
MotherOfCats
- Registriert seit
- 19.08.2022
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Hallo liebe Foren-Dosis,
ich lese hier schon eine Weile mit und habe für meine zwei Mäuse schon viele tolle Tipps gefunden - Danke dafür! Für meine Frage in die Runde muss ich etwas ausholen.
Kurz zu uns: Mein Mann und ich haben ein kleines Häuschen mit riesigem Garten in einem ruhigen Stadtrandeckchen gemietet. Im März haben wir von einer Bekannten, die eine PS hat, zwei Katzen übernommen.
Es zogen ein: Katze Lisbeth (ca. 3 Jahre, Fundtier, hatte vergangenes Jahr Welpen). Und Kater Fu, vermutlich geb. letztes Frühjahr. Beide haben sich auf der PS verstanden bzw. Lisbeth war die einzige, zu der FU etwas Vertrauen hatte, vor den anderen Katzen hatte er Angst,
hat sich immer unter einer Bettdecke versteckt. Auch vor den Welpen von Lisbeth, mit denen man versucht hat, ihn zu vergesellschaften, hatte er furchtbare Angst. Die PS dachte sich , die zwei besser zusammen zu vermitteln, da dort 7 Katzen lebten, von denen eine ne echte Mobberin war laut PS.
Wir wussten, das wird kein leichter Task aber wir haben beide Geduld und Katzenerfahrung und im Haushalt leben keine Kids. Die ersten Wochen waren echt irre mit den beiden Angsthasen: Bloß nicht zu nahe kommen und Anfassen ist nicht! Fu ging sprichwörtlich die Wände hoch, kaum dass er aus seiner Transportbox gelassen wurde - die totale Panik. Der Kater hat sich nur versteckt in den unmöglichsten Ecken (CD-Fach!), aber nach und nach kamen sie erst nur nachts und dann auch schonmal abends raus und ließen sich mit Spielen und mit regelmäßigem Fressen davon überzeugen, dass wir ganz okay sind.
Die Monate vergingen, das Vertrauen wuchs - mit kleiner Unterbrechung, da wir ihn für einen Tierarztbesuch leider einfangen
mussten
*Katerstrophe*- mittlerweile kommt er gerne ab und an freiwillig an die Hand und mag Öhrchen kraulen und streicht uns um die Beine. Wir lassen ihn kommen und bedrängen ihn nicht. Wir haben wirklich lange gewartet mit dem Freigang, aber für uns war immer klar dass wir ihnen diesen bieten möchten. Wir hatten auch mit der Zeit das Gefühl, dass vor allem Fu das Häuschen und der Keller nicht mehr reichen - obwohl wir täglich mehrere Stunden am Tag mit ihnen gespielt haben. Er liebt Spielen - Laserpointer, Federangeln und in Kartons springen. Er hatte alles erkundet und wurde unausgeglichen = immer wieder Spaßkämpfchen mit Lisbeth, die das nicht so super fand. Nachdem wir sie also an die Katzenklappe gewöhnt haben, wurde diese im Keller eingebaut und die beiden durften nach draußen... Der erste Freigang ist 4 Wochen her und wurde anfangs ganz begeistert angenommen.
Lisbeth ist eindeutig die mutigere, sie liegt entspannt im Garten und putzt sich, geht auch in Nachbarsgärten und kommt gerne mal mit Mäuschen zurück. Zuhause ist sie super kuschelig und die beiden verstehen sich immer noch ganz toll - gehen gerne in der Dämmerung zusammen "los", begrüßen sich mit Köpfchen und putzen einander. Wir glauben, Lisbeth ist für ihn wie eine Mama, sie behandelt ihn auch so, mit sehr viel Liebe und Nachsicht.
