönlich finde "Hilfe zur Selbsthilfe" auch sinnvoller.
Sonst machst du zügig aus ein paar "Geheimtipps" dann Modezüchter - das kann ja auch der Sinn der Sache nicht sein.
Liebe Grüße
Andrea