Psychogenes Wassertrinken

Diskutiere Psychogenes Wassertrinken im Katzen-Verhalten Forum im Bereich Katzen allgemein; Hallo, während ich hier sitze und auf den Rückruf meiner TA warte, wollte ich euch gerne mal fragen, ob vielleicht noch jemand eine Katze mit...

carloS

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Hallo,

während ich hier sitze und auf den Rückruf meiner TA warte, wollte ich euch gerne mal fragen, ob vielleicht noch jemand eine Katze mit der Verhaltensstörung "psychogene Polydipsie" hat und in Erfahrungsaustausch mit mir treten möchte ?

Unsere Giaco, eine ganz sensible Orientalin, scheint mal wieder völlig aus dem Lot zu sein, und dann trinkt sie Unmengen von Wasser ( mind. 1/2L pro Tag z.Zt., genau kann ich es wegen der großen Schüsseln und bei 4
Katzen nicht sagen, aber ich sehe es an den riesigen Harnmengen im Klo ).
Diesmal trat es zeitgleich mit der Übellaunigkeit von Maya auf, die den Rest der Truppe terrorisiert, sobald sie wegen Schlechtwetter nicht mehr ständig draussen sein kann.

Zuerst aufgetreten ist es im Alter von 4 Monaten, da hat sie anscheinend den Wechsel nicht verkraftet und sich auf die Wasserschüsseln gestürzt.
Nieren, Diabetes mellitus und insipidus wurden damals als Ursache ausgeschlossen, auch per "Durstversuch". Nachdem dann der Siamkater eingezogen war und sie wieder Orientalengesellschaft hatte, war jahrelang alles in Ordnung, auch das restliche Verhalten hatte sich sehr gebessert ( man muss leider sagen, sie ist "neurasthenisch" ).

Meine größte Sorge ist momentan, dass sie sich regelrecht "ausschwemmt" und Elektrolytmangel-/Verschiebungen bekommt, deshalb habe ich das Wasser seit gestern abend rationiert. Zuerst hat sie gesucht, aber seit heute morgen wirkt sie nicht mehr so getrieben, wirklich Durst scheint sie also nicht zu haben.

Natürlich werden wir organische Ursachen nochmal ausschließen lassen ( obwohl der letzte Routinecheck im Sommer unauffällig war ), aber ich bin aufgrund der sonstigen Verhaltensänderungen ( u.a. Aggressivität, Schreckhaftigkeit - wenn sie körperlich krank ist, wird sie sehr, sehr anhänglich und "weich", jetzt ist sie verschlossen und "hart", genau wie damals ) ziemlich sicher, dass es wieder psychogen ist.

Also falls noch jemand Erfahrungen mit dieser "Wassersucht" haben sollte, würde ich mich über eine Nachricht sehr freuen !

LG
Marion
 
12.11.2007
#1

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Gast

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Santino

Santino

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Was es nicht alles gibt...8O
Ich schubs dich mal hoch!
 

Tinker

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ich kenne das nicht von meinen Katzen, obwohl im Rahmen von Zusammenführungen der Wasserverbrauch auch um einiges steigt.

Ich kenne das von meinen Hunden. Dort nennt man das Übersprungshandlung. wenn eine gewollte Handlung aus irgendeinem Grunde blockiert ist (weil verboten in Gegenwart eines ranghöheren Tieres) und dann eine Ausweichhandlung genommen wird. Typisch hierbei sind Alltagssituationen: Warten auf Futter, Antreiben des Futtergebers nicht erlaubt, also Putzverhaltenals Überbrückung
..

Geht das nach deiner Einschätzung in diese Richtung? Wenn ja, würde das bedeuten, du könntest die Situation verändern.

LG Tinker
 

zaunreiterin

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Ich habe auf dem Wohnzimmertisch eine Vase, die mir mein Siam-Mix-Mädchen regelmäßig halb leer trinkt. Ich hatte das bisher nicht als Problem angesehen. Ich trinke auch relativ viel und hatte das noch nie für ungesund gehalten... ::? ... Siamesen und Orientalen reagieren ja oft ziemlich sensibel auf ihre Umgebung. Ja, es kann eine Übersprungshandlung sein, wie zum Beispiel das Kratzen am Ohr manchmal, wenn man sich zwischen zwei Möglichkeiten nicht entscheiden will und Zeit schinden muss.
Ich habe nie gehört, dass Katzen zuviel trinken können... eher davon, dass sie zuwenig trinken. ::?
::w Frauke
 

Zugvogel

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Mir scheint, das ist ein klassischer Fall für Homöopathie. Möchtest Du Dich mal in dieser Richtung kundig machen? Wenn Du möchtest, kann ich Dir eine gute Adresse geben.

