Inniger Zusammenhalt

Diskutiere Inniger Zusammenhalt im Krebserkrankungen Forum im Bereich Katzenkrankheiten; Hallo ihr lieben alle zusammen,::w nachdem ich nun schon seit ca. einem 3/4 Jahr hier im Katzenforum bin und am intensivsten die Rubrik...

Flitzerlein

Registriert seit
01.12.2005
Beiträge
714
Gefällt mir
0
Hallo ihr lieben alle zusammen,::w

nachdem ich nun schon seit ca. einem 3/4 Jahr hier im Katzenforum bin und am intensivsten die Rubrik "Krebserkrankungen" mitlese, muß ich nun doch was loswerden. Es herrscht derzeit ein noch nie so dagewesener inniger Zusammenhalt
im "Krebsforum", daß es trotz immer wieder trauriger Nachrichten eine Freude ist, hier mitzulesen, mitzufiebern, mitzuweinen und aber auch mitzulachen. Ich möchte sagen "die Chemie untereinander stimmt 100 %ig"!!
Hierfür möchte ich allen die in den letzten Wochen hier Beiträge eingestellt haben, meinen Respekt erweisen. Wir alle hier haben schlimmes mit unseren Mietzen durchgemacht, sind mittendrin oder haben einen großen Schritt in die richtige Richtung hinter uns. Grade in dieser Zeit ist es doch so wichtig, zu wissen, hey, im "Krebsforum" gibt es ein paar Gleichgesinnte, da werde ich Verständnis, Hilfe oder auch einen stillen Mitleser finden bei dem ich dann mir alles von der Seele schreiben darf.

Mit diesen Zeilen möchte ich jedem einzelnen hier sagen: schön, daß es dich gibt!!
 
27.07.2006
#1

Anzeige

Gast

Schau mal hier: Inniger Zusammenhalt . Dort wird jeder fündig!

Beth

Registriert seit
24.07.2006
Beiträge
57
Gefällt mir
0
Liebe Heidrun,

Du sprichst mir aus der Seele!
Bin ganz neu hier und habe gerade so viel Leid um mich herum, dass es kaum auszuhalten ist.
Als ich hier (es gibt keine Zufälle!) landete, habe ich beim Durchlesen der Beiträge nur geheult und ich konnte kaum fassen, wie liebevoll der Ton untereinander ist!
Das ist etwas ganz besonderes und eine so große Hilfe!
Liebe Grüße,
Beth;-)
 
Flori-Cat

Flori-Cat

Registriert seit
27.04.2003
Beiträge
28.872
Gefällt mir
6
Es ist so schwer in der realen Welt darüber zu reden. Kaum einer versteht die Sorgen, die wir mit unseren kranken Katzen haben "es ist ja nur eine Katze" ist noch das harmloseste, was man zu hören bekommt.
Hier aber gibt es Menschen die auch schlimmes erlebt haben und die SOrgen und die Trauer kennen.
Darum fühl ich mich hier gut aufgehoben.
 
mortikater

mortikater

Registriert seit
30.06.2006
Beiträge
17.980
Gefällt mir
213
Liebe Heidrun,

Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe das gestern in meinem Janni-Thema auch geschrieben. Ich habe soviel liebevolle Anteilnahme erfahren und das hat mir so geholfen. In meinem Elend der letzten Wochen war mir das ein großer Halt. Und deshalb werde ich auch selbstverständlich bleiben und hoffe, irgendwann etwas zurückgeben zu können.

Petra
 

Minette

Registriert seit
20.03.2006
Beiträge
3.379
Gefällt mir
0
Wir alle hier haben schlimmes mit unseren Mietzen durchgemacht, sind mittendrin oder haben einen großen Schritt in die richtige Richtung hinter uns.
Ich glaube, gerade deshalb ergibt sich ein besonderer Umgangston untereinander. Hier ist das Thema sehr ernst, es geht ständig um Sein oder Nichtsein. Egal ob es sich um Menschen oder Tiere handelt - man bangt und weint um ein geliebtes Wesen. Jeder, der diese Erfahrung einmal gemacht hat wird sensibler damit umgehen
Viele Foris leben allein oder man hat einen Partner, der genau für dieses Thema keine "Fühler" hat - wie schön, dass man im Forum getröstet wird, den Rücken gestärkt bekommt, oder mit Erfahrungswerten wieder aufgebaut wird.

Man kann auch die Erfahrungen der anderen für sich selber nutzen; muß nicht jeden Fehler selber nochmal machen:wink: Das ist doch auch für unsere kleinen Fellnasen gut!

