Oha, das ist mir neu!
Verändert sich auch der PH, wenn Harn bis zu 24 Stunden im Kühlschrank steht?
Zugvogel
Grundsätzlich wirkt sich die Lagerung auf den ph-Wert aus:
"Wird der Urin vor der Untersuchung länger stehen gelassen, steigt der pH-Wert durch den Verlust von CO2 an"
http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=962118478&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=962118478.pdf, S.37
"Eine Alkalisierung kann stattfinden, wenn der Urin längere Zeit bei Zimmertemperatur aufbewahrt wird und sich der Harnstoff zu Ammoniak zersetzt. Aus diesem Grund sollte nur frischer Harn zur Untersuchung verwendet werden. (COLOMBO und RICHTERICH 1977, KRAFT und DÜRR 1997)."
www.diss.fu-berlin.de/2002/304/kap2.pdf , S.16
Leider wird hier keine Angabe gemacht, ob und wie lange eine Kühlung der Probe diese Veränderung aufhalten kann.
Bei einem Hersteller von "Multi-Teststreifen" (Nachweis von Glucose, Bilirubin, Keton, spezifisches Gewicht (Dichte), Blut, ph-Wert, Eiweiß, Urobilinogen, Nitrit und Leucocyten im Urin) hab ich diesen Hinweis gefunden:
"• Frischer Urin erfordert keine besondere Vorbehandlung und kann
direkt eingesetzt werden.
• Der längere Aufenthalt der Probe bei Raumtemperatur mag das
Wachstum von Bakterien und Pilzen fördern, so dass sich ein
falsches Testergebnis (z.B. pH) ergibt. Nach Möglichkeit sollte der
Test am Tag der Probenahme erfolgen.
• Die Proben können gekühlt bei 2-8°C bis zu zwei Tage aufbewahrt
werden.
Vor der Durchführung des Tests müssen die Proben auf
Raumtemperatur gebracht werden."
www.diagnostik-nord.de/manuals/CU-T-10.pdf, S. 2
Und bezüglich Nachweis von Kristallen:
"Eine frische Urinprobe wird unter dem Mikroskop untersucht. Die Probe
sollte nicht älter als 60 Minuten sein, da sich danach bestehende Kristalle zersetzen oder verändern können."
http://edoc.ub.uni-muenchen.de/archive/00006590/01/Dautel_Michaela.pdf , S. 27
(Oha, demnach waren meine "1 bis 2 Stunden" die ich oben angegeben haben schon zu großzügig)
"Eine Urinprobe sollte schnellstmöglich untersucht werden, da sich in vitro (= im Reagenzglas/Probenbehältnis) Kristalle, je nach Bedingungen, sowohl bilden als auch auflösen können."
http://www.diss.fu-berlin.de/2002/304/kap2.pdf , S.31