Hallo Schnubbel,
danke für den Link - ich hab's mir mal angeguckt.
Ich zitiere mal von der HP:
Die Füllung für die Katzentoilette von KatzenKomfort® erfolgt auf der Grundlage keimfreien Komposts, welcher durch die Verwertung von Gemüseabfällen durch Tunnelkompostierung gewonnen wird. Dieses Verfahren entspricht dem KIWA Reglement für Produktzertifizierung (KIWA-BRL-K256/02).
Nach der Kompostierung der verwertbaren Abfälle lässt man den Kompost mittels eines einzigartigen biologischen Vorgangs weiter wachsen. Während dieses Vorgangs tritt keine Änderung in der Zusammensetzung, sehr wohl aber in der Struktur, auf. Daraufhin wird das Gemisch pelletiert und getrocknet. Dieser Vorgang ist im März 1998 mit ISO 9002 und ISO 14001 zertifiziert worden.
Hmmm, keimfreier Kompost? Wie das? Die erklären nichts über das eigentliche Verfahren, die Tunnelkompostierung. Kompost braucht für seine Entstehung Bakterien, und nicht zu knapp. Ich weiß jedenfalls nichts über die Tunnelkompostierung, obwohl ich beim Thema Kompostierung/Verrottung in Kompostwerken aus beruflichen Gründen recht gut im Stoff bin.
Über die erwähnte KIWA-Richtlinie findet man beim Googlen nur ein paar niederländische Seiten - das ist also ein Reglement aus den Niederlanden. Nee, kommt mir nicht koscher vor. Warum keine deutsche Richtlinie? Zu hohe deutsche Hürden etwa?
Mir fehlt die glaubhafte Erläuterung vom exakt beschriebenen technischen Procedere bis hin zum Endprodukt. Die DIN-EN-ISO Zertifizierung bezieht sich hier konkret übrigens auf das Pelletieren im Allgemeinen und sagt nichts aus über dieses Produkt!
Okay, jetzt komm ich zum praktischen Teil: Ich wohne in der ersten Etage und bin berufstätig. Ich werde doch nicht das gefüllte und benutzte Unterteil meines Katzenklos vor die Tür stellen, damit der Kurier es abholen und gegen ein frisches tauschen kann! Meine (noch immer lieben) Nachbarn würden mir mit der Zeit sicher was husten. Und das zu Recht.
Ich stelle mir vor, meine Katzen kriegen Durchfall. Unsere lieben Giardien sagen wieder HALLO und ich brauch laufend neues Streu. Muss täglich die Klos auskochen. Klar, der freundliche Mann von KatzenKomfort wird sicher alles tun, um meinen hohen Bedarf zu decken. Da verdient er ja auch dran - soll er auch. Aber wie soll ich das logistisch hinkriegen, dass immer jemand zuhause ist, wenn der Mann abholt/anliefert?
Weitere praktische Frage: Wie krieg ich meiner Katzentiere dazu, in Kompostpellets zu machen? Hmmm, wenn ich genügend Motivation hätte, würde ich das irgendwann hinkriegen. Aber die hab ich nicht.
Man hört und liest immer: Die Bundesrepublik ist eine Dienstleistungsoase. Das unterschreibe ich. Aber diese Dienstleistung will ich mir wirklich nicht leisten.
So, das war's von mir.
Ich bin gespannt auf weitere Meinungen!
edit:
Ich muss einfach noch was zu den Entsorgungskosten loswerden, die der Kunde ja mitbezahlt: Gehen wir mal davon aus, dass jeder Kunde sowieso schon Entsorgungsgebühren für seine graue Restmülltonne an seine Kommune (Gemeinde) zahlt. Die Müllgebühren werden inzwischen die "Zweite Miete" genannt, weil sie ein ordentliches Loch in die Haushaltskasse reißen. Je nach Kommune mal mehr, mal weniger. Aber immer spürbar.
Gebrauchtes Katzenstreu gehört immer in die gebührenpflichtige Restmülltonne. Es darf nie in die Biotonne (auch Komposttonne genannt) - egal was auf der Verpackung steht! Es gelten immer die Bestimmungen der örtlichen Abfallsatzung, und die untersagt überall in Deutschland den Einwurf von Katzenstreu in die Biotonne.
Du hast also Deine Müllgebühren für die Restmülltonne brav bezahlt (als Mieter über die Nebenkosten an den Vermieter, als Grundstückseigentümer direkt an die Kommune). Warum willst Du dann nochmal Entsorgungskosten bezahlen? Ist Dir der Service das wert? Das will gut durchgerechnet werden ...
Viele Grüße!