Viele Grüße::w
Gerda
 

Minette

Registriert seit
20.03.2006
Beiträge
3.379
Gefällt mir
0
Hallo Petra,
ich antworte dir hier auf deinen Beitrag im Janni-Thread.
Das ist ja toll, du hast also auch noch 6 Katzen. Ich werde hier nämlich schon von meiner Family und meinen Bekannten als leicht asozial eingestuft mit sooooo vielen Katzen.. wie kann man nur

Gestärkt auch durch dieses Forum hier antworte ich darauf nur noch: ihr müßt mich schon so nehmen wie ich bin, anders gibts mich nicht


Ich hatte meine beiden Katzendamen und nun sind nach und nach 3 Findelkater dazugekommen und ein verstoßener Nachbarkater, macht auch 6.

Dein Beitrag ist so nett geschrieben, ich sehe deinen stolzen Spanier Tom förmlich vor mir und das Püppchen Naomi; oder wie du mit deiner Marnie auf der Hollywoodschaukel kuschelst. So ein Teil kann ich mir hier im Garten leider nicht aufstellen, da meine Bande alle Polster, die draußen liegen heillos zupinkelt. Sie müssen die Düfte der nächtens durchstreifenden Kater schließlich wieder zurückduften.

Dafür freue ich mich, wenn ich von irgendeiner Besorgung heimkomme immer über die Begrüßungszeremonien - von schüchtern bis rotzfrech - alles wird geboten; oder wenn ich zum Nachbarn ins Schwimmbad gehe beobachten sie ganz genau ob ich auch wirklich nicht ertrinke. Eine marschiert ununterbrochen maunzend und jammernd ums Becken rum und ist überglücklich wenn ich endlich rauskomme - es ist einfach nur schön mit Katzen zu leben!
Ich wünsche dir, dass du den Verlust deines Janni überwindest und stark aus der bitteren Erfahrung hervorgehst.....

Viele Grüße

Gerda
 
mortikater

mortikater

Registriert seit
30.06.2006
Beiträge
17.980
Gefällt mir
213
Wir Asozialen unter uns

Liebe Gerda,

ich nutze diesen Pfad auch noch mal für eine Antwort.
Ich bin in den Jahren zwischen 20 und 30 sehr labil gewesen, zwei Selbstmordversuche, Männer an die ich mich klammerte, weil mein Ego so schwach war, es war nicht berauschend. Mit meinen Katzen begann ein neues Leben. Ich hatte ja das Glück, gleich so einen Charismakater zu erwischen, der mich auf Schritt und Tritt begleitete. Saß auf dem Badewannenrand, auf dem Computer, der Arbeitsplatte, hing beim Fernsehen um meinen Hals, schlief auf meinem Kopfkissen. Liebe pur. Er hat auch so manche Beziehung vereitelt. Ein Motorradfreak-Freund hat mal mit einem Schuh nach Morti geworfen. Er mußte gehen. Einer konnte es nicht ertragen, daß ich den Kater küßte auf den schönen weißen Katzenkopf und dann ihn - wegen der Hygiene. Ich sollte mich entscheiden...Einen wollte ich heiraten, wir hatten das Aufgebot schon ausgefüllt, als ich nach Hause kam, hatte Morti aufs Aufgebot gekotzt. Gut, es gab noch andere Differenzen, aber aus der Ehe wurde nichts.
Dadurch daß ich mit meinen Katzen schon sehr glücklich war - es gab auch noch andere Faktoren, beruflichen Erfolg usw. wurde ich sehr viel unabhängiger von Männern. Dadurch änderte sich auch der Typ Mann, der sich für mich interessierte. Ich habe meine Chancen gehabt, wurde auch aus einem pummeligen Etwas nicht gerade zu einer Altersschönheit aber zu einer attraktiven Person. Aber genau wie meine Katzen schätze ich meine Unabhängigkeit, habe ziemlich hohe Ansprüche in puncto Einfühlungsvermögen und natürlich wäre auch nur ein Katzenliebhaber in Frage gekommen.
Ich konnte mir und den Katzen den Traum von einem Häuschen mit Garten erfüllen, es ist ein klitzekleines Fachwerkhaus - "gewöhnungsbedürftig" wie es mein letzter Verehrer formulierte, aber es ist gemütlich.
In der Hofschaft, in der ich lebe, gelte ich vermutlich als total verschroben, Bei einer Party bei der WM hörte ich denn auch, daß man sich den Kopf zerbricht, ob hier denn wenigstens mal Männer gesehen wurden. Ich setzte noch einen drauf und fragte: Wieso M ä n n e r ...?
Ich bin ein glücklicher Single, ich habe eine große Familie, drei Geschwister, mit denen ich mich super verstehe, ich lese viel, mache einmal im Jahr eine Traumreise, bin ein Asien-Freak, insbesondere Bali-Liebhaber.
Meine Katzen haben mich zu einem glücklichen Menschen gemacht, sie geben mir Kraft und unglaublichen Frieden und Freude. Sie strukturieren meinen Alltag. Es ist mir völlig egal, was andere über mich denken, mir tun die leid, die nichts haben, an das sie ihr Herz hängen. Auch die Midlife-Crisis bleibt aus, den Katzen ist es völlig egal, ob du Falten bekommst.
Ich hoffe, ich habe den Pfad nicht mißbraucht. Ich wollte nur sagen, welches Glück mir meine Katzen gebracht haben. Das Leid ist der Preis, den man zahlen muß. In meinem Herzen wird Janni immer bei mir sein mit meinen anderen Toten. In Frieden.
 

