Katzenfan
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Vakzine-assoziierte Fibrosarkome bei der Katze
Dr. Martin Kessler - Tierklinik Hofheim
Auzüge aus dem Artikel
Seit mehr als 10 Jahren gibt es Hinweise, dass es bei Katzen zur Entstehung subkutaner Weichteilsarkome an typischen Injektionsorten (Interskapularregion, Brustwand, Gliedmaße) kommen kann. Inzwischen ist in der veterinärmedizinischen Wissenschaft eine lebhafte Diskussion über die Ätiologie, Pathogenese und Prävention dieser Neoplasien entstanden, in deren Folge Art und Häufigkeit von Impfungen sowie deren Applikationsort hinterfragt werden. Allerdings hat dieses Thema auch in die
popularwissenschaftliche Literatur und sogar in die Boulevardpresse Einzug gehalten und wird dort mitunter sehr emotional diskutiert.
Die Häufigkeit einer Tumorentstehung wird zwischen 1 pro 1.000 und 1 pro 10.000 Katzen angegeben. Bezogen auf die gesamte Katzenpopulation wurde für das Jahr 1991 die absolute Zahl der erkrankten Tiere in den USA auf 22.000 geschätzt. In Deutschland konnten vom Autor für das Jahr 2000 aus dem Einsendematerial an 5 pathologischen Institutionen mehr als 1.500 Sarkome in Impflokalisationen ermittelt werden.
Bezogen auf die geschätzte Katzenpopulation in Deutschland bedeutet dies eine geschätzte Inzidenz von 1 Fall pro 1.000 Katzen im Alter von über 8 Jahren. Vakzine-assoziierte Fibrosarkome haben heute einen Anteil von über 40 % an den kutanen Tumoren der Katze und sind damit der häufigste Hauttumor dieser Spezies.
In den USA hat sich die „Vakzine-associated feline sarcoma task force (VAFSTF)“ der American Veterinary Medical Association die Erforschung dieser Erkrankung zur Aufgabe gemacht und Richtlinien und Empfehlungen zur Risikominimierung publiziert.
Allerdings sind diese Richtinien nicht unumstritten. So wird von der VAFSTF gefordert, Vakzinierungen gegen FeLV und Tollwut subkutan an der linken bzw. rechten Hintergliedmaße distal vom Kniegelenk zu applizieren, da eine Gliedmaßenamputation im Falle einer Tumorentstehung kurativ wäre. Neben grundsätzlichen Bedenken wird auch die praktische Durchführbarkeit dieser Empfehlung angezweifelt.
Quelle:
http://tierklinik-hofheim.de/downloads/download_3.pdf
Dr. Martin Kessler - Tierklinik Hofheim
Auzüge aus dem Artikel
Seit mehr als 10 Jahren gibt es Hinweise, dass es bei Katzen zur Entstehung subkutaner Weichteilsarkome an typischen Injektionsorten (Interskapularregion, Brustwand, Gliedmaße) kommen kann. Inzwischen ist in der veterinärmedizinischen Wissenschaft eine lebhafte Diskussion über die Ätiologie, Pathogenese und Prävention dieser Neoplasien entstanden, in deren Folge Art und Häufigkeit von Impfungen sowie deren Applikationsort hinterfragt werden. Allerdings hat dieses Thema auch in die
Die Häufigkeit einer Tumorentstehung wird zwischen 1 pro 1.000 und 1 pro 10.000 Katzen angegeben. Bezogen auf die gesamte Katzenpopulation wurde für das Jahr 1991 die absolute Zahl der erkrankten Tiere in den USA auf 22.000 geschätzt. In Deutschland konnten vom Autor für das Jahr 2000 aus dem Einsendematerial an 5 pathologischen Institutionen mehr als 1.500 Sarkome in Impflokalisationen ermittelt werden.
Bezogen auf die geschätzte Katzenpopulation in Deutschland bedeutet dies eine geschätzte Inzidenz von 1 Fall pro 1.000 Katzen im Alter von über 8 Jahren. Vakzine-assoziierte Fibrosarkome haben heute einen Anteil von über 40 % an den kutanen Tumoren der Katze und sind damit der häufigste Hauttumor dieser Spezies.
In den USA hat sich die „Vakzine-associated feline sarcoma task force (VAFSTF)“ der American Veterinary Medical Association die Erforschung dieser Erkrankung zur Aufgabe gemacht und Richtlinien und Empfehlungen zur Risikominimierung publiziert.
Allerdings sind diese Richtinien nicht unumstritten. So wird von der VAFSTF gefordert, Vakzinierungen gegen FeLV und Tollwut subkutan an der linken bzw. rechten Hintergliedmaße distal vom Kniegelenk zu applizieren, da eine Gliedmaßenamputation im Falle einer Tumorentstehung kurativ wäre. Neben grundsätzlichen Bedenken wird auch die praktische Durchführbarkeit dieser Empfehlung angezweifelt.
Quelle:
http://tierklinik-hofheim.de/downloads/download_3.pdf