Zugvogel
 

carloS

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Hallo::w ,

danke für eure Antworten!

Gleich vorab, Urin ist schon beim Untersuchen, falls sich da ( wider Erwarten) etwas Pathologisches zeigen sollte, kommt die Katze sofort hinterher.

@ Santino:
ein herzliches Dankeschön für's Schubsen !

@ zaunreiterin:
Vasen oder Schalen mit Wasser werden bei uns auch regelmäßig leergetrunken, scheint einfach interessanter zu sein als die Wasserschüsseln.
Das haben einige von meinen Katzen gemacht, aber auch hier ist die Orientalin schon besonders drauf aus.....
Ja, leider ist es selbst beim Wasser so, dass die Dosis das Gift macht, und was Giaco da treibt, ist auf Dauer mit Sicherheit gesundheitsschädlich.

@Tinker / all:
Deine Beobachtung, dass bei euch der Wasserverbrauch im Rahmen von Zusammenführungen steigt, ist interessant. Im Ansatz scheint es sich also tatsächlich um ein "normales" Stressverhalten zu handeln, nur bei Giaco entgleist das. Gestern habe ich hier in einem anderen Thread einen Link gefunden über Verhaltensstörungen und im Zusammenhang mit Stereotypien - dort Pica-Syndrom - etwas gelesen, was sich auf das zwanghafte Wassertrinken übertragen liesse. Es wurde davon gesprochen, dass die Ausführung von Stereotypien - jetzt mal ganz grob vereinfacht - den Hirnstoffwechsel beeinflusst ( Endorphine, Serotonin etc. ) und auf diesem Wege das Wohlbefinden steigert. EDIT: ups, ich glaube, das ist jetzt meine Interpretation, da stand es wohl gerade andersherum - aber es streiten sich ja auch beim Menschen die Gelehrten darüber, ob die Psyche den (Hirn-)Stoffwechsel beeinflusst oder umgekehrt.

Als Giaco vorgestern nur noch über dem Wassernapf hing, habe ich das Wasser ja ersteinmal weggenommen - auf Dauer bei 4 Katzen aber keine Lösung - und ihr anschließend öfter am Tag kleine Mengen Wasser angeboten. Als der Mechanismus erstmal eine Weile unterbrochen war, hatte sie an meinen Angeboten kein Interesse mehr. Was die TÄ interessant fand, denn bei organischen Krankheiten würde sich in dem Fall ein rasendes Durstgefühl aufbauen. Stelle ich dann die große Schüssel wieder auf, geht es nach einer Weile wieder los.

Puh, die Situation ändern......ich müsste Maya weggeben.
Wäre wahrscheinlich für alle Beteiligten das Beste, denn sie ist ja nur so grantig, weil sie unglücklich ist. Sie hat sich im Laufe der Jahre immer mehr zum Einzelgänger entwickelt. Wäre das von Anfang an abzusehen gewesen, hätten wir sie nie in unseren Mehrkatzenhaushalt geholt. Mit einem Jahr hatte sie offenbar noch nicht die "soziale Reife" erlangt und war so glücklich über ein warmes Plätzchen und einen vollen Napf, dass sie sich bereitwillig einfügte. Aber nun ist sie 8 Jahre alt und fürchterlich territorial, und "da draussen" wartet ein Heer von heimatlosen Katzen auf einen guten Platz......

Es eskaliert immer im Winter, wenn sie nicht raus kann/darf ( war letztens schon erkältet, daher will ich sie jetzt nicht mehr draussen übernachten lassen ) und die Orientalen sind dann total verunsichert, die sind völlig anders sozialisiert, kennen soetwas nicht und haben kein angemessenes Verhaltensrepertoire dafür.