Sascia

Registriert seit
28.05.2006
Beiträge
395
Gefällt mir
0
Du hast ihn nicht mißbraucht. Vielen Dank für Deine offenen Worte!
 
mortikater

mortikater

Registriert seit
30.06.2006
Beiträge
17.980
Gefällt mir
213
Und Du Sascia, mach Dir bitte keine Sorgen, daß Du zu viel oder zu lang schreibst! Was für ein Quatsch!

Du schreibst immer ganz warmherzige und kluge Dinge. Ich freue mich immer, von Dir zu lesen.

Petra
 

Flitzerlein

Registriert seit
01.12.2005
Beiträge
714
Gefällt mir
0
Wie schön, daß dieser Thread für so einfühlsame und interessante Berichte
"mißbraucht" wird, ich könnte es mir nicht besser vorstellen!
Euch alle grüße ich lieb
 

Beth

Registriert seit
24.07.2006
Beiträge
57
Gefällt mir
0
Mortikater,
Du bist Klasse!!!!!!!!!!!:lol: :lol: :lol:
Habe mich seeeehr über Deinen Beitrag amüsiert (kotzen aufs Aufgebot und Wieso Männer?!!). Wunderbar, ich habe ähnliche Erlebnisse!
Ich finde es toll, auch andere, nicht spezifische Beiträge hier zu lesen (es ist Göttin sei Dank nicht JEDER Moment von Krebs bestimmt!) und ich liebe lange Mails!!!!!:lol:
Seid alle herzlich gegrüßt, ein Kraulen für Eure Lieben!!!::w
Beth:wink:
 

Minette

Registriert seit
20.03.2006
Beiträge
3.379
Gefällt mir
0
Hallo Petra,

ich hab doch sofort gespürt, dass du eine hochinteressante Frau bist. Mein Instinkt hat mich nicht getäuscht.:-)

Leider habe ich im Moment wenig Zeit richtig darauf einzugehen, aber sobald es geht melde ich mich wieder....

Viele Grüße::w
Gerda
 

Sascia

Registriert seit
28.05.2006
Beiträge
395
Gefällt mir
0
Zusammenhalt:

Also, ich finde es ja so schön und beneidenswert, dass Ihr so viele Katzen habt. Wie gerne hätte ich das auch, ich würde gerne vielen Katzen ein Zuhause geben, so dass sie keinen Mangel haben und eine große Familie bilden.

Als ich kürzlich mit meiner Ma (ihr Asterix ist ja vor einigen Wochen erlöst worden, vielleicht hat es einer gelesen) im Tierheim war, damit sie die restlichen Katzenfutterdosen (Berge davon) und Katzenstreutüten dort spenden konnte, haben wir uns auch im Katzenhaus umgeschaut (in Troisdorf). Sie sagte: Ich gehe NICHT mit einer Katze nach Hause. Ich dachte mir, das sehen wir ja dann... Aber wir gingen wirklich ohne eine Miez nach Hause, ich habe ihren Wunsch nach noch mehr Zeit respektiert, sie denkt noch viel an Asterix.
Aber ich selber bin mit zerrissenem Herzen dort raus, ich hätte gleich mindestens 5 mitnehmen können, so wie auch in fremden Ländern, wo Katzen streunen, dort würde ich am liebsten jede „retten“ wollen, obwohl es nicht überall den Katzen sichtlich schlecht geht. In Thailand (Bangkok) zB, wo ich kürzlich war, habe ich so viele Katzen gesehen und dachte mir, sehe ich eine kleine, die elend und zottelig dreinstapft, dann pack ich sie in eine Petbox und nehm sie einfach mit (ist natürlich alles nicht so einfach) für meine Ma, die kann ihr ein schönes Zuhause geben. Aber dort ging es den Katzen an sich sehr gut (sicher den Umständen entsprechend): wohlgenährt, absolut unängstlich und entspannt, saßen zwischen den Menschen, die um sie herumgingen anstatt sie wegzuscheuchen, schönes Fell, ich habe keine kränkelnd aussehende Katze gesehen, sie wurden von den Menschen abends von den Resten der Garküchen gefüttert, wo sie sich dann zusammen mit ein paar Hunden sammelten mit erhobenen Schwänzchen.