Die beiden haben unterschiedliche Tagesabläufe: Morgens nach dem Frühstück tollen sie im Garten, dann geht Fu auf sein Schlafversteck und verpennt fast den ganzen Tag. Erst in der Dämmerung mag er rausgehen. Lisbeth ist auch am Tag viel draußen, zwischendurch schläft sie drinnen. Wir hatten den Eindruck, einen rundum zufriedenen Jungkater zu haben: Er ist nicht super schmusig, immer noch zurückhaltend, aber seit dem Freigang zutraulicher. Er rollt sich auf dem Teppich, putzt sich jetzt auch vor uns (früher hat er Körperpflege etwas vernachlässigt) und hat seine regelmäßige Fressroutine, nach der man die Uhr stellen kann.
Jetzt zu unserem Thema:
In den letzten Tagen beobachte ich bei unserem Kater wieder eine große Unsicherheit in der Körpersprache. Muss dazu sagen, dass wir diese Woche Übernachtungsbesuch hatten, der Tagesablauf war also etwas anders und eine fremde Person im Haus, um die er einen großen Bogen gemacht hat. Er bewegt sich geduckt durch den Garten, kommt am Abend oft an die offene Terassentür, rein, wieder raus, rein, er legt sich zu uns auf den Teppich, möchte drinnen "bespaßt" werden, was er auch durch Miauen einfordert. Am Morgen liebt er es, mit mir zusammen durch den Garten zu gehen und Federangel zu spielen, dann hoppelt er, versteckt sich und jagt herum - oft zusammen mit Lisbeth. Das gleiche Ritual haben wir auch am Abend, wenn die Dämmerung einsetzt - das sind die Zeiten, wo er richtig fröhlich ist.
Es scheint so, als ob Lisbeth zum nächtlichen Streifzug losgeht und ihm ist dann "langweilig". Kann einem Freigänger langweilig sein?
Wir hatten in den letzten Tagen immer mal wieder Besuch von anderen Katzen, die eigentlich harmlos verliefen. Wenn es unseren zu bunt wird draußen, können sie jederzeit durch die Katzenklappe (nur sie, weil mit Chiperkennung!) Selbst wenn es einmal zu einem kurzen "Klärungsgespräch" kam, Lisbeth geht nach einem kurzen Schreck wieder hinaus oder wacht am Gartenzaun, ob der/die andere wiederkommt.
Fu hingegen scheinen andere Katzen (und Besuch) doll einzuschüchtern, er verschwindet dann im Keller und vermeidet jede Begegnung. Zu seiner Geschichte wissen wir leider ganz wenig: Er wurde mit ca. 10-12 Wochen von einer Familie auf ihrer Terrasse entdeckt und vom Tierschutz eingefangen. Man weiß nicht, wo er herkam oder wo seine Geschwisterchen oder Mama waren. Seitdem hat er eigentlich immer Angst gehabt und hatte bei uns (drinnen) erstmal die Möglichkeit, anzukommen und aufzutauen. Wir vermuten, dass ihm die frühen Sozialkontakte zu anderen Katzen gefehlt haben könnten und er deswegen jetzt so unsicher ist? Er verlässt unser Grundstück nicht (was ich eigentlich ganz okay finde), hält sich in der Nähe des Hauses auf und wie gesagt mag er es tatsächlich, mit uns zusammen im Garten zu sein. Er muss ja auch nicht raus, er könnte auch drinnen bleiben.
Körperlich geht es ihm gut - er ist stark und agil (zumindest im Spiel) aber seine Unruhe macht mir Sorgen und ich würde ihm gerne helfen. Feliway haben wir im Haus, seit sie bei uns sind - ist leider gerade leer gegangen.
Habt Ihr ähnliche Fellchen erlebt, also Kater die so schüchtern sind, dass sie nur mit "Begleitschutz" in den Freigang wollen?
