Habe ich Moritz umgebracht?

Diskutiere Habe ich Moritz umgebracht? im Krankheiten-Innere Forum im Bereich Katzenkrankheiten; Ich habe es noch niemandem anvertraut, aber es quält mich unendlich, deshalb meine Geschichte: Ich hatte zwei liebe Kater, Carlo (9) und Moritz...

Baerle

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Ich habe es noch niemandem anvertraut, aber es quält mich unendlich, deshalb meine Geschichte:
Ich hatte zwei liebe Kater, Carlo (9) und Moritz (3). Carlo wurde krank, die Diagnose des einen Tierarztes Katzenleukose, FeLV, die eines zweiten Niereninsuffizienz, Schrumpfnieren. Carlo musste nach Therapieversuchen eingeschläfert werden, es gab keine Rettung für ihn, er konnte nicht einmal mehr laufen an seinem letzten Lebenstag. Der Arzt hatte mir erklärt, dass Zahngesundheit wichtig ist für den Erhalt der Nieren. Nachdem Moritz sehr schlechte Zähne hatte und Mundgeruch, wollte ich diesesmal alles besser machen, er sollte nicht durch die Giftstoffe der kranken Zähne nierenkrank werden. So ging ich mit ihm zum Tierarzt, aber anstelle
der Zahnsanierung stellte der Arzt Niereninsuffizienz fest und gab mir, zusätzlich zu den Diätratschlägen Tropfen mit, die ich täglich ins Futter mischen sollte.
Leider war Moritz kein guter Esser und verschmähte auch beste Leckerbissen. Ich las den Beipackzettel der Tropfen, da stand, dass man die Tropfen auch per Spritze subkutan (unter die Haut) geben konnte. Als Moritz wieder mal nicht fressen wollte, gab ich ihm die angegebene Dosis als Spritze (ich kann das, weil ich das Werkzeug und das Knowhow noch von meiner früheren zuckerkranken Katze hatte). So spritzte ich ihm die angegebene Dosis und das Ergebnis war, dass Moritz überhaupt keinen Bissen mehr anrührte, er trank nicht einmal mehr Wasser. Nach zwei Tagen ging ich zu einem ganz neuen Tierarzt, weil mir langsam alles merkwürdig vorkam, erzählte aber nichts von der Spritze und es wurde durch Blutuntersuchung festgestellt: hochgradige Niereninsuffizienz, schlechte Leberwerte. Moritz kam für 6 Stunden an den Tropf, danach war er wieder der Alte, er ass und trank, es war eine Freude. In der Zwischenzeit hatte ich mich näher mit der Krankheit im Internet beschäftigt und stiess zufällig auf eine Seite mit Bachblütentherapie, wo eine Forumsteilnehmerin vor Bachblüten in Alkohol-Lösung warnte und da fiel es mir schockartig ein: die verdammten Tropfen waren in Alkohol und ich hatte sie gespritzt, aber auf dem Beipackzettel war die genaue Spritzdosis angegeben. Mein Gott, ich hatte die Katze vergiftet!!
Der gute Zustand von Moritz hielt leider nicht lange an, es gab wieder Tropf, es gab Vitaminpaste, flüssige Aufbaunahrung, teuerstes Futter, von dem er nur schleckte, zum Schluss habe ich ihm Ringer Lactat gespritzt gegen Austrocknung, es nützte alles nichts, er musste letzten Endes eingeschläfert werden.
Aber ich habe einen schrecklichen Fehler begangen, habe ihm Tropfen gespritzt, die nicht zur Injektion geeignet waren, ich war zu dumm und ich muss damit leben, dass ich das Leben meiner Katze ruiniert, im besten Fall verkürzt habe, obwohl ich doch alles nur besser machen wollte! Bitte, verzeih mir, lieber Moritz.
 
28.08.2003
#1

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Gast

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Spooky

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Glaube ich nicht....

