Hallo!
Ich glaube, ihr habt recht: Sam muss sich daran gewöhnen, dass es lautere Geräusche gibt und den Staubsauger, dass es gelegentlich Besuch gibt, den sie noch nicht kennt oder eben andere außergewöhnliche Dinge im Tagesablauf. Das hatte ich mir schon gedacht, allerdings komme ich mir immer so schlecht vor, wenn ich beispielsweise mit ihr zu dem blöden Staubsauger gehe, um sie daran zu gewöhnen, wenn er nicht eingeschaltet ist. Sie kann das Ding irgendwie gar nicht ab kann und muss trotzdem damit leben, dass es alle paar Tage läuft. Dann versteckt sie sich wieder und dann gehts ab in Richtung Katzenklo... wenn wir Glück haben, schafft sie es hin... Sie kommt aber auch jetzt seit einer Woche von sich aus irgendwann hinter dem Sofa wieder raus wenn Besuch da ist, aber immer wieder ist das für sie belastend, auch wenn man sie ganz in Ruhe lässt, habe ich das Gefühl - immer danach blubbert es. Ab und an müssen wir ja dann auch zum Tierarzt und das mit dem Wartezimmer und dem Doc lässt sich nicht so gut trainieren, so lieb wie der auch immer zu ihr ist; irgendwie piekt es oder man muss zu ihm auf den Arm oder auf die Waage... zum Glück müssen wir jetzt aber da nicht mehr so oft hin. Trotzdem versuche ich seit ein paar Wochen immer mal wieder so unabhängig davon sie im Körbchen ins Auto zu setzen und ich rede dann mit ihr, nehme sie heraus und lasse sie an den Postern riechen. Dann gehen wir nach ein paar Minuten wieder rein. Meiner Großen macht auch gelegentliches Fahren eigentlich nichts mehr aus. Ich hatte mir bei Sam angewöhnt, ihre Kuscheldecke mitzunehmen, aber trotzdem hat sie wahnsinnig Angst.
Es ist manchmal sehr frustrierend, dass sie mit Durchfall reagiert wenn sie irgendwelchen Stress hat, weil sie noch viel an Wachstum aufzuholen hat... das Wischen macht mir nichts. Hab halt nur Angst, weil es ihr ja dabei auch nicht gut geht. Darum habe ich mich jetzt auch nach Akkupressur erkundigt (bekomme ich am Wochenende gezeigt) und mir eine Zeitschrift gekauft, in der etwas über T-Touch drinsteht. Davon hatte ich vorher für Katzen noch nie gehört, ist anscheinend ähnlich wie Akkupressur. Ich bin mal gespannt, ob das hilft. Mit Bachblüten, da bin ich ein bisschen skeptisch, aber ich bin offen dafür und denke nicht, dass es schaden wird, also probiere ich auch das.
Ich mache mir halt auch wahrscheinlich arg viele - zu viele - Sorgen, weil Sam und ich einiges überstanden haben, solange sie jetzt auf der Welt ist... Sam ist nicht alleine zur Welt gekommen, sie hatte noch vier Geschwister, und die waren alle bei mir in Pflege. Ich hatte von Katzen eigentlich keinen blassen Schimmer und hatte plötzlich fünf Flaschenbabies, die Tag und Nacht betreut und gefüttert werden mussten, und einige erwachsene Tiere auch noch dazu, also habe ich mich der Sache ganz intensiv verschreiben müssen. Ich hätte aber nie gedacht, dass sie mir alle so sehr ans Herz wachsen könnten. Die Babies waren so klein und schwach, weil die Mutter nicht genug Milch gehabt und eines nach dem anderen verstoßen hatte. Sie biss nach den Kleinen und ließ sie nicht säugen. Meine Große, die Franky, war auch eines der Pflegekinder bei mir, bis ich mich dann dazu entschloss, sie auf jeden Fall zu behalten - nein, eigentlich beschloss Franky, dass sie MICH behalten wollte und wich überhaupt nicht mehr von meiner Seite... Die Großen waren Anfangs alle sehr durcheinander und sind mir förmlich die Wände hochgegangen, während die Kleinen mir solche Sorgen machten.
Jedenfalls ist mir leider eines von den Babies unter den Händen weg gestorben, ich konnte nichts mehr für es tun... der Tierarzt, bei dem ich inzwischen Stammgast war, hat spät abends noch versucht, uns zu helfen, aber er sagte schon, dass es die Nacht wahrscheinlich leider nicht überstehen würde. Das war für mich ganz schlimm, das arme kleine Miezchen hatte ich "Krümelchen" getauft und ich konnte es nicht einfach einschläfern lassen, weil ich die Hoffnung nicht aufgeben wollte. Der Tierarzt sagte, dass es nicht leiden würde, also nahm ich es wieder mit nach Hause und versuchte noch in der Nacht, es zu füttern und warm zu halten. Ich habe es morgens bei einer Freundin im Garten begraben. Alle anderen Geschwister sind bald gesund und munter geworden, haben mit zwei Monaten ein neues Zuhause bekommen, und das nächst-schwächste Kätzchen, Sam, die immer nur abwechselnd schlief und Durchfall hatte und die ich ja eigentlich nur solange noch behalten wollte, bis sie kräftiger war und ich keine Angst mehr um sie haben musste, ist fröhlich, frech und spielt und isst! Sie ist zwar noch immer klein für ihr Alter und halt eben so ängstlich, wird auch wahrscheinlich allgemein nicht besonders groß werden, aber sie wächst jetzt seit einigen Wochen sehr gut und sie und Franky sind für mich meine Familie geworden - ich würde keine von beiden für alles Geld und Gold auf der Welt wieder hergeben. Die Ängstlichkeit und den nervösen Durchfall - das wollen wir aber unbedingt jetzt in den Griff kriegen
Einen lieben Gruß und dankeschön,
Franky, Sam und Lisa