Habt Ihr vielleicht noch eine Idee, wie man den Stress lindern kann und seine Selbstsicherheit etwas fördern könnte? Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, ob clickern (bisher hat er dafür gemäßigt Interesse) oder TellingtonTouches helfen könnten (bin dabei, mich da einzulesen). Er hat seit März eigentlich tolle Fortschritte gemacht - vielleicht braucht er einfach noch etwas mehr Zeit, um sich an den Garten zu gewöhnen?
Wir wollen ihm das bestmögliche Katerleben bieten und haben Sorge, dass wir sein Verhalten fehldeuten oder verstärken könnten.
Freu mich über Eure Erfahrungsberichte und Auslegungen.
Liebe Grüße

(Fu, verwechselt gerne mal Beet mit BETT)
ich lese hier schon eine Weile mit und habe für meine zwei Mäuse schon viele tolle Tipps gefunden - Danke dafür! Für meine Frage in die Runde muss ich etwas ausholen.
Kurz zu uns: Mein Mann und ich haben ein kleines Häuschen mit riesigem Garten in einem ruhigen Stadtrandeckchen gemietet. Im März haben wir von einer Bekannten, die eine PS hat, zwei Katzen übernommen.
Es zogen ein: Katze Lisbeth (ca. 3 Jahre, Fundtier, hatte vergangenes Jahr Welpen). Und Kater Fu, vermutlich geb. letztes Frühjahr. Beide haben sich auf der PS verstanden bzw. Lisbeth war die einzige, zu der FU etwas Vertrauen hatte, vor den anderen Katzen hatte er Angst,
hat sich immer unter einer Bettdecke versteckt. Auch vor den Welpen von Lisbeth, mit denen man versucht hat, ihn zu vergesellschaften, hatte er furchtbare Angst. Die PS dachte sich , die zwei besser zusammen zu vermitteln, da dort 7 Katzen lebten, von denen eine ne echte Mobberin war laut PS.
Wir wussten, das wird kein leichter Task aber wir haben beide Geduld und Katzenerfahrung und im Haushalt leben keine Kids. Die ersten Wochen waren echt irre mit den beiden Angsthasen: Bloß nicht zu nahe kommen und Anfassen ist nicht! Fu ging sprichwörtlich die Wände hoch, kaum dass er aus seiner Transportbox gelassen wurde - die totale Panik. Der Kater hat sich nur versteckt in den unmöglichsten Ecken (CD-Fach!), aber nach und nach kamen sie erst nur nachts und dann auch schonmal abends raus und ließen sich mit Spielen und mit regelmäßigem Fressen davon überzeugen, dass wir ganz okay sind.
Die Monate vergingen, das Vertrauen wuchs - mit kleiner Unterbrechung, da wir ihn für einen Tierarztbesuch leider einfangen
Lisbeth ist eindeutig die mutigere, sie liegt entspannt im Garten und putzt sich, geht auch in Nachbarsgärten und kommt gerne mal mit Mäuschen zurück. Zuhause ist sie super kuschelig und die beiden verstehen sich immer noch ganz toll - gehen gerne in der Dämmerung zusammen "los", begrüßen sich mit Köpfchen und putzen einander. Wir glauben, Lisbeth ist für ihn wie eine Mama, sie behandelt ihn auch so, mit sehr viel Liebe und Nachsicht.
Die beiden haben unterschiedliche Tagesabläufe: Morgens nach dem Frühstück tollen sie im Garten, dann geht Fu auf sein Schlafversteck und verpennt fast den ganzen Tag. Erst in der Dämmerung mag er rausgehen. Lisbeth ist auch am Tag viel draußen, zwischendurch schläft sie drinnen. Wir hatten den Eindruck, einen rundum zufriedenen Jungkater zu haben: Er ist nicht super schmusig, immer noch zurückhaltend, aber seit dem Freigang zutraulicher. Er rollt sich auf dem Teppich, putzt sich jetzt auch vor uns (früher hat er Körperpflege etwas vernachlässigt) und hat seine regelmäßige Fressroutine, nach der man die Uhr stellen kann.
