Hallo,
ich sehe grade, dir hat noch niemand geantwortet.
Ja, es gibt sie, die Unverträglichkeitsreaktionen gegenüber Phenobarbital. Da dies jedoch im Moment das preiswerteste und am besten wirkende Mittel bei Anfallsleiden für Katzen ist würde ich immer genau abwägen, es durch ein anderes zu ersetzten.
Mein Kater Quari bekommt übrigens genau deswegen KEINE Luminaletten, er hat sie nicht vertragen, hatte erst kleine juckende Stellen am Kopf, und nachdem eine Hautbiopsie negativ war, keine Milben, kein Pilz, keine Bakterielle Infektion, und wir wochenlang nur Pferd (wegen Lebensmittelunverträglichkeit) fütterten war sein Kopf dennoch wirklich eine einzige blutige, offene Wunde, wir waren kurz davor ihn einschläfern zu lassen (welche Ironie, einen Kater mit Hydrocephalus wegen Ausschlag!).
Aber jedenfalls, natürlich kannst du deine Kleine dann nicht einfach ungeschützt lassen. Da sie aber noch nicht lange das Phenobarbital erhält, würde ich, wenn du dich dazu entschliesst, es relativ zügig absetzten (1-max.2 Wochen).
Es gibt mehrere Alternativmedikamente, mit verschiedenen Vor und Nachteilen:
- Kaliumbromid (oder auch Natriumbromid), hier in Deutschland meist als DiBroBe verabreicht hat eine ganz gute Wirkung, ist aber ungeheuer schwer zu dosieren und ich hatte damals bei uns den Eindruck, als würde es deutlich stärker "verzombifizieren" als die Luminaletten.
Ganz schlecht ist es, daß es bei vielen Katzen zu einem sogenannten "Bromidhusten" kommt, leider hat mein Kater den auch bekommen, wir hatten Glück, denn er ist bei ihm wieder grösstenteils weggegangen. Manches Mal ist er aber nicht reversibel.
Ein weiterer Vorteil von dem Kaliumbromid ist, es ist einigermassen bezahlbar, und wird nicht über die Leber verstoffwechselt (also ist leberschonend).
- Diazepam (Valium) bekommt mein Kater nun schon recht lange. Es hat auch eine relativ gute abdeckende Wirkung (allerdings, nicht so gut wie die Lumis, fand ich). Hier ist der Nachteil, daß es manchmal zu einer Gewöhnung kommt, und man die Dosis häufiger nach oben nachregulieren muss. Bei Valium muss man beachten, es gibt (wenige) Katzen die das überhaupt nicht vertragen und die schon nach wenigen Gaben mit Leberproblemen reagieren. Von daher ist es wichtig, etwa 1-2 Wochen nach Beginn der Valiumtherapie die Leberwerte checken zu lassen. Da dies ein "genetisches" Problem ist, ist man, wenn die Katze nicht sofort reagiert einigermassen auf der sicheren Seite. Mein Kater hat letzte Woche endlich seinen grossen Check bekommen und bei ihm ist nach wie vor alles in Ordnung, dabei bekommt ein eine wahnwitzig hohe Dosis.
- [SIZE=-1]Levetiracetam[/SIZE] (Keppra[SIZE=-1]) ist ein Medikament über das ich nicht sehr viel sagen kann, weil noch nicht selber benutzt. Es wird in der int. Katzenliste relativ häufig eingesetzt, bei einer oftmals ausreichenden Abdeckung. Sein Hauptnachteil: es ist WAHNSINNIG teuer.
- [/SIZE][SIZE=-1]Phenytoin[/SIZE][SIZE=-1]([/SIZE][SIZE=-1]Dilantin[/SIZE][SIZE=-1]) wird häufiger empfohlen, auch von der Spezialistin für Epilepsie bei Katzen Claire Rusbridge. Über Preise oder sonstiges kann ich wenig sagen, habe aber hier einen Dosierungsvorschlag und auch die therapeutischen Levels, falls du sie brauchen solltest.
[/SIZE][SIZE=-1]- Gabapentin (Neurontin) das habe ich einmal gefunden, aber eher anekdotisch.[/SIZE]
Ich hoffe sehr, daß sich deine Kleine einfach den Magen verdorben hat, aber zu lange würde ich mir das nicht ansehen - zumal ja einerseits die Umstellung eine Weile dauert und zusätzlich die Elimination des Phenobarbitals aus dem Körper.
Damit habe ich übrigens bei meinem Kater beste Erfahrungen gemacht, während der Umstellung zusätzlich eine Heilpraktikerin hinzuzuziehen, die sind ja auf solche "Entgiftungen" oftmals spezialisiert.
(ihr Versuch, meinen Buben dann ganz ohne Medikamente zu lassen hat dann natürlich nicht funktioniert, war aber auch ganz nett).
Liebe Grüße
Andrea