Nun, leider geht es in meinem Leben nicht so einfach, mit vielen Katzen zusammeleben zu können. Ich hoffe, es wird sich irgendwann in Zukunft mal ergeben, wer weiß schon, wie es weitergeht. Am liebsten hätte ich auch ein kleines Häuschen mit einem Garten, der dann sehr verwunschen aussehen würde (weil ich irgendwie zwar Flora mag, aber keinen grünen Daumen habe...), aber ich kann es gar nicht absehen. Zwar fühle ich mich auf meinem Lebensweg inzwischen relativ zufrieden und bin so dankbar, dass mein zweibeiniger Engel und ich den Weg zusammengefunden haben, aber irgendwie fühle ich mich, als ob ich meinen Altersgenossen ein wenig hinterherhinke. Irgendwie fehlen mir im Leben so ca 8 Jahre, in denen nicht so schöne Dinge passiert sind und die mein Leben und vor allem mich selbst sehr durcheinandergeworfen und umgekrempelt haben. Nun, da alles wieder gut im Griff scheint, fühlt es sich allerdings so an, als ob die Zeit über die Pausentaste gedrückt war, mir fehlt diese Zeit einfach, eine Zeit der materiellen und auch sozialen Weiterentwicklung mit allem, was dazugehört. Nun ist es, als ob ich jetzt erst im Begriffe bin, das Leben aufzubauen, was andere Freunde und Bekannte schon längst gemacht haben.
Ob ich es je schaffe, gut sesshaft zu werden und somit eine gute, stabile Heimat für einen Haufen Katzies zu gründen, wo ich ihnen ein schönes und ausgewogenes Dasein schenken kann?? Hier bei mir und wo ich jetzt bin, in einer Stadtmietwohnung, in den letzten Jahren x-mal umgezogen und genug Sch... für den Rest des Lebens ertragen (ich stimme damit übrigens voll und ganz überein, dass man aus Schaden und Leid stark hervorgehen kann, die wunderbare Fähigkeit entwickeln kann, das Leben und die Dinge/Menschen aus einem anderen, gelasseneren und intensiveren Blickwinkel zu betrachten, was in einen positiven Einfluß auf andere Menschen übergehen kann) war ein guter Platz für meine treue, geduldige und anpassungsfähige Tilly, aber eine weitere Katze an ihrer Seite hat sie nie akzeptiert (sie konnte früher zu einer Furie werden, seitdem habe ich es nie mehr ausprobiert, jetzt würde ja ihr kleines süßes Herzchen stehen bleiben vor „Alaaaaarm“ ) und wer weiß, ob eine andere Katze – lebhafter und eigensinniger – dieses Leben mit mir überhaupt hätte genießen können.

Wie interessant dieses kleine Unterforum hier, diese Niesche, doch ist inzwischen, haben sich hier doch einige Charaktere getroffen und tauschen neben den Katzenbelangen auch persönliche Details aus – jeder hat seinen Rucksack zu tragen, der ihn geprägt und einzigartig macht – gemeinsam können wir viel Unterstützung, Trost und auch Lustigkeiten spenden!!

Wie sehr ich Euch um Eure Katzentummelei beneide...
 