Jetzt zu unserem Thema:
In den letzten Tagen beobachte ich bei unserem Kater wieder eine große Unsicherheit in der Körpersprache. Muss dazu sagen, dass wir diese Woche Übernachtungsbesuch hatten, der Tagesablauf war also etwas anders und eine fremde Person im Haus, um die er einen großen Bogen gemacht hat. Er bewegt sich geduckt durch den Garten, kommt am Abend oft an die offene Terassentür, rein, wieder raus, rein, er legt sich zu uns auf den Teppich, möchte drinnen "bespaßt" werden, was er auch durch Miauen einfordert. Am Morgen liebt er es, mit mir zusammen durch den Garten zu gehen und Federangel zu spielen, dann hoppelt er, versteckt sich und jagt herum - oft zusammen mit Lisbeth. Das gleiche Ritual haben wir auch am Abend, wenn die Dämmerung einsetzt - das sind die Zeiten, wo er richtig fröhlich ist.
Es scheint so, als ob Lisbeth zum nächtlichen Streifzug losgeht und ihm ist dann "langweilig". Kann einem Freigänger langweilig sein?
Wir hatten in den letzten Tagen immer mal wieder Besuch von anderen Katzen, die eigentlich harmlos verliefen. Wenn es unseren zu bunt wird draußen, können sie jederzeit durch die Katzenklappe (nur sie, weil mit Chiperkennung!) Selbst wenn es einmal zu einem kurzen "Klärungsgespräch" kam, Lisbeth geht nach einem kurzen Schreck wieder hinaus oder wacht am Gartenzaun, ob der/die andere wiederkommt.
Fu hingegen scheinen andere Katzen (und Besuch) doll einzuschüchtern, er verschwindet dann im Keller und vermeidet jede Begegnung. Zu seiner Geschichte wissen wir leider ganz wenig: Er wurde mit ca. 10-12 Wochen von einer Familie auf ihrer Terrasse entdeckt und vom Tierschutz eingefangen. Man weiß nicht, wo er herkam oder wo seine Geschwisterchen oder Mama waren. Seitdem hat er eigentlich immer Angst gehabt und hatte bei uns (drinnen) erstmal die Möglichkeit, anzukommen und aufzutauen. Wir vermuten, dass ihm die frühen Sozialkontakte zu anderen Katzen gefehlt haben könnten und er deswegen jetzt so unsicher ist? Er verlässt unser Grundstück nicht (was ich eigentlich ganz okay finde), hält sich in der Nähe des Hauses auf und wie gesagt mag er es tatsächlich, mit uns zusammen im Garten zu sein. Er muss ja auch nicht raus, er könnte auch drinnen bleiben.
Körperlich geht es ihm gut - er ist stark und agil (zumindest im Spiel) aber seine Unruhe macht mir Sorgen und ich würde ihm gerne helfen. Feliway haben wir im Haus, seit sie bei uns sind - ist leider gerade leer gegangen.
Habt Ihr ähnliche Fellchen erlebt, also Kater die so schüchtern sind, dass sie nur mit "Begleitschutz" in den Freigang wollen?
Habt Ihr vielleicht noch eine Idee, wie man den Stress lindern kann und seine Selbstsicherheit etwas fördern könnte? Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, ob clickern (bisher hat er dafür gemäßigt Interesse) oder TellingtonTouches helfen könnten (bin dabei, mich da einzulesen). Er hat seit März eigentlich tolle Fortschritte gemacht - vielleicht braucht er einfach noch etwas mehr Zeit, um sich an den Garten zu gewöhnen?
Wir wollen ihm das bestmögliche Katerleben bieten und haben Sorge, dass wir sein Verhalten fehldeuten oder verstärken könnten.
Freu mich über Eure Erfahrungsberichte und Auslegungen.
Liebe Grüße

(Fu, verwechselt gerne mal Beet mit BETT)