Hallo zusammen!
Über das Thema Kastration habe ich mich nach einem heftigen Disput in einem anderen Forum selbst kundig gemacht, da meiner TÄ praktisch Unfähigkeit und mir Verantwortungslosigkeit vorgeworfen wurde, weil Emma mit knapp 6 Monaten erste Rolligkeitsanzeichen zeigte, und ich laut deren Meinung längst hätte kastrieren lassen sollen. Meine TÄ hatte allerdings gesagt, daß sie eine reine Hauskatze ohne Kater in greifbarer Nähe nur ungerne vor der ersten Rolligkeit kastriert, weil die Sexualhormone, die ja durch die Kastration ausgeschaltet werden, auch Wachstumsfunktion haben.
US-Links geben vor, daß die Funktion der Sexualhormone auf das Wachstum überschätzt würden und das daher generell die Kastration vor der ersten Rolligkeit durchgezogen werden sollte. In den USA gibt es allerdings auch eine massive Katzenschwemme, der nicht anders beizukommen wäre. Die Hannoveraner TiHo meinte dazu, daß die US-TÄ die Bedeutung der Sexualhormone für das Wachstum deutlich unterschätzten.
Daraufhin habe ich mich also hier bei den deutschen TiHos erkundigt, und dort sagte man mir, daß (Quelle jetzt TiHo Hannover) eine Kastration zu einem Zeitpunkt erfolgen sollte, der von den Haltungsbedingungen abhängig ist (Freigang, Kater in der Umgebung...). Eine generelle Empfehlung, die grundsätzlich richtig ist, gebe es nicht. Frühkastration hier in Dt. erfolgt nach Auskunft aller Kliniken überwiegend bei Freigängern in ländlichen Regionen, um eben auch nur eine Trächtigkeit zu vermeiden.
Ansonsten gab es von der TiHo Hannover einen Vortrag (den Link kann ich hier gleich auch noch mal reinstellen), in dem gesagt wurde, daß die Frühkastration akzeptabel sei. Aber auch nicht mehr als das, denn im Schnitt werden die Katzen deutlich größer als ihre um die erste Rolligkeit kastrierten Artgenossen, weil die Wachstumsfugen sich später schließen. Außerdem werden sie im Schnitt ein Kilo schwerer als andere Katzen, und zwar das durch vermehrte Fetteinlagerungen. Und gesund sind die nicht....
Liebe Grüße
Meike