Hallo CyberClaw,
da stellst Du eine Frage, auf die ich nicht in Kürze antworten kann.
Und eine solche, auf die es zwei sehr unterschiedliche Antworten gibt (je nach Fraktion)

Ja und Nein!!!

Darüber ist hier im Forum schon soooo viel diskutiert worden. Welche Vorteile hat TroFu?
Ein Vorteil, der angeführt wird, ist - jedenfalls bei hochwertigem TroFu - an Anteil an hochwertigen Proteinen. Diese sind im TroFu dann zudem hoch konzentriert. Ergo: Die Katze braucht nicht so viel zu fressen, sie soll dann entsprechend auch weniger Kot absetzen. Einige behaupten sogar, der Kot "rieche" besser. Auch soll bei hochwertigem TroFu die Mineralstoffzusammensetzung ideal auf den Stoffwechsel der Katze abgestimmt sein (das trifft auf hochwertiges NaFu allerdings gleichermaßen zu). Ein weiterer Vorteil, den man immer wieder hört, soll der sein, dass die Katze sich beim Fressen die Zähne abreibt, also eine Art Zahnbürsteneffekt, um diesem Zahnsteinproblem entgegen zu wirken.
Letzteres allerdings ist mittlerweile wohl eindeutig widerlegt und wird nicht einmal mehr von der Futtermittelindustrie behauptet. Denn die meisten Katzen beißen auf solch ein "Brekkie" (also TroFu-Stückchen generell , ich meine jetzt nicht die Brekkies von der Fa. Whiskas, nur, die heißen bei mir der Einfachheit halber alle „Brekkies“) einmal drauf (wenn überhaupt) und schlucken es dann runter. Mit Abrieb ist da nicht viel.
Natürlich hat TroFu Vorteile auch für den Menschen, ist leicht zu bevorraten, man hat keine angefangenen Dosen. Die gerade im Sommer angebrochen besser im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dann aber hat man wieder das Problem, wie kriegt man das warm. Katzen sollten keine kalte Nahrung direkt aus dem Kühlschrank fressen. Das kann auf Dauer auf den Magen gehen. Und auch das wird immer wieder angeführt: Die Katze kann über den Tag verteilt sich was nehmen, wenn sie Hunger hat. Da trocknet nichts im Napf an und wird im Sommer bei heißem Wetter vielleicht gar noch schlecht. Ich kann dazu nur sagen, dass ich noch keine Katze erlebt habe (von den vielen, die ich mittlerweile kennen gelernt habe), die ihr Futter nicht sofort „verputzt“ hätte.
Tatsache ist bei all den angeführten Vorteilen des TroFu jedoch, dass man die Katze mit dieser Form der Ernährung zum Trinken zwingt. Das ist ein Verhalten, welches sie von Natur aus nicht an den Tag legt. Und wer seine Katzen mit Nassfutter versorgt, wird das bestätigen können: Diese Katzen trinken zusätzlich so gut wie gar nichts (es sei denn, man stellt ihnen ein Lecklerli-Getränk hin, z.B. Katzenmilch oder Yoghurt-Drink oder ähnliches