??? Wenn die Tropfen zur s.c. Injektion lt. Beipackzettel geeignet waren und du sie entsprechend der dort angegebenen Dosierung auch vorschriftsgemäß gegeben hast - wieso solltest du den Kater vergiftet haben???
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann bekam er die Tropfen zur Behandlung einer hochgradigen Niereninsuffizienz, fraß aber schon zu diesem Zeitpunkt nicht richtig, daher auch letztlich die Injektion, oder? Die hat aber anscheinend nicht geholfen, sein Zustand hat sich verschlechtert (anscheinend hat er ja nach Flüssigkeitsgabe etc. wieder gefressen), wurde stabilisiert und hat sich wieder verschlechtert. Ich sehe da überhaupt keinen Zusammenhang mit der Injektion dieser mysteriösen Tropfen. Schließlich waren sie dafür auch geeignet, sonst hätte es nicht auf dem Beipackzettel gestanden.

Okay, es ist nicht besonders schlau, Medikamente s.c. zu injizieren, wenn man es nicht ausdrücklich vom Fachmann so gesagt bekommen hat, aber ich glaube nicht, daß das dem Kater so geschadet hat, dass er letztlich verstorben ist.

Welcher TA gibt denn bei Niereninsuffizienz (waren die Leberwerte da auch schon schlecht?) Bachblüten???? Sorry, aber bei derartigen Erkrankungen finde ich diese Medikation nicht besonders glücklich! Schon gar nicht, wenn die Tropfen Alkohol enthalten... *grusel* (nicht falsch verstehen, ich finde Bachblüten als Therapie bei Verhaltensproblemen oder zur unterstützenden Therapie bei chronischen Erkrankungen super - aber bei akuten, lebensbedrohlichen Erkrankungen doch nicht! Höchstens, wenn die akute Problematik unter Kontrolle ist...)

Denk nochmal drüber nach, wenn du emotional nicht mehr so belastet bist, dann wird dir vielleicht einiges klarer.

Gruß
Alex

P.S. Mir fällt noch was ein: Wenn die Tropfen den Gesundheitszustand deiner Katze verschlechtert haben (Stichwort Leberwerte), dann waren es vielleicht für seine Erkrankung nicht die richtigen Tropfen, oder? Denn wären es die richtigen gewesen, dann hätten sie ihm oral helfen müssen - oder s.c.
Und waren es die falschen, dann hätten sich seine Blutwerte auch dann verschlechtert, wenn du ihm das Zeug weiterhin irgendwie mit Fressen etc. verabreicht hättest... Die Injektion ändert eigentlich nicht die Wirkung des Medikamentes selbst sondern nur die Art, die Menge und die Geschwindigkeit der Aufnahme des Wirkstoffes (entsprechend ist auch die Dosierung bei Injektion daran angepaßt). Da hättest du aber arg über die Empfehlung dosieren müssen, um der Katze einen derartigen Schaden zuzufügen!
 

Baerle

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Erklärung

Hallo Alex, danke für deine Gedanken!
Zur Klarstellung: es waren keine Bachblütentropfen, die Moritz bekam, sondern irgendein anderes homöopathisches Mittel für Nierenkranke, aber ich habe die Flasche weggeworfen, weil ich sie nicht mehr sehen konnte.
Die Diagnose Niereninsuffizienz wurde nicht durch die übliche Blutuntersuchung festgestellt, sondern durch ein Teststäbchen, das sich nach Aufgabe von ein paar Blutstropfen verfärbt, falls die Nierenwerte nicht in Ordnung sind, deshalb gab es damals auch keinen Leberwert.
Die ganze schreckliche Geschichte ist schon fast ein Jahr her. Manchmal glaube ich auch, dass ich Moritz nicht umgebracht habe, es ging ihm nach dem Tropf schliesslich wochenlang wieder gut....
Aus Fehlern sollte man lernen, aber was?
Grüsse
Kerstin
 

Spooky

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Ich sag ja: Wenn die Tropfen für Injektion gedacht waren (lt. Beipackzettel waren sie das), dann dürften sie deinem Kater nicht geschadet haben oder hätten es auch als Beimengung zum Futter getan.

Das Einzige, was du daraus lernen kannst, ist, daß man Medikamente nur so geben darf, wie der Doc es gesagt hat. Denn sonst macht man sich Vorwürfe, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert...

