Hallo,
Heute hatte ich zwei interessante anrufe von ein und der selben Frau...
Sie möchte eine Birma haben, nach dem zweiten Telefonat stellte sich heraus das Kitten sollte Showqualität haben, noch etwas später stellte sich heraus, sie möchte züchten....
ist doch nett, dass sie dir das gesagt hat. Damit ist doch eigentlich "klar", dass sie keine ganz "abgebrühte" ist.
Leider hat diese Frau keinerlei Erfahrung und auch nicht so viele Menschen die Ihr helfen..
Hm - ganz ehrlich: wir haben doch alle irgendwann einmal angefangen. Ich glaube, du bist beim B-Wurf?
Daraus sind ein paar Gedanken entstanden an denen ich euch teilhaben lassen möchte...
??? wenn die von heute (gestern) sind solltest, du das Update-Datum auf deiner HP aktualisieren.
Wenn man sich mit dem Gedanken trägt, Katzen züchten zu wollen, bedeutet das nicht, mal eben nur schnell Kitten in die Welt zu setzen, sondern es Bedarf auch eines großen Verantwortungsbewusstsein für unsere Tiere, um ihnen ein artgerechtes und vor allem auch gesundes Leben bieten zu können.
nun ja, das ist nicht nur bei Katzen so, sondern "eigentlich" sollte man sich bei allem was man so in die Welt setzt vorher überlegen ob das einen Sinn macht und ob man die Verantwortung übernehmen kann oder will. Nur - das kann ja nur jeder für sich entscheiden.
Wer der Meinung ist, mit Katzenzucht super schnell zum Millionär zu werden, weil Katzenzüchter sich ja eine goldene Nase verdienen, der sollte ganz schnell in sich gehen und dieses Vorhaben in die tiefste Schublade ablegen die man finden kann.
Ich versteh grade nicht, warum du das gleich als zweiten Absatz hinschreibst. Ich denke, dass eigentlich niemand wirklich denkt, dass man mit Katzenzucht Millionen verdienen kann. Das geht (vielleicht) wenn man sehr gute Bullen oder hervorragende Warmblüter züchtet oder sowas in der Art. Aber ich habe noch keinen Katzenzüchter gesehen der in diesen Dimensionen rechnete. Ich lebe ja im Ruhrgebiet und glaube, letzten Endes hat die Katzenzucht hier mehr oder weniger die Rolle eingenommen die früher die Brieftaubenzucht inne hatte.
Es ist in der Regel für die meisten Züchter vor allem ein sehr zeitintensives Hobby, das, wenns schlecht läuft ein bischen Geld verschlingt, und wenns gut läuft eben auch ein bischen Geld reinbringt. Overall sollte es sich "pi Mal Daumen" ausgleichen. Wir bleiben hier aber immer im hunderter-tausender-Bereich, das sind die Dimensionen in die sich ein normaler, kleiner Züchter bewegt.
Um Katzen zu züchten muss man in Kauf nehmen, sehr viel Geld zu investieren und man muss sich Gedanken darüber machen dass es unter Umständen sehr schnell gehen kann, dass es viel Geld kostet.
wobei, siehe oben, "viel" eben relativ ist. ich finde, dass meine Katzen ein deutlich überschaubareres Hobby sind als die Ponyzucht meiner Schwester (wobei sie, anders als ich, absolute Oberliega spielt).
Viele Menschen unterliegen dem Irrglauben, dass Katzenzüchter sich mit der Katzenzucht gesund stoßen! Hier sollte der Hinweis erlaubt sein, in einer guten Zucht ist das bei weitem Fehlanzeige. Züchter sollten nur diese Leute werden, die sich dessen bewusst sind, was für finanzielle Konsequenzen eine Katzenzucht mit sich bringt.
Auch ein guter Züchter muss sich nicht mit seinen Katzen ruinieren, ehrlich gesagt finde ich, dass du nun lange genug über Geld geredet hast.