Zuletzt bearbeitet:
mortikater

mortikater

Registriert seit
30.06.2006
Beiträge
17.980
Gefällt mir
213
Liebe Sascia,

wie sich Gedanken manchmal überschneiden. I c h dachte heute abend, Mensch Du wirst den vielen Katzen gar nicht gerecht. So innig und einzigartig wie Sascia über Tilly schreibt, Tilly bekommt Sascias ungeteilte Liebe. Meine Seniorin sitzt wie die Urahne auf einem Bauernhof, die man zum Kartoffelschälen in die Küche verbannt hat, in ihrem Körbchen und kräht nach Aufmerksamkeit, aber die anderen sind lauter. Außerdem fiel mir auch auf, daß sie sich in den letzten Tagen alle ziemlich verkrümeln und ich dachte, du versorgst sie zwar, aber anscheinend strahlst du nicht die Ruhe aus, die sie sonst zu dir zieht. Ich habe mich dann mal auf die Couch gelegt und Mika angelockt zu einem Schäferstündchen, aber Mette war schneller. Während Mika noch überlegte, kam Mette wie der Blitz angesaust. Ich glaube, das ist wie mit Einzelkind und mehreren Kindern. Aber dafür haben sie ja auch ihre Katzen-Gemeinschaft und haben keine Langeweile.
Der Janni fehlt natürlich und natürlich bin ich tief innen auch traurig. Man hat das (irrationale) Gefühl versagt zu haben - auch wie bei einem Kind - denn ich wollte ihn doch beschützen, er war doch noch so klein...

Du schreibst über die Jahre, die bei Dir vermeintlich fehlen...
Ich bin der absolute Spätstarter in jeder Hinsicht. Ich habe erst Germanistik und Geschichte studiert, ohne Abschluß, dann zwei Jahre Assistentin des Hallenmanagers in einem Squash-Center. Danach eine Lehre als Reno-Gehilfin, anschließend Leiterin der Textverarbeitung in einer Werkzeugfabrik, danach vier Jahre als Chefsekretärin und Assistentin/GL bei zwei Firmen. Dann hatte ich begriffen, daß das ein ganz einsamer Job ist in einer Männerwelt, den ich Affenfelsen nenne. Laut schreien, sich selbst beweihräuchern, alles Lob für den Chef, Kritik an die Mitarbeiter. Als dann einer sagte: Sie können einfach nicht tun, was man Ihnen sagt, sie wollen selber Chef sein, sagte ich, danke für die Analyse, genau das ist es, schüttelte den Staub von meinen Schuhen, ging zurück in meine Heimatstadt und machte meinen Getränkemarkt auf. In den Augen einiger Leute fehlt mir jetzt vielleicht das Sozialprestige, aber ich fühle mich jetzt sehr gut aufgehoben. Wir sind ein ganz tolles Team, ein Servicemarkt, wo Kunden von jungen Leuten rundherum bedient und beraten werden mit Ausliefergeschäft. Unser Motto ist "Service mit Herz" und wir leben das auch und schaffen es seit 13 Jahren gegen die Konkurrenz der Discounter anzustinken (Wal-Mart go home!)

Ja, Sascia, vielen Dank für Dein Kompliment über meine "Super-Figur". Das ist aber auch so eine Sache... Ich bin eine runtergehungerte Dicke. Ich habe ja geschrieben, daß ich bis 30 viele Probleme hatte, habe auch eine Gruppentherapie gemacht, die mir sehr viel gebracht hat. Habe in dieser Gruppe gemerkt, daß alle ihre Probleme hatten, daß ich aber im Gegensatz zu den anderen in der Gruppe die größte Dynamik und Sparchgewalt hatte. Ein Satz, der für mich sehr wichtig war, ist quasi mein Lebensmotto.
Ein intelligenter Mensch kann genau soviel Wege gehen, wie er sich vorstellen sprich denken kann. Es gibt nie nur einen Weg. Wenn das Beste nicht klappt, macht man das Zweitbeste. Ich habe mich quasi geistig neu erschaffen und erzogen und parallel dazu purzelten die Pfunde. Es war schön, nicht nur abzunehmen, sondern zu merken, daß man darunter eine Figur hatte. Aber ich wurde immer strenger mit selbst, jedes Jahr noch ein Kilo runter. Vor drei Jahren hatte ich dann mal wieder eine echte Krise. Ich habe von meiner Mutter geerbt eine Bindegewebsschwäche am Hals, da "schwabbelte" es also und ich wollte das weghungern, aber das ging natürlich nicht, ich war dann bei unter 40 Kilo. Hatte auch noch eine Affaire mit einem 30 jährigen Lover, war natürlich nach 72 Stunden Romantik nur noch Stress, und dann wollte ich eine Gesichts-OP, eine Straffung des Halses. Meine Familie war entsetzt,"Du hast doch so lange mit deinem Gesicht gelebt, wieso geht das jetzt nicht mehr? Ich wollte keine Verjüngung, keine zweite Paris Hilton werden. Ich wollte das, was ich optisch von meiner Mutter habe, weghaben wie den Psychokram. Das Verhältnis zu meiner Mutter war äußerst problematisch, sie hat, vielleicht ohne es zu wollen, viel bei mir kaputt gemacht, mein Selbstwertgefühl. Vorgelebt hat sie Schwäche. Ich habe ihr das alles längst verziehen und meinen Frieden mit ihr gemacht, aber ich wollte nicht so aussehen. So habe ich für viel viel Geld diese OP machen lassen, die mich eigentlich nur unwesentlich veränderte. Der Schwabbelhals ist weg, ich bin dadurch auch ein bißchen toleranter meinen Kilos gegenüber, aber das Gesicht ist an den Seiten taub geblieben. Die Nerven, die bei so einer OP zerschnitten werden, sind nicht richtig oder nur unvollständig wieder zusammengewachsen. Das wußte ich vorher natürlich nicht, aber es ist nicht so schlimm und es hätte ja auch noch mehr schief gehen können.