LG
Alex
 

bonny47475

Gast
Hallo Kerstin

Also zunächst einmal.... es tut mir sehr leid um Deine beiden Kater.
Wegen Moritz,wenn es auf dem Beipackzettel stand,konntest Du ja auch davon ausgehen das die Tropfen zur Injektion geeignet waren,sonst hättest Du ja auch nicht gespritzt.
Zum anderen,denke ich das Du ja auch in einer Ausnahmesituation warst,der Kater musste Medis nehmen und reinzwingen kann man ihm die ja nicht und Du hattest die Möglichkeit und die Fähigkeit die Injekton zu verabreichen.
Ich denke mal das man dann in der Not so handelt.
Wenn die Spritze so sehr geschadet hätte oder den Kater vergiftet hätte,dann wäre es ihm auch mit Infusionen nicht mehr besser gegangen.
 

Baerle

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Panik

Liebe Bonny,
danke für deine Antwort. Ja, es stimmt, es war eine Ausnahmesituation, ich war doch noch so fertig von dem Tod des anderen Katers und wollte Moritz AUF KEINEN FALL AUCH NOCH VERLIEREN!! Es war Panik und der- Wahrheit-nicht-ins-Gesicht-sehen-wollen. Bei Carlo war ich ganz anders gewesen, als der sich weigerte, Vitamin E-Tropfen zu schlucken, weil er hochgradig anämisch war, habe ich es sein lassen, sie ihm einzutrichtern. Ich hatte erkannt, dass es keinen Zweck hatte, aber Moritz war leider ein liebes kleines Schaf, der alles mit sich machen liess, auch die riesigen Ringer Lactat-Spritzen liess er sich ohne Maunz spritzen...
Ja, so war es, nicht zu ändern, das nächste mal alles besser machen, nur das bleibt mir.
 

Baerle

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Entschuldigung

Oh, ich habe vergessen, Grüsse zu senden, was ich hiermit nachhole.
Viele Grüße!
Kerstin
 

Area

Gast
Hallo Kerstin,

ich kann es gut verstehen, dass Du Dir irgendwie Vorwürfe machst. Bei mir war es nicht anders. Mein Kater Benny war von Baby an Leberkrank. Somit musst ich ihm alle 3 Monate ein Leberpräparat spritzen, damit der kleine Körper sich nicht selbst vergiftet. Letzes Jahr (er wurde damit 10 Jahre alt) verschlechterte sich sein Zusand wieder. Ich ging zur Tierklinik, wo man nun auch noch feststellt, dass der Zuckerwert weit über 300 lag.
Er bekam eine Spritze mit Insulin und ich sollte ihm am nächsten Morgen eine weitere geben. Dieses machte ich auch, doch nach ca. 1 Std. wurde er vollkommen apatisch und wimmert nur noch. Wir fuhren dann in die Tierklink wieder und dort stellte man fest, dass er nur noch einen Zuckerwert von 40 hatte. Er blieb dort und erwachte aus dem Zuckerkoma wieder, doch 6 Std. später viel er ins Leberkoma und verstarb daran. Ich machte mir solche Vorwürfe, dass ich ihm diese Insulinspritze gab, weil dass nun seinen Körper zusätzlich geschwächt hatte :cry: . Ich wollte alles richtig machen und glaubte nun das alles falsch war. Doch der Arzt meinte dann auch zu mir, dass er so alt überhaupt wurde, bei so einer Erkrankung wäre schon ein Wunder und helfen, hätte ihm nur eine Organspende (was es aber leider für Tiere noch nicht gibt).
Manchmal pasiert es eben, dass man helfen will, dass Beste gibt und doch verliert. :cry:

Kopfhoch und denk immer daran, dass Du ihm doch helfen wolltest.

Viele Grüsse von
 

kati5

Gast
Hallo Gabi und Kerstin,

das ist ganz schrecklich was ihr erlebt habt, ähnliches habe ich auch hinter mir 2 meiner Katzen sind durch Behandlungsfehler eines Tierarztes gestorben.....man fühlt sich so schuldig und unednlich traurig.Meine Lola und mein Bandit werden in meinem Herzen immer weiter leben und ich sage mir:ich habe alles versucht sie zu retten und das wußten sie auch.

Kerstin fragt: was lernt man daraus:ich habe daraus gelenrt, daß man erst weiß wie gut oder schlecht ein Tiertarzt ist, wenn man ein richtig krankes Tier hat......habe daraus natürlich meines Konsequenzen gezogen und den Tiertarzt gewechselt und ich denke jetzt hab ich einen superguten gefunden.