Bevor man Züchter wird sollte man tief in sich gehen und sich selbst folgende Fragen beantworten:
- Kann ich die Tierarztkosten tragen ohne selbst am Hungertuch zu nagen
Das sollte man sich bei der Anschaffung jedes Tieres fragen. Die Tierarztkosten die meine Zuchttiere verursachen haben sie bisher immer noch selber getragen. Teuer (was den Tierarzt angeht) ist hier nur mein chronisch kranker Hauskater....
- Kann ich die Kosten tragen, die eine Katzenzucht mit sich bring, insbesondere die Aufzucht von Kitten und Jungtiere.
was machst du denn mit deinen Jungtieren? Ich habe einmal ausgerechnet, dass ich vom Moment der Geburt bis zur Abgabe ziemlich genau 350 Euro in ein Jungtier stecke. Mehr nicht (vorausgesetzt es ist und bleibt gesund). Das ich die Kitten ungefähr für das doppelte dieser Kosten verkaufe ist da auch noch genug "Reserve" vorhanden für eventuelle Krankheiten, eine etwas teurere Hinfahrt (wir bringen die Katzen in ihr neues Heim), oder auch länger hierbleibende Jungtiere zu versorgen.
- Kann ich meine Jungtiere unter Umständen auch länger behalten und ernähren und ausreichend gesundheitlich Versorgen lassen, bis der richtige Dosenöffner kommt
das ist immer eine heikle Frage und ist aber in der Regel "stemmbar". Ich verdiene nun auch nicht DIE Massen an Geld, habe in 2008 zwei "Ups"-Würfe bekommen, einen unerwartet grossen Wurf und - die Kitten waren grade in der Wirtschaftskriese abgabefertig - fünf bereits versprochene/verkaufte Katzen zurückgenommen bzw. gar nicht erst abgegeben.
In der Folge hatte ich eine SEHR grosse Menge an Katzen hier zu versorgen und ich habe einen Teil dieser "Kitten" auch heute noch hier. Aber selbst in der schlimmsten Zeit waren all diese Katzen vernünftig zu füttern (eine Mahlzeit hochwertiges Fertigfutter [Orijen und Vet-Concept oder Grau], eine Kükenmahlzeit und eine Rohmahlzeit), nur die über 1 Dutzend Kastrationen und ebensoviele dreimaligen Impfungen taten etwas weh, so dass mein Katzenkonto ziemlich geplündert ist.
Klar, wäre ich nun HarzV-Empfänger hätte mir das das Genick gebrochen. Aber sonst sind Katzen eigentlich icht soo teuer in der Haltung, dass einen normalen mittelständischen Haushalt dies in den Ruin treiben sollte.
- Ist meine Wohnung oder mein Haus groß genug und verfügt über genug Räume
Als Katzenzüchter braucht man kein besonders grosses Haus oder eine besonders grosse Wohnung. Hat man nur eine drei-Zimmerwohnung, dann sollte man sich halt nicht mehr als zwei Zuchtkatzen halten und zusehen, dass diese nicht gleichzeitig gedeckt werden. Ohne einen eigenen Kater zu halten ist dies ja ziemlich einfach möglich.
Von daher- sollte man einfach seinen "Zuchtumfang" an den vorhandenen Raum anpassen.
- Habe ich einen Raum den ich zur Quarantänestation umwandeln kann
den sollte man in der Tat haben, aber bis auf die Studentenwohnheimbude eines Freundes in Studientagen habe ich noch keine Wohnung gesehen, in der das nicht notfallmässig einzurichten wäre.
- Kann ich die Bedürfnisse der Katzen erfüllen ohne an die Konsequenzen denken zu müssen
was meinst du damit?
- Kann ich meinen Katzen die Bewegungsfreiheit bieten, die sich benötigen
Das ist keine Frage der Quadratmeter.
- Bin ich bereit, mein eigenes Ich zurück zu stecken alles zum Wohle der Katze
Das ist eigentlich keine Frage, die man sich als Züchter stellen sollte. Wie lautet noch der schöne Spruch aus der Werbung: "...freut sich der Mensch..."
In dem Moment, in dem man bemerkt, dass das eigene "Ich" zurückstecken muss, dann sollte man sich überlegen, ein anderes Hobby zu wählen.