So tapert man durchs Leben, ist eigentlich ganz vernünftig und dann wieder völlig bescheuert. Aber bereuen tue ich nichts! Ich hatte in jungen Jahren ein buntes und bisweilen arg aufregendes Leben, jetzt ist es friedlicher, aber langweilig war es nie.

Wessen Katze ist Trixie, die gesprächige? Gabrieles?
Ich war jetzt auch sehr gesprächig. Glaube, das ist auch eine Form der Verarbeitung von Jannis Tod.

Gute Nacht!

Petra
 

Minette

Registriert seit
20.03.2006
Beiträge
3.379
Gefällt mir
0
Hallo zusammen,
ich finde es schön Heidrun, dass du diesen Thread aufgemacht hast, da kann man doch mal auch anderes schreiben, was sich nicht ausschließlich um das momentane Problem mit dem kranken Liebling dreht.

Hallo Petra (Mortikater),
hier bin ich also wieder, ich bin z. Zt. etwas im Streß, wir leben ja vom Tourismus (Vermietung), ja und da ist jetzt Hochkonjunktur. Da muß immer alles top sein, auch mein Garten, der doch mein ganzer Stolz ist.
Also du bist Single, ich habe schon mit 20 geheiratet. Aber glaube mir, auch ich bin in diesem Leben - gemeinsam mit meinem Mann - durch die Hölle gegangen..... sprechen kann ich darüber noch nicht. Ich glaube, man wächst wirklich am Leid, weil man ab da die Welt mal aus einem anderen Blickwinkel gesehen hat; man wird auch für das Leid anderer sensibler, entwickelt viel mehr Einfühlungsvermögen. Aber die Zeit heilt Wunden, doch tiefe Narben bleiben immer zurück....
Irgendwann kommt dann ganz allmählich auch wieder ein gewisser Humor zurück und ich bin jetzt glücklich über die kleinen Dinge des Lebens - ich brauch kein Highlife. Ich freue mich daran, dass ich morgens joggen kann, die Blumen blühen und meine Katzen soooo lieb sind, überhaupt, dass ich hier im Süden leben darf ist ein kleiner Trost für alle Schicksalsschläge, die ich ertragen mußte. Materielle Dinge haben bei mir völlig an Gewicht verloren, was zählt ist - du lebst und bist gesund - alles andere wird sich finden....
Was ich früher nicht alles für wichtig hielt - mein Gott.....
Ich war auch früher voller Komplexe, erst um die 40 herum bekam ich allmählich Selbstbewußtsein genug, um endlich dazustehen und zu sagen, so bin ich und ich bin genau richtig so. Ich hatte vor der Zahl 40 heftig Mores, jetzt denke ich, so ausgeglichen wie gerade war ich vor dem 40er nicht. Du siehst, unsere Entwicklung verläuft ähnlich, obwohl wir sehr verschiedene Biografien haben und weißt du, auch mit Partner ist man oft allein, er ist ja nicht zu meiner persönlichen Unterhaltung auf der Welt, hat eigene Interessen und die sind zwischen Mann und Frau meist sehr verschieden.
Und letztlich Glück findet man nur in sich selbst - nach außen oder bei anderen sucht man danach vergebens -
Überhaupt - das Thema Katzen ist in unserer Beziehung immer ein Problem. Mein Mann liebte sehr seinen Hund, es war ein großer blonder Hovawart (ähnelt einem Golden Retriever aber langhaarig) als der von 4 Jahren eingeschläfert wurde, war er völlig fertig, stapfte tränenüberströmt im Garten umher und jammerte noch nach einem Jahr, ob er nicht doch noch einige Wochen zu früh eingeschläfert wurde, dabei konnte das arme Tier schon nicht mehr gehen vor Altersschwäche. Aber von meinen Katzen liebt er nur eine und zwar die Kleinste mit grade mal 3,5 kg. Das ist ein kleiner Tiger, die auf die Jagd geht, fast täglich Ratten, Mäuse, Schlangen etc. heimbringt (natürlich tot) und wenn es irgendgeht ihm vor die Füße oder auf seine Schuhe legt. Sie steht auf den Hinterbeinen wie ein Erdmännchen, dass er sie bequem streicheln kann etc. Leider ist dieses kleine Wesen nicht stubenrein, sie muß also draußen leben, denn sie pinkelt alles voll - markiert wie ein unkastriertes Männchen.

