Nelly verhungert mir gerade

Diskutiere Nelly verhungert mir gerade im Verdauungstrakt Forum im Bereich Katzenkrankheiten; Bine, firstwie schaut's denn aus?

Löwenmutter

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Bine,
wie schaut's denn aus?
 

Schmart

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@Bine78 :
Das ist ja kein schöner Bericht. Ich schau' mal, was mir dazu einfällt. Wobei ich darauf verweisen möchte, dass ich als Vergleich immer meine Erfahrungen mit meiner Lucy heranziehe, die aber auch nur EIN Einzelfall ist, der zudem Probleme mit Nieren, Herz und Schilddrüse in sich vereint und selbst die TÄ nicht wissen, wie sich das gegenseitig beeinflusst und welches Problem ursächlich für bestimmte Symptome ist ...

Wir waren ja be der letzen Blutkontrolle bei einem Wert von 4,8 (Ref bis 4,7) Zu dem Zeitpunkt habe ich ihr 2 x 1,33 mg Thyronorm gegeben. Die TÄ meinte, ich soll auf 2 x 1,5 mg erhöhen.
DAS hätte z. B. meine TÄin nicht gemacht, zumindest nicht bei Lucys Zustand. Denn den Soll-Bereich unbedingt exakt einzuhalten ist ja nicht das Ziel, sondern der Miez eine schöne Rest-Lebenszeit zu schenken und das einmal sich anscheinend im Gleichgewicht befindliche "System Katze" nicht zu stören.

Das habe ich einen Tag versucht und sie hat sofort mit breiigem Stuhl reagiert. Also habe ich wiederr auf die vorherige Dosis reduziert und es ging ihr seither hervorragend.
Glück gehabt. So eine Störung kann durchaus weiter bestehen bleiben, auch wenn man die Dosis wieder vermindert!

Das nächste BB hatten wir dann vor 3 Wochen. Ich hatte irgendwie die Hoffung, dass sie jetzt vielleicht sogar innerhalb des Referenzbereiches wäre. Ich war total optimistisch. Leider war es nicht so, im Gegenteil, es war noch viel schlimmer..... sie hatte wieder einen Wert von 9,3!!!
Bei Lucy schwankt das auch. Teilweise sogar stark. Jedenfalls stehen T4-Wert und verabreichte Thyronorm-Dosis nicht im direkten Verhältnis zueinander.
Hast Du denn auch darauf geachtet, dass die Blutentnahme ca. 3 bis 4 Stunden nach der Thyronorm-Gabe erfolgte? Denn der T4-Wert schwankt ja im Zeitraum (12 Stdn.!) zwischen den Medigabe-Zeitpunkten ...

Nur das Fressen ist sehr schwierig geworden. Sie mäkelt wahnsinnig. Bitte schlagt mich jetzt nicht, ich weiß mittlerweile auch, dass das ein riesengroßer Fehler war, zumal ich hier sogar darauf hingewiesen wurde. Ich habe mir einen Salat mit Thunfisch gemacht und hatte noch etwas über. Den Rest habe ich ihr über das Futter gegeben. Sie hat es inhaliert und ich war total euphorisch, wie gierig sie plötzlich war. Ich bin los zum Fressnapf und hab dosenweise Schesir mit Thunfisch geholt und ihr das 2 Wochen vor der Blutabnahme jeden Tag über das Futter gegeben. Endlich fraß sie wieder. Die Teller waren immer leergeleckt. ich könnte mich ohrfeigen.
Das ist hier exakt gleich so. Insbesondere wegen der nur noch marginal arbeitenden Nieren hatte Lucy immer geringer werdenden Appetit. Einige Monate geholfen hat da eine mehrtägige Infusionstherapie (das erst Mal sogar stationär), die aber aufwändig, teuer und stressig für die Katze ist. Und da die Zwischenzeiträume immer geringer wurden (6 Monate, 2 Monate, ...) habe ich davon dann Abstand genommen.
Dann schlug mit die TÄin als wirklich letztes Mittel Kortison (Medikamentenname Prednisolon) vor. Lucy bekam initial eine Spritze und seitdem (08/22) jeden Tag eine Vierteltablette davon pro Tag. Am selben Tag noch begann sie zu fressen wie ein Scheunendrescher. Das ist ja eigentlich nur eine Nebenwirkung, war hier aber durchaus erwünscht. Gleichzeitig hörten ihre Blasenbeschwerden auf. Denn alle paar Wochen schien sie eine Entzündung zu haben und setzte im 5-Minuten-Takt ÜBERALL rötliche Urintropfen ab, bis ein Schmerzmittel (es geht wegen evtl. Nieren- oder Leberüberlastung nur Novalgin (Medikamentenname Novalminsulfon), was zum unschönen Speicheln führt) half. Das gibt es jetzt, seitdem sie Kortison bekommt, nicht mehr.
Zudem kann ich ihr seitdem wieder problemlos Medis in Schleckpaste geben. Vorher waren das oft pro Gabe mehrere verworfene Versuche, ehe es mir gelang - und manche Total-Verweigerungen!