Denn sie jagt sie ja nicht ernsthaft, aber wenn sie denn im Weg herumstehen, gibt's Haue; dieses orientalische Herumstehen und groß schauen provoziert Maya noch mehr........und Jaco geht zum Wassernapf, auch wenn Maya ihren Willen letztlich ( wie heute nacht, nachdem ich vergeblich versucht hatte, sie - komfortabel - zu isolieren ) durchsetzt und längst weg ist . Der Siamkater drückt sich vorsichtshalber ständig in meiner Nähe herum und den Hauskater lässt das ganze Gedöns interessanterweise völlig kalt.

Letztes Jahr hat ein Feliway-Verdampfer die Situation etwas entschärft, oder vielleicht auch der milde Winter....heuer nützt das Feliway bisher leider nichts.

@Zugvogel:
Herzlichen Dank für das Angebot ! Ich bin selber in - sehr guten - homöopathischen Händen und Maya bekommt auf Verordnung dieses Homöopathen-nach eingehender Anamnese - ein Konstitutionsmittel. Bei Becvar habe ich die für Katzen modifizierte Mittelbeschreibung gefunden, sie trifft das Bild sehr genau. Als Maya vor 2 Jahren in der gleichen Situation die Wohnung markierte, hat es geholfen, aber jetzt ::? .

Bei Giaco habe ich, als sie letztens Halskrause tragen musste, in meiner Not zur Selbstmedikation gegriffen ( die hom. Verordnungen der mir bekannten TÄ liegen leider selbst nach meinem sehr beschränkten Wissen oft horrend daneben ) und gute Erfolge erzielt; die Depression verschwand stante pede. Unter dem gleichen Mittel hat sich dieser Tage ebenso rasch das allgemeine Verhalten ( Rückzug, Aggression ) wieder fast normalisiert und die Trinkfrequenz etwas reduziert, aber ich fürchte, es wird nicht wirklich Abhilfe schaffen können, solange diese handfeste Konfliktsituation weiter besteht.

Oh oh oh.............

Nochmal EDIT:
Habt ihr das auch, dass eure Freigänger angesichts schlechten Wetters zur bereitwillig geöffneten Tür hinausfauchen und dann stinksauer wieder kehrt machen ( und in unserem Fall die hinter ihnen stehenden Orientalen den Frust in Form von ein paar "Watschn" abkriegen ) ?

LG
Marion
 
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carloS

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Hi,

nach einer Woche ein Verlaufsbericht:

Es konnten keine organischen Ursachen für das vermehrte Wassertrinken gefunden werden.

Unter der Gabe des hom. Mittels wurde Giaco zugänglicher und geht jetzt wieder auf mein Betüddeln und Bespaßen ein, was ihr sichtlich gut tut. Immer wenn sie den Rückzug antreten will, bekommt sie wieder eine Gabe, aber es wird immer seltener nötig.

Maya zickt nach einigen Tagen unter dem Einfluß des Feliway-Steckers immerhin etwas weniger, was natürlich wesentlich zur Besserung von Giacos Befinden beiträgt. Allerdings muss ich sie Nachts rauslassen, sonst geht sie buchstäblich die Wände hoch. Zum Glück scheint sie die winterfeste "Katzenhütte" im Obstgarten anzunehmen und hat sich nicht wieder erkältet. Tagsüber schläft sie drinnen und ist dann soweit friedlich.

Giaco bekommt zur Zeit wieder Trockenfutter, damit das viele Wasser wenigstens halbwegs Sinn macht und nicht einfach so "durchrauscht".
Zudem fällt dann der Wassergehalt des NaFu weg und das TroFu ist auch stärker mineralisiert.

Das Wasser steht wieder frei zur Verfügung ( es sind ja schließlich noch 3 andere da ). Sie geht aber - toi toi toi - in den letzten 2-3 Tagen nicht mehr so häufig dran und wenn sie nicht aufhört zu trinken, kann ich sie relativ gut ablenken.

Der ganz große Zwang scheint vorbei zu sein und die Klumpen im Klo werden nach und nach auch weniger und kleiner.

Trotz dieser Erfahrungen mit dem kleinen Sensibelchen Giaco würde ich allerdings bei jeder Verhaltensauffälligkeit immer zuerst körperliche Ursachen ausschließen lassen, auch bei ihr.

Zu oft waren z.T. unscheinbare und sogar willkommene Veränderungen im Verhalten ( z.B. größere Verträglichkeit ) die einzigen Anzeichen für organische Erkrankungen meiner Katzen .

Und doch gibt es anscheinend Nichts, was es nicht gibt......::? .

LG
Marion
 
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