:P , da sieht die Sache dann ganz anders aus :P ). Sie nehmen die nötige Flüssigkeitsmenge eben ganz hauptsächlich mit dem Fressen auf, wie in der Natur. Mich macht immer wieder stutzig, wenn ich von Katzen höre, die das wissenschaftlich ausgeklügelste TroFu gekriegt haben und trotzdem schon in relativ frühem Alter (deutlich unter 10 Jahren) auf einmal nen Nierenschaden haben.
Mein erster Kater, der Tiger, hatte am Ende seines Lebens auch eine Nierenerkrankung. Aber da war er 17 Jahre alt!!! Und hatte ein gesundes, langes Leben hinter sich. Genauso der erste Kater meiner Schwester, der ist sogar 18 oder 19 Jahre alt geworden, als er an zunehmendem Nierenversagen erkrankte. Dies obwohl sie beide ihr ganzes Leben lang hauptsächlich ziemlich minderwertiges Nassfutter bekommen haben, nämlich Kittekat. In den 80er, als ich mit der Katzenhaltung anfing, da war ich völlig unbedarft, was die Katzenernährung angeht. Tiger war, als er 1 1/2-jährig zu mir kam, dieses Futter gewöhnt. Als ich später erfuhr, wie minderwertig das eigentlich ist und versucht habe, meine eigenen beiden Kater (also Tiger und dann gab es da noch meinen Moritz) umzustellen, ist das kläglich misslungen. Mit anderem Dosenfutter brauchte ich den beiden nicht anzukommen. Was sie dann allerdings durchaus genommen und immer wieder mal bekommen haben, war gekochtes Frischfutter oder durchaus auch mal ganz frisches. Und beide haben sich draußen auch Mäuse geholt und gefressen. Was ich sagen will, ist, dass die beiden, obwohl sie überwiegend recht schlechtes NaFu gefressen haben, ihr Leben lang keine Probleme mit den Nieren oder den Harnleitern hatten. Wie gesagt, auch der Kater meiner Schwester nicht. Ich kann mir nicht helfen, im Nachherein habe ich natürlich gedacht, sie hatten alle drei ausreichend Flüssigkeit in der Nahrung. Mein TA zumindest hat das auch so bestätigt.
Die Erkrankung (Nierenversagen) ist fürchterlich. Angefangen von der speziellen Diät, die die Katzen dann brauchen (und meistens nicht gerne fressen) bis zu dem ständigen Durstgefühl, was sie dann haben. Und was sie veranlasst, zunehmend Unmengen zu saufen, die dann aber nicht mehr im Körper bleiben, sondern fast unvermittelt wieder ausgeschieden werden. Und sichtbar fühlen sie sich nicht wohl, magern ab, sind ständig schlapp, das Fell wird stumpf. Man braucht sich ja nur einmal anzuhören, was Menschen erzählen, wie sie sich mit dieser Erkrankung fühlen.
Zum NaFu: Hier hat man im Grunde gleiche Problem wie beim TroFu. Es gibt minderwertiges und hochwertigeres. Und es wird vertreten, dass minderwertiges NaFu auch die Nieren belastet (wie oben dargestellt, ich habe Nierenerkrankungen bislang allein im hohen Alter erlebt). Auch hier muss man nach meinem jetzigen Kenntnisstand aber durchaus auf die Zusammensetzung des Futters achten. Was z.B. hat Zucker in der Katzennahrung zu suchen? Ich habe das, seitdem ich mich damit befasst habe, nie begriffen. Worauf ich mittlerweile auch achte, ist, dass keine pflanzlichen Nebenerzeugnisse drin sind (dahinter vermute ich dann Soja). Wenn auf der Dose (wie meistens) draufsteht, 4% mindestens von dem, was drauf steht und dann vielleicht noch Getreide beigemischt ist, werde ich misstrauisch. Das geht dann m.E. auf Kosten der hochwertigen Fleischanteile, die eine Katze nunmal dringend braucht.
Um auf Deine Ausgangsfrage zurück zu kommen: Aus meiner Sicht gibt es jedenfalls keinen zwingenden Grund, TroFu zuzufüttern. Gut – es ist ja augenscheinlich, dass ich der NaFu-Fraktion angehöre. Wenn die Katze gutes NaFu kriegt (bei mir gibt’s ein Gemisch aus – hoffentlich – gutem Dosenfutter, ab und zu Selbstgekochtem und teilweise auch Frischfleisch, durchaus auch mal nen Knochen zum dran knabbern), dann braucht sie m.E. nichts zusätzlich. In der Natur würde sie ganz überwiegend allein Mäuse fressen. Das genügt ihr ja auch, im Gegenteil. Das wäre eigentlich das Beste für die Katze. So hat sich eben meine Überzeugung gebildet, dass ich Futter gebe, welches per se auch ausreichende Flüssigkeitszufuhr gewährleistet.
Obendrein, was mich am TroFu auch irritiert: Ich kenne keine Sorte, die ohne Antioxidationsmittel zur Haltbarmachung auskommt (selbst das kitten-Futter von hills enthält diese Zusatzstoffe - mag aber sein, dass es doch eine Sorte gibt). Beim NaFu kann ich darauf achten, dass wirklich keine Farb- und Konservierungsstoffe drin sind.
Aber – natürlich kriegen und kriegten meine Katzen immer auch ein bisschen TroFu – eben als Keks, als Leckerli. Der Himmel weiß, warum, sie sind schon verrückt nach dem Zeug – so habe ich es bislang jedenfalls erlebt bei meinen Katzen (habe mich richtig gewundert, als ich las, dass Dein Rocky die links liegen lässt!!). Und das hat auch für mich einen Vorteil: Es gibt ja kein besseres Mittel, wenn man etwas dringend bewirken will, was die Katzen tun sollen, als mit der „Brekkie“-Dose zu wackeln 8) 8) 8) . Und – ähnlich wie Lilly vorher erzählte – auch zum spielerischen Einsatz eignen sich die Teile gut. Ein „Brekkie“ fliegt, drei Katzen toben hinterher

. Da sind sie gut beschäftigt. :P :P :P
Viele Grüße,
Silvia