- Habe ich mich schon mit dem Leben und dem Tod auseinandergesetzt
mit dem Leben setzen sich die meisten Menschen täglich auseinander. Mit dem Tod muss man sich als Katzenzüchter auch nicht ständig auseinander setzten. Die letzte Katze die hier gestorben ist war meine erste Abessinierin Pia. Und das war noch bevor hier der erste Wurf geboren worden ist.
Ich weiss, dass einiges schief gehen kann bei der Zucht. Aber wenn man sich als Züchter zu häufig mit dem Tod auseinander setzten muss, dann sollte man sich auch noch einmal überlegen, ob man wirklich das richtige Hobby betreibt.
- Wenn Gen- und / oder Erbfehler auftreten, kann ich diesen Anblick ertragen
??? Was ist das denn für eine bescheuerte (verzeihung) Frage? Es ist ja nun nicht so, dass in der Katzenzucht ständig kranke oder geschädigte Kitten geboren werden. Wenn doch, siehe oben.
Ansonsten kann ich auch ertragen, an einer überfahrenen Taube vorbei zu radeln, nur daher kann ich mich weiterhin auf das Fahrrad setzten.
- Bin ich nervenstark und kann in gefährlichen oder hektischen Situationen den Überblick behalten
ich habe noch keine Züchter getroffen, der nicht in der Lage gewesen wäre zur Not mit einer Katze zum Tierarzt zu fahren. Und das ist in der Regel immer dann der Fall, wenn man eine gefährliche Situation übersteht.
- Wie gehe ich mit der Katzenzüchterszene um, kann ich mit Neid, Intrigen und Missgunst leben, habe ich ein dickes „Fell“
???
Wenn man für sich auch nur einmal mit Jein oder Nein geantwortet hat, ist es besser, die berühmte „Schublade“ aufzumachen und das Vorhaben abzulegen, denn dann würde man seinen Tieren und seiner eigenen Seele nur Schaden zufügen.
da kann ich dir überhaupt nicht zustimmen. Siehe oben. Ich züchte zwar auch noch nicht lange, aber bin die letzten Jahre eigentlich ganz zufrieden gewesen. Und ich kann (oder konnte) einige deiner Fragen nicht mit "JA" beantworten, bzw. fand sie nicht wichtig.
Viel wichtiger ist meiner Meinung nach:
- bin ich gewillt, von jetzt an zu lernen, vor allem über die Bedürfnisse von Katzen (was die Nahrung aber auch ihre Haltung und ihr Verhalten angeht)?
- kann ich mit meinem persönlichen Zuchtziel eigentlich innerhalb des Standards züchten?
- Ist die Rasse, die ich meine züchten zu wollen, wirklich "meine" Rasse?
- Bin ich bereit mich auf andere Züchter einzulassen, auch auf ihren Rat zu hören?
- Macht es mir Spass, wochen- und monatelang zu tüfteln, quer duch Europa zu gurken und Kontakte zu schmieden nur um eine bestimmte Verpaarung zu machen die mich weiterbringt und auch für die gesammte Population sinnvoll ist?
Klar ist es auch mal so, dass ein Wurf durchaus positiv auf die Bilanz einwirken kann, jedoch kann das Jahr danach durch einen einzigen Fehlschlag alles wieder zum kippen bringen und unter Umständen das finanzielle Aus bedeuten.
Bei dem Verkauf von Jungtieren oder Kitten darf man sicher keinen Gewinn erzielen wollen, denn selbst wenn ein Wurf in Ordnung war, kann der zweite schon durch Operationen, Krankheiten oder ähnlichem dem so genannten Obolus durchaus den Garaus machen.
wenn du "Neuzüchtern" wirklich einen Rat geben möchtest, dann solltest du - finde ich - ein kleines bischen weniger aufs Geld achten und das nicht in jedem zweiten Satz in diesem Statement erwänen.
Es ist natürlich auch ein Punkt, aber sicher nicht der Hauptpunkt.
Das größte Wagnis ist die Gesundheit, denn nichts kann weniger vorhergesagt werden als diese. Selbst wenn man größte Vorsicht walten lässt, lauern die Gefahren überall.