Alle anderen Katzen sind nur "Gewusel", das ihn nervt! Aber er respektiert meine Vorliebe für diese Tiere and auf dieser Ebene kommen wir dann schon klar. Die Entscheidungen über Krankheitsbehandlung und evtl. Einschläfern würde ich ihm aber nicht überlassen, da sind es dann eben "nur Tiere".

Genug geschrieben, das wollte ich auch mal beitragen - so ist man nicht mehr ganz so anonym zumindest kann man sich auch ein wenig mehr von mir vorstellen - und morgen gehts wieder zum TA mit Leila - da ist mir schon wieder angst und bange.
Viele Grüße
Gerda::w
 
Zuletzt bearbeitet:
mortikater

mortikater

Registriert seit
30.06.2006
Beiträge
17.980
Gefällt mir
213
Liebe Gerda,

das war sehr sehr schön, mal mehr von Dir zu erfahren.
Du hast so eine Art, die mich an meine Schwester erinnert. Nach außen manchmal auch herbe Töne, aber wenn man mit zwei gebrochenen Beinen, drei kranken Katzen und dem Gerichtsvollzieher im Nacken vor der Tür stehen würde, würde meine Schwester eins nach dem anderen in Ordnung bringen. Ich glaube, so bist Du auch.
Es ist oft so, daß Männer Hunde lieber mögen, weiß auch nicht, woran das liegt. Der Gehorsam? Die Treue? Ich mag auch Hunde, eigentlich alle Tiere mit Fell, alles was man gut streicheln kann, aber Katzen sind so unaufdringlich, so stolz, so magisch und so lieb. (Ich rette aber auch Frösche aus meinem Teich vor den Katzen.) Habe eigentlich auch die Erfahrung gemacht, daß männliche Katzenliebhaber auch gute Freunde sind. Aber wenn Dein Mann respektiert, daß die Katzen so wichtig für Dich sind, ist das ja immerhin etwas. Hat mir aber auch leid getan, daß er dem Hund so hinterher trauert...
Es tut mir leid, daß Du in jungen Jahren, wie Du schreibst, durch die Hölle gegangen bist. Das muß wirklich hart gewesen sein. Aber es hat Dich nicht hart gemacht. Du bist liebevoll und stark und tröstend. Ich kann jedes Wort unterstreichen, von dem was Du sagst. Das Materielle ist wirklich nur wichtig zur Sicherung der Existenz, sonst zählt nur, daß man gesund ist.
In meinem Haus (ist nur so ein "Wohnturm", altes Fachwerkhaus, war wohl mal ein Stall, 3 Etagen, jede Etage 1 Zimmer - aber schön für die Katzen mit Balken und Treppen und Nischen) sieht es teilweise sehr studentisch aus, Küchenmöbel von Quelle, die sich allmählich auflösen... Ich sage immer, meine Einbauküche ist gerade auf vier Pfoten an dir vorbeigelaufen.
Du schreibst, Ihr lebt vom Tourismus. Vermietet Ihr Ferienquartiere? Dann habt Ihr bestimmt Hochsaison. August ist doch in Frankreich d e r Ferienmonat, nicht wahr?
Du schreibst Glück findet man nur in sich selbst. Wie wahr. Und um Glück, Zufriedenheit, Lebensfreude muß man sich auch jeden Tag neu bemühen. Immer wenn man denkt, man hätte da einen gewissen konstanten Zustand erreicht, wirft einem das Schicksal ein paar neue Stolpersteine vor die Füße und man muß sich erst mal wieder neu sortieren. Man lebt eigentlich immer das gleiche Leben. An manchen Tagen erscheint einem das wunderbar, an anderen unerträglich, aber es liegt nicht am Leben, es liegt an einem selbst.

