Hallo,
so, dann will ich auch einmal:
1) ich habe selber eine Katze mit Epilepsie.
Ja, ich habe einen Hauskater-Kastraten mit Hydrocephalus und Epilepsie, sein Name ist Aquarius (Quari).
2) ich denke Epilepsie ist eine schlimme/schwere Erkrankung.
Nein. So rein "intellektuell", finde ich Epilepsie nicht schlimm. Voraussetzung ist dabei allerdings, daß es sich wirklich um eine "ideopathische" Epilepsie handelt, also Anfälle ohne besondere Ursache, und nicht eine der schlimmen, manchmal tödlichen Erkrankungen die von Kranmpfanfällen begleitet werden. Nachdem Quari selber schon beim dritten Medikament angekommen ist, weiss ich, daß es fast für jeden Epileptiker ein "Deckelchen" gibt, auch wenn die erste Medikation nicht unbedingt bei jedem zum Erfolg führt.
3) ich fühle Epilepsie ist eine schlimme/schwere Erkrankung.
Ja. Manches mal habe ich das schon sehr schlimm gefunden. Quari hat Tage (wenn das Wetter wechselt) an denen er troz seiner doch harten Medikation 5-6 Anfälle hatte, schon zweimal haben wir ihn zum "entkrampfen" über Nacht beim TA lassen müssen.
Bei ihm ist es halt auch so, daß es eben ein Anfallsleiden mit bekannter Ursache ist, wir aber gegen die Ursache nichts unternehmen können/wollen.
4) Alles andere was mir in dem Zusammenhang so einfällt.
Ich habe bei mir gemerkt, daß die intellektuelle und die gefühlsmässige Einschätzung der Situation sehr unterschiedlich sind. Eigentlich hatte ich nun schon 4 Jahre Zeit mich daran zu gewöhnen, daß Quari krank ist - aber so richtig einfach finde ich es dennoch nicht.
Ansonsten: als ich ihn übernommen habe wusste ich ja schon, daß er krank war. Hätte ich damals gewusst, wie teuer uns das eigentlich alles werden würde hätte ich unter Umständen etwas länger darüber nachgedacht ihn wirklich aufzunehmen.
Davon abgesehen habe ich mich so an den durch die Erkrankung vorgegebenen Rhythmus gewöhnt, daß ich mir vorstellen könnte auch nach Quari (hoffentlich dauert das noch lange) wieder eine Katze mit Epi aufzunehmen, denn "eigentlich" ist es eine sehr einfach in den Griff zu bekommende Erkrankung. Allerdings mehr als eine Katze, die regelmässig solche Tierarztkosten verursacht könnte ich beim besten Willen nicht mehr verkraften.
Dennoch, ich verstehe nicht, daß wohl selbt in einigen Tierheimen Epilepsie ein Euthanasie-Grund ist (deswegen hatte der TA von dem wir Quari haben - ursprünglich ist er ein Fundtier - sich nicht getraut ihn im Tierheim abzugeben).
Ich finde es auch schlimm, daß viele Tierärzte bei Epileptikern ganz schnell mit Euthanasie zur Hand sind (als ich nun einen neuen Tierarzt suchte, hat mir eine Ärztin gleich am Telefon den Vorschlag gemacht unseren Kater doch lieber einschläfern zu lassen).
Ich weiss, mir kann bezüglich der Gesundheit meiner Katzen wirklich Schlimmeres passieren.
Liebe Grüße
Andrea