Nein. Ich möchte nun wirklich nicht rumprotzen, aber ich bin sicher, wenn du ordentliche Gesundheitsvorsorge betreibst (in dem Rahmen, der für deine Rasse sinnvoll ist), deine Tiere ordentlich und artgerecht fütterst und dafür sorgst, dass sie ausreichend Frischluft und Bewegung haben, schaust, dass du vitale und nicht zu nah miteinander verwandte Verpaarungen planst, dann sollte in den meisten Fällen nichts böses passieren.
Natürlich kann immer mal was passieren, das muss jedem klar und bewusst sein. Aber es muss nicht so sein und sollte IMMER die Ausnahme und nicht die Regel sein.
Was für Kosten kommen den noch auf einen zu?
ich lass den folgenden Teil deriner Ausführungen einfach mal weg. Klar kostet das Geld. Aber das wurde ja schon gesagt.
Auch gilt es, die Vereinsstatuten genauestens zu studieren und zu vergleichen. Ein guter Katzenverein steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite und wird Ihnen auch gerne Auskunft geben, ohne dass man bereits Mitglied ist.
Ehrlich gesagt finde ich es ziemlich egal in welchem Verein ein Züchter so Mitglied ist. Das wichtigste ist - meiner Meinung nach - dass er sich selber informiert und selber nach bestem Wissen und Gewissen arbeitet.
Ich wüsste nun grade nicht, was ich meinen Verein fragen sollte, was meine Zucht angeht.
OK, mein Verein hilft mir (bzw. hat mir geholfen) bei allen Formalitäten rund um den Im und Export von Katzen (eh finde ich meinen Verein ganz in Ordnung). Aber da habe ich ehrlich gesagt in keinster Weise Vereinsstatuten gewälzt und durchgelesen, sondern einfach einen Züchter, den ich als seriös und erfahren kennen gelernt habe nach einer Empfehlung gefragt. Und dann einen der empfohlenen Vereine ausgewählt.
Ein geradliniger Züchter würde niemals auf die Idee kommen eine so genannte „Schwarzzucht“ zu betreiben und sich weigern, die vorgeschriebenen Richtlinien einzuhalten.
Ein Züchter kann keine Schwarzzucht betreiben, dann ist er kein Züchter. Dies sind zwei Dinge die einander wiedersprechen.
Es ist ein absolutes muss für einen guten Züchter, in einem Verein zu sein, ordentliche Stammbäume zu besitzen, sich an die Vereinsstatuten zu halten, nur das wird Ihnen einen seriösen Ruf und einen guten Erfolg für die Katzenzucht bringen.
reichen nicht von einem Verein ausgestellte Stammbäume "an sich" aus? Was man als "ordentlich" bezeichnet ist dann vielleicht im Auge des Betrachters.
Das geht sogar soweit, das es durch sämtliche Internetforen als Warnung gegeben wird und man keine Katze mehr bei einer seriösen Zucht kaufen kann.
bevor ich eine solche "Warnung" herausgeben würde, würde ich mir sehr genau überlegen, ob das noch legal ist.
Wenn man denkt, „ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert“ der unterliegt einem gewaltigen Irrtum, denn nichts ist schlimmer und schneller als ein aufgebrachtes „Züchtervolk“. Sehr schnell wird man es mit Rufmord, Neid, Missgunst und Verleumdungen zu tun haben, die Züchter werden hinter dem Rücken des betroffenen kommunizieren und verunglimpfen, egal ob schuldig oder unschuldig.
du hast eine komsiche Meinung von Züchtern. Meinst du wirklich, sie haben nichts besseres zu tun als andere hinterrücks zu verunglimpfen, egal ob schuldig oder unschuldig? Solche mag es geben, die gibts auch bei Briefmarkensammlern, Squashspielern oder Hundesportlern. Aber es gibt auch andere.
Die Rauchzeichen werden sich durch das Internet bewegen und einen auf Schritt und tritt begleiten.
Es ist wohl wahr - im Internet wird oftmals jeder Mist gleich rumgetratscht. Aber da so viel Mist von so vielen Leuten an so viele Stellen rumgetratscht wird, ist es eigentlich so, dass kaum mehr was irgendwo ankommt.
???
Liebe Grüße
Andrea