Liebe Grüße
 

Anonymous

Gast
Re: Erklärung

Hallo Kerstin,

es tut mir sehr leid, dass Du den Kampf verloren hast. Aber auch ich denke, schuld warst Du nicht. Mach dir darüber keine Gedanken. Allerdings über folgendes würde ich mir Gedanken machen, wenn mal wieder eine Fellnase bei Dir einzieht:

sondern irgendein anderes homöopathisches Mittel für Nierenkranke
Ich habe einen Thread aufgemacht, mit "Schaden anrichten durch Homöopathie". Ich selbst bin noch nicht soweit darüber zu diskutieren (hab auch im Moment wenig Zeit dazu). Ich gebe lediglich weiter, was ich zur Zeit im Kurs lerne. Normale Ärzte sind aufgrund ihrer Ausrichtung eigentlich nicht geeignet homöop. Mittel zu verordnen. Vor allem nicht in einer solch kritischen Situation. Da müsste, wenn schon homöopathisch, ein Fachmann ran. Sprich: ein klassischer Homöopath und nichts anderes (z.b Naturheilkundler o.ä.).

Wenn ein Tier nicht mehr genug Lebenskraft hat, kann es durch falsche homöopathische Behandlung sterben. Ich sage nicht, dass es in diesem Fall so war, aber es soll einfach zum Nachdenken anregen ...

Traurige Grüsse von Simone, die auch gerade erst ihren Herzenskater gehen lassen musste
 

Baerle

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Liebe Katzenfreunde, liebe Simone,
ich bin hier gut aufgehoben, das ist ein grosser Trost für mich.
Es tut mir unendlich leid für deinen lieben Kater, Simone, er starb am Geburtstag meines Mannes...
Naja, wir haben grosse Probleme mit dem Sterben, das ist es, was uns nicht zur Ruhe kommen lässt, es ist irgendwie unvorstellbar, wenn einer nicht mehr da ist, an den wir gewöhnt sind, den wir lieben. Ich habe schon einige Katzen verloren, jedes mal haben sie ein Stück von mir mitgenommen, ein Stück Lebensfreude. Mein geliebter Carlo das grösste Stück, nach seinem Tod dachte ich manchmal, es hat alles keinen Sinn mehr, zumal er auch wochenlang von einem sogenannten Tierarzt nur mit Antibiotika vollgepumt worden war, sinnlos natürlich. Ich werde meinem allerliebsten Carlo demnächst ein eigenes Thema widmen, er hat es verdient. Seit fast einem Jahr ist er tot und mir ist jeden Tag so, als wäre alles heute....
Ich danke euch für eure Anteilnahme, es hilft.

Viele Grüsse
Kerstin
 

Jakini

Gast
Hallo Kerstin,
ich bin ein absoluter Katzenneuling, aber ich bin mir sicher, daß du keines Falls Schuld an dem schlechten Zustand deiner Katze hast. Wenn in dem Beipackzettel stand, daß man die Tropfen auch Spritzen kann, dann kann es nicht daran gelegen haben. Außerdem würde auch im Futter der Alkohol in seinen Körper gelangen, somit ist es egal ob gespritzt oder gefressen, würde ich sagen.
 

Leetah

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Hallo Kerstin,

ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.
Dich trifft ganz bestimmt keine Schuld.
Wenn auf dem Beipackzettel ausdrücklich draufstand, dass das Präparat auch gespritzt werden darf, dann hast du ganz sicher nichts falsch gemacht!

Leider gibt es Dinge, die wir Menschen selbst trotz all unserem medizinischen Know-how nicht beeinflussen bzw. verhindern können. Und eine Niereninsuffizienz ist nunmal leider nicht heilbar, man kann ihren Verlauf nur etwas verlangsamen. Und ich denke, dass ist dir auch gelungen. Immerhin hat die Behandlung des zweiten TA kurzfristig angeschlagen und du hast Moritz noch einmal eine schöne Zeit geschenkt, die er mit dir genießen durfte.