Unter anderem las ich eben auch hier, dass man darauf achten soll, dass das Futter möglichst Jodarm sein soll und dass Fisch besonders Jodhaltig ist. Ich hab sie quasi damit gemästet.
Ist hier ja auch so. Ich füttere daher gerne das NaFu von Leonardo, das teuer aber relativ jodarm ist. Und trotzdem gebe ich ihr mit dem Futter, mit dem sie auch PorusOne (zur Reduzierung der Nierenbelastung) bekommt, pro Mahlzeit 10 g "Feine Filets" von Miamor (Thunfisch & Calamari und Thunfisch in Lachs-Jelly). Sie ist nur noch Haut und Knochen (2,8 kg), schwankt beim Sitzen und MUSS einfach etwas essen! Optimal ist das sicher nicht, aber falsch auch nicht, denn die TÄin hat schon gesagt, dass sie erstaunt ist, dass sie so lange durchhält ...

Am Samstag haben wir nach 3 Wochen erhöht. Nicht direkt auf 1,75 mg, sonder zwischen 1,5 mg und 1,75 mg einen Extrastrich gemacht.
Und seitdem hat sie nun Durchfall. Sonntag morgen fing es an und seitdem kommt nichts Festes mehr hinten raus. Wir haben sofort wieder auf 1,5 mg reduziert, aber es hilft nichts.
Das dürfte jetzt der o. a. Effekt sein. Lucy hatte ja bei der drastischen Thyronorm-Überdosierung direkt mit Erbrechen und flüssigem Stuhl reagiert, allerdings erst nach 3 Tagen. Und auch bei einem anderen Medikament (Vidalta in Tablettenform) dauerte es etwas, bevor die Übelkeit einsetzte. Und auch da wusste ich nicht sicher, ob das vom Organ oder vom Medi ausgelöst wurde.

Jedenfalls habe ich damals auf Anraten der TÄinnen hin erst 'mal das Medi ganz abgesetzt, Lucy bekam einige Tage lang Schonkost (Rezept für 5-kg-Katze für einen Tag: 100 g Huhn, 40 g Hüttenkäse, 70 g pappig gekochter Reis (also z. B. Risotto-Reis). Eine Woche lang füttern, dann schrittweise umstellen auf Normalfutter) und dann etwas "Slippery Elm Bark" (eingeweichtes Ulmenrindenpulver) aufs Fressen, damit sich der Magen wieder beruhigen konnte. Und dann fing ich die Medi-Gabe wieder von unten her dosierend von vorne an ...

Gestern habe ich ihr Miratatz gegeben. Seitdem frisst sie auch wieder, aber es kommt eben massenweise breeig hinten wieder raus.
Klar. Mirataz regt ja nur den Appetit an. Hilfreich(er) wäre hier das Cerenia, das gegen Übelkeit wirkt und zur Entspannung des Verdauungstrakts dient. Das gibt es meist initial per Injektion und dann 2 - 3 Tage lang als Tablette. Das hat hier bei akuten Übelkeitschüben, die auch wegen der Nierenunterfunktion öfter auftraten, schnell geholfen.

Was mache ich mit dem Durchfall? Es ist ja naheliegend, dass es vom Thyronorm kommt, da er schlagartig nach der Erhöhung kam.
Möglich, aber eindeutig ist es trotzdem nicht. S. o.: Bei Lucy dauerte das immer 2 - 3 Tage und konnte auch am immer noch hohen T4-Wert oder der Nierenproblematik liegen ...
Ansonsten: Siehe unser oben beschriebenes Vorgehen, das allerdings auch keine Garantie auf Wirkung mit sich bringt ...

Wie lange soll ich warten, ob es sich durch die Reduzierung wieder beruhigt?
Ich würde schon zeitnah magenschonendes Futter / Zugaben geben. Sonst wird der nachher noch dauergereizt.

Es geht ihr nicht gut, selbst bei ihren geliebten Stängchen dreht sie jetzt den Kopf weg. Trotz Miratatz...
Eindeutig Unwohlsein.

