Hi Alex!
Ich antworte dir lieber in diesem Board hier, weil ich keine Lust habe, mal wieder eine Diskussion auszulösen, die zu nichts führt...
Also: Prinzipiell bin ich (wie man weiß) eine Befürworterin von Freigang, weil ich denke, daß eine Katze rennen und jagen können muß, was in einer noch so großen Wohnung nie wirklich gewährleistet werden kann.
Ja, ich werde auch sehr traurig sein, falls meiner Madame etwas zustößt, aber ich werde den Freigang deshalb nicht in Frage stellen! Ganz ehrlich: Lieber ein kurzes, aber schönes und freies Leben, als 100 Jahre in "Gefangenschaft", oder? Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen heißt meiner Meinung nach nicht, es durch "Wegsperren" vor allen Gefahren zu beschützen...
Aber ich denke auch, daß man in manchen Fällen einfach abwägen muß, wie hoch das Risiko ist.
Ihr habt ein ziemlich großes Haus und somit eine Menge Platz. Habt ihr denn auch einen Garten, den man vielleicht katzensicher machen kann? Damit deine zukünftigen Fellnasen vielleicht wenigstens ein wenig Frischluft schnuppern können?
Zwei Tiere sind in jedem Fall für die Wohnung wesentlich besser, denn sie haben ja keine Möglichkeit, sich draußen "Spielgefährten" zu suchen (unsere Spooky hat schon diverse Freunde in unserer Umgebung, die sie dann auch schon mal abholen kommen - zum Schießen komisch!!). Und alleine in einer Wohnung... da hilft die beste Spielzeug-Ausstattung nichts... Aber es müssen nicht unbedingt Geschwister sein. Tierheime vermitteln häufig auch Tiere, die sich im Heim aneinander angeschlossen haben und nun zusammen bleiben sollten.
Du solltest auch darauf achten, daß du dir Tiere suchst, die noch keinen Freigang kennen. Sobald sie nämlich mal erfahren haben, wie es draußen ist, kommt das Wildtier wieder durch und sie werden mit der Situation zumindest nicht wirklich glücklich werden.
Eine Freundin von mir hat zwei Kater, die sehr lange Zeit nach draußen durften. Als sie irgendwann in eine Stadtwohnung zog, mußten die Jungs drinnen bleiben. Der eine (eigentlich ein absolut gepflegter Flauschkater) wurde struppig und immer dünner. Der andere hat sein Gewicht in zwei Jahren verdoppelt - Frustfresser! Und das trotz katzengerechter Wohnung und der Tatsache, daß Dosi und Tochter eigentlich selten nicht zu Hause waren... Seit ein paar Monaten wohnt sie wieder auf dem Land, die Jungs dürfen raus... es hat nur vier Wochen gedauert, da hat man die beiden kaum noch wiedererkannt

: Der eine nahm wieder zu, wirkt viel selbstbewußter und gesünder. Der andere hat schon wieder ein paar Kilo runter und ist längst nicht mehr so schreckhaft und heikel....
Also, wenn du dich aufgrund deiner verständlichen Bedenken gegen den Freigang entscheidest, dann achte darauf, daß du keine ehemaligen Freigänger nimmst, okay?!
Letztlich mußt du diese Entscheidung für dich ganz alleine treffen. Vorschlag: Nimm dir auf jeden Fall zwei Fellnasen. Die ersten Wochen müssen sie zur Gewöhnung sowieso drin bleiben. In dieser Zeit kannst du sie dir anschauen und letztlich aus dem Bauch heraus entscheiden, was für dich und die Tiere wohl besser ist. Ich finde, daß in manchen Sachen "Bauchentscheidungen" viel besser sind als wochenlanges Überlegen und eine "Kopfentscheidung", die man immer wieder in Frage stellt.
Und selbst wenn du dich fürs Erste für Wohnungshaltung entscheidest - in diese Richtung kannst du die Entscheidung ja noch ändern...
LG
Alex