Die Vorwürfe, die du dir trotz allem machst, kann ich ja soooo gut nachempfinden.
Ich hatte einmal einen Perserkater. Ein ganz lieber Schatz, ich habe noch nie zu einem Tier eine derart intensive Bindung gehabt wie zu ihm. Ich liebte ihn wirklich über alles.
Eines Tages bekam er FUS (= Harnkristallbildung und Blasenentzündung). Wir sollten ihm AB-Tabletten geben.
Ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass ich Tierarzthelferin bin und normalerweise das Tabletteneingeben für mich Routine ist. Aber mein Kater wehrte sich, wollte einfach nicht schlucken, sabberte durch die ganze Wohnung und zum ersten mal in meiner "TA-Helferinnen-Karriere" schaffte ich es nicht, eine Tablette einzugeben! Da er eine ziemlich heftige Blasenentzündung hatte und die TÄ Angst hatten, es könnte auf die Nieren gehen (das wäre lebensbedrohlich gewesen), sollte ich ihm das AB spritzen. Das machte ich auch. Nach einiger Zeit wurde er dann tatsächlich wieder gesund! Leider konnte ich mich nicht lange darüber freuen. Zwei Wochen nach der Entlassung vom TA stellte ich bei ihm zwischen seinen Schulterblättern eine Geschwulst von der Größe eines Apfels fest! Ich ging mit ihm zu meinen TÄ, die meinten dann: "Wenn es Krebs ist, ist es für eine Therapie bereits zu spät. Falls es, was wir hoffen wollen, nur eine lokale, allergische Reaktion auf die Medikamente ist, dann wird sich die Geschwulst langsam aber sicher verkleinern. Wir müssen jetzt abwarten..." Ich war am Boden zerstört! War überzeugt, mein Katerchen dem Tode geweiht zu haben dadurch, dass ich ihn gespritzt hatte. Ich schwor mir, NIE WIEDER eine Spritze zu setzen, war mit sicher, irgend etwas beim Spritzen falsch gemacht zu haben. Obwohl mir die TÄ versicherten, dass er ohne die AB-Spritzen wahrscheinlich schon tot wäre, weil die Entzündung auf die Nieren gegangen wäre, machte ich mir die größten Vorwürfe. Die Wartezeit zermürbte mich noch zusätzlich. Wir warteten über einen Monat lang, bis sich erste Tendenzen einer Verkleinerung der Geschwulst zeigten. Ich war überglücklich!!! Dieser eine Monat des Wartens, Bangens und Hoffens war der Schlimmste meines Lebens!!! Aber dann ging es recht schnell bergauf und innerhalb eines Monats war die Geschwulst verschwunden.
Als ich nach seinem Tod letztes Jahr (Dorynek, ich vermisse dich so sehr...) :cry: wieder einen Kater aufnahm, der gerade einen akuten FUS-Schub durchmachte, habe ich meinen Schwur gebrochen und ihn wieder gespritzt, Infusionen gegeben, Tabletten eingegeben, Blase gespült... eben alles, was man so machen muss, wenn man einen FUS-Kater zu Hause hat. Und dieser Kater hat gottseidank nicht mit einer allergischen Reaktion auf die Medis reagiert!

Liebe Kerstin, bitte mach dir keine Vorwürfe. Unsere Fellnasen wissen nicht, warum sie Medikamente nehmen müssen, dass wir ihnen ja nur helfen wollen. Manchmal ist es für sie stressfreier, wenn man ihnen das benötigte Medikament einfach unter die Haut spritzt, statt sie auf Biegen und Brechen zu zwingen, etwas zu schlucken. Dass eine Therapie nicht immer das Leben der Katze retten kann, ist leider eine traurige Tatsache. Aber ob du das Medikament nun oral verabreichst, oder es spritzt, ist unbedeutend für den Therapieverlauf. Mein Kater hätte wahrscheinlich auch auf irgend eine Art und Weise allergisch reagiert, wenn ich ihm die AB-Tabletten oral gegeben hätte.

Eines allerdings möchte ich dir doch noch raten: Wenn du das nächste mal den TA wechselst, dann solltest du ihm schon sagen, welche Medikamente deine Mieze schon bekommen hat. Nicht, dass er etwas verordnet, was sich mit dem Medikament, dass deine Mieze bereits intus hat, nicht verträgt... das gibt es nämlich auch.