Cinderella hat SDÜ, bekommt Thyronorm. Gegen den Durchfall bekommt sie Budesonid. Das ist ein Cortison was nur im Darm wirkt. Es ist verschreibungspflichtig, brauchst ein Rezept vom Tierarzt.
Kortison (hier: Prednisolon) war bei meiner TÄin das Letzte-Wahl-Mittel. Allerdings geht es bei Lucy wirklich auch nur noch darum, ihr noch ein paar lebenswerte Monate zu verschaffen. Wahrscheinlich kommt es nicht mehr dazu, dass sich negative Auswirkungen des Kortisons auf Organe (speziell Leber) zeigen können.

Andererseits: Eine Nachbarskatze bekommt jetzt seit über 2 Jahren nach der operativen Entfernung einer gutartigen, aber ständig wachsenden, Geschwulst an ihrer Flanke Kortison. Zudem hat sie noch andere Leiden, da sie das Ergebnis eines Inzests ist - und sie wird langsam dement. Sie wirkt immer sehr zurück genommen, zeigt aber auch immer wieder, dass sie sich ihres Katzenlebens durchaus noch erfreut. Sie frisst gut und spielt auch ab und zu noch. Also soooo schlimm ist Kortison manchmal gar nicht.

Wir sind jetzt auch nach ein paar fast sorglosen Monaten wieder in einer Phase, in der ich alle 5 - 6 Tage Mirataz (ab und zu auch Cerenia) einsetzen muss. Die Einschläge kommen wieder näher ... und es gibt keinen Plan B mehr. :traurig:
 
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PCKatze

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@Bine78 :

Kortison (hier: Prednisolon) war bei meiner TÄin das Letzte-Wahl-Mittel. Allerdings geht es bei Lucy wirklich auch nur noch darum, ihr noch ein paar lebenwerte Monate zu verschaffen. Wahrscheinlich kommt es nicht mehr dazu, dass sich negative Auswirkungen des Kortisons auf Organe (speziell Leber) zeigen können.
Bitte Budesonid nicht mit Prednisolon verwechseln.

Cinderella bekommt Budesonid "Budenofalk", das wirkt nur auf den Darm.
Prednisolon wirkt auf den ganzen Körper, was nicht gut ist.

Das Medikament "Budenofalk" hilft der Cinderella, besser als vorher Prednisolon. Eine Kapsel wird auf drei Tage aufgeteilt. Das sind kleine Kügelchen.
Wir hatten Prednisolon nach dem Ausschleichen abgesetzt, und beim Ausschleichen auf Budesonid umgestellt.
 

Schmart

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Bitte Budesonid nicht mit Prednisolon verwechseln.
Mit diesem Unterschied sollten sich TÄ eigentlich auskennen. Und beide Medikamente sind verschreibungspflichtig, d. h. ein TA/eine TÄin ist immer mit "im Spiel".

Prednisolon wirkt auf den ganzen Körper, was nicht gut ist.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Es kommt eben ganz darauf an, was mit dem Mittel erreicht werden soll (siehe auch die Beispiele meiner Katze und der Nachbarskatze) und ob die Vorteile die möglichen Nachteile überwiegen.
 
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PCKatze

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Sorry, ich beziehe mich auf Thyronorm und Durchfall.
 

Löwenmutter

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...
Prednisolon wirkt auf den ganzen Körper, was nicht gut ist.

...
Ich denke, ich habe inzwischen verstanden, dass du nicht so viel von Prednisolon hältst, doch ich muss an der Stelle einfach noch einmal einhaken.

Prednisolon hemmt Entzündungen, wirkt bei allergischen Reaktionen und wirkt immunsuppressiv. Letzteres betrifft den ganzen Organismus, das ist richtig und das kann u. U. auch zu Problemen führen, aber das ist nicht per se "nicht gut".
 
PCKatze

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Ich denke, ich habe inzwischen verstanden, dass du nicht so viel von Prednisolon hältst, doch ich muss an der Stelle einfach noch einmal einhaken.

Prednisolon hemmt Entzündungen, wirkt bei allergischen Reaktionen und wirkt immunsuppressiv. Letzteres betrifft den ganzen Organismus, das ist richtig und das kann u. U. auch zu Problemen führen, aber das ist nicht per se "nicht gut".
Es ging mir nur um den Durchfall wegen Thyronorm. Das muss nicht mit Prednisolon behandelt werden, das geht besser mit Budenofalk.

Alles Andere weswegen Prednisolon eingesetzt wird, keine Ahnung. Das hat nichts mit Durchfall durch Thyronorm zu tun. Das ist ein anderes Thema.
 

Löwenmutter

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Alles klar.

Ich verstehe dich nicht immer auf Anhieb ganz richtig - habe wohl manchmal eine etwas lange Leitung.
 
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