Liebe Grüße

Petra
 

Minette

Registriert seit
20.03.2006
Beiträge
3.379
Gefällt mir
0
......Es ist oft so, daß Männer Hunde lieber mögen, weiß auch nicht, woran das liegt. Der Gehorsam? Die Treue?
Ich glaube eher, Hunde sind einfacher zu händeln - so wie Männer das mögen. Männer wollen am liebsten klare Befehle - Unterordnung - Gehorsam. Dann lieben sie so ein Tier auch und es geht beiden gut.
Aber versuche das mal bei einer Katze::bg
Ich bin schon happy, meine Katzen gehen auf keinen Tisch.....fast nie....

Ich rette aber auch Frösche aus meinem Teich vor den Katzen.)
ich bin noch dämlicher:oops: ich rette sogar Mäuse...., Eidechsen und Geckos sowieso, obwohls die zuhauf hier gibt:lol:

Aber wenn Dein Mann respektiert, daß die Katzen so wichtig für Dich sind, ist das ja immerhin etwas.
es bleibt ihm - dank Rückenstärkung aus dem Forum - auch schwerlich was anderes übrig, sonst fahre ich alle meine Stacheln aus, dann ist mit mir nicht mehr gut Kirschen essen::bg ::bg ::bg

....wirft einem das Schicksal ein paar neue Stolpersteine vor die Füße und man muß sich erst mal wieder neu sortieren....
machen wir das Beste draus, shit happens, einmal ist man Taube und einmal das Denkmal::?
ja, das Leben ist nie konstant, man versucht es immer an gelebten Beispielen festzuzurren - es ist und bleibt wie ein Fluß immer in Bewegung und ständiger Veränderung...
Weißt du meine Mutter (wärend des Krieges geboren) hat zu mir einmal gesagt, im Krieg setzten sich die Soldaten in die Bombentrichter, weil sie glaubten, ein zweites mal schlägt nie ein Bombe ins selbe Loch - also meinte sie nachdem ich das erste große Unglück wegstecken mußte, das wäre wohl meine Lebensprüfung gewesen, doch in meinem Fall traf die zweite Bombe doch ins gleiche Loch....

Viele Grüße::w
Gerda
 

Flitzerlein

Registriert seit
01.12.2005
Beiträge
714
Gefällt mir
0
Hallo Gerda, Sascia und Petra,
ich finde es sehr schön, wie ihr euch hier gemeinsam über das Leben unterhaltet. Ich weiß natürlich nicht, wieviele hier stumm mitlesen, aber ich kann mir vorstellen, daß es schon so einige sind, die aus euren Beiträgen lernen oder wie ich dasitzen, lesen und denken, "ja kommt mir bekannt vor".
Ihr habt beide eine gewisse Distanz zu allzu privaten Themen und doch auch wieder eine Offenheit die zeigt, daß man hier Vertrauen erarbeiten will und dies funktioniert einwandfrei.
Daß dieser Thread hier so eine tolle Eigendynamik entwickelt hätte ich mir vorher nicht vorstellen können, umso schöner ist es jetzt hier mitzulesen und mitzuschreiben.
Auf bald
 

Maggie93

Gast
::w Das ist schön gesagt Heidrun. Ich schließe mich dir da an. Finde ich auch so. Auch ein Dank von mir an alle. Bin froh, das es euch gibt.:wink:
 

Flitzerlein

Registriert seit
01.12.2005
Beiträge
714
Gefällt mir
0
Hallo Gabi,
du bist auch meist eine stille Mitleserin, schön von dir zu hören. Immer wieder mal tauchst du auf und das ist gut so.
Liebe Grüße::w
 
Thema:

Inniger Zusammenhalt

Schlagworte

katze am fruchteis lecken lassen

,

ich will nach hause zu meinen katzen

,

morbus crohn diagnostik koriphae

,
strickstrumpfhose unter jeans
, mortikater inniger zusammenhalt, katzen transport sedieren, milchbar und windelmaschine, symptome nierenversagen katze, katze wurde zu früh eingeschläfert, wieso wachsen orchideen wenn katzen damit schmusen, hund hat orchideendünger gesoffen, , wenn sich bandwurm verkapselt,ist das gefährlich, netzkatzen mortikater schuldgefühle, mortikater innerer zusammenhalt
Top Unten