Liebe Grüße

Leetah
 

Jakini

Gast
Hallo Kerstin,
ich bin es noch mal. Wir haben wirklich nicht alles in der Hand, ich bin zwar erst seit drei Monaten Katzenmutter, habe in diesem Punkt schon einiges bei der Großmutter meines Mannes, von der wir unseren Kater haben, miterlebt. Ihr erster Kater war plötzlich tot, nachdem der TA Spritzen gab, keiner weiß, was er eigentlich hatte. Sie gibt dem TA die Schuld, aber irgendwie hört es sich an, als hätte er das Gleiche gehabt, wie deiner, ich glaube, es war auch was mit den Nieren. Der nächste Kater mußte mit wenigen Wochen eingeschläfert werden, der war blind und auch ansonsten nicht lebensfähig, der nächste starb mit fünf Jahren, weil er Harnsteine hatte, zwei OP´s wurden gemacht, beim dritten Mal innerhalb von zwei Monaten sagten die TA es geht nicht mehr.

Allerdings habe ich noch ein Erlebnis, das mich sagen läßt, wir haben unser Leben nicht in der Hand. Ich habe eigentlich vier Kinder, mein Sohn starb im Alter von vier Monaten an einem Herzinfarkt, durch einen Herzfehler. Wir rannten mit ihm von Arzt zu Arzt, niemand fand heraus, was ihm wirklich fehlte, doch wir haben den Kampf verloren, auch ein bisschen, weil uns das behandelnde Krankenhaus nicht wirklich ernst nahm, denen gebe ich einfach ein bisschen Schuld. Dennoch glaube ich, daß manche Dinge einfach passieren, weil es so sein soll, denn als ich wußte, daß ich schwanger bin, wußte ich auch gleich, daß ich dieses Kind nicht lage haben werde. Seit dem glaube ich, daß vieles vorbestimmt ist und seinen Sinn hat. Sicherlich tut es immer noch sehr oft weh und ich vermisse meinen Sohn, gerade im Moment, denn in diesem Jahr wäre er in die Vorschule bekommen, aber ich glaube, ihm geht es gut und sein kurzes Leben hatte einen Sinn.

Vielleicht kann dir dies ein bisschen helfen, dein Moritz sollte einfach nicht bleiben, warum auch immer. Aber dich trifft sicherlich KEINE Schuld.
 

Baerle

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Liebe Anja
das ist ja schrecklich, dass du dein Kind verloren hast. Wie lebt man denn danach weiter?? Ich hatte auch damals – die Krankheiten meiner Kater waren unmittelbar nacheinander – das Gefühl, ich hätte irgendwelche Prüfungen auferlegt bekommen aber nicht bestanden. Wenn man aus dem tiefen schwarzen Loch herauskommt, hat man dazugelernt, ist man reifer. Wenn man da rauskommt.....
Alles Liebe und danke auch allen anderen, die mir geschrieben haben. Wir sind eine grosse Katzenfamilie
Kerstin
 

Jakini

Gast
Hallo Kerstin,
als mein Sohn starb, dachte ich, es wäre eine Strafe, für etwas was ich angstellt habe. Es tut auch heute immer noch sehr oft weh und in das schwarze Loch falle ich ständig wieder. Gerade im Moment, denn in diesem Jahr wäre mein Sohn in die Vorschule gekommen, bei der Einschulung durfte ich dabei sein, weil unsre älteste Tochter aufgeführt hat. Dennoch habe ich sehr viel draus gelernt, mich anderen gegenüber mehr durchzusetzen, auf mein Gefühl zu vertrauen usw. Viele Entscheidungen kommen bei mir aus dem Bauch, so z. B. Vicky aufzunehmen, es war richtig für Merlin, auch wenn er nun Katzenschnupfen hat und ich ab und zu denke, ohne Vicky hätte er den vielleicht nicht. Auch wußte ich beim Lesen der Zeitungsanzeige, die ist es. Und auf dieses Gefühl vertraue ich nun, weil ich weiß, es ist richtig, denn ich hatte bei meinem Sohn viele Gefühle, die richtig waren und mir eigentlich den richtigen Weg wiesen, aber leider von niemand anderen akzeptiert wurden. Dieses Loch, das macht manchmal auch stark, und es hat meinen Mann und mich eng verbunden, manchmal trennt so etwas auch, aber meistens verbindet es noch enger, das ist heute selten.
 
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