Er ist schon lange fertig, aber irgendwie habe ich es bislang versäumt, weiter zu berichten.
Das hole ich jetzt nach.
Grundmaterial für die Säulen sind sehr stabile Pappröhren mit je 16 cm Durchmesser, die ich auf 60 cm Länge zuschneide.
Für Deckel und Boden der Säulen wird eine Schablone angefertigt.
Aus Multiplexplatte werden die Scheiben ausgesägt, in die Mitte ein Loch gebohrt und in die Unterseite eine Gewindemuffe eingeschlagen.
Die Muffe wird mit einer Schraube fixiert.
Das ist eigentlich nicht nötig, da beim Zusammenbau die Muffen fest ins Holz gezogen werden.
Die Scheiben werden in die Enden der Röhren eingeleimt, zur Sicherheit mit Schrauben fixiert.
Der Rand der Röhren steht etwa 10 mm über.
Zuerst wird das Seil am Boden der Säule fixiert. Dann wird die Säule auf eine Platte geschraubt. Damit die Säule
an dieser Platte nicht festklebt, wenn Leim überläuft, lege ich eine dünne Plastikplatte zur Trennung auf.
Die "Trägerplatte" wird mit Zwingen an der Werkbank befestigt und dann wird gewickelt.
Ich lege das Sisal immer in ein richtiges "Leimbett". Damit wird verhindert, dass sich einzelne Strähnen
lösen, wenn die Katzen ordentlich daran herumkratzen.
Wenn die Säule etwa zur Hälfte gewickelt ist, setzte ich sie auf einen Hocker, damit ich die Arme
nicht so hoch recken muss.
Nach jeweils ca. 5 Umrundungen schlage ich das Sisal mit einem Hammer kräftig zusammen,
damit die Wicklung schön dicht wird.
Zum Schluss wird das Seil oben mit viel Leim und ein paar Tacker-Klammern fixiert.
Auf die fertige Säule schraube ich oben eine Platte auf und lasse dann über Nacht
den Leim trocknen.
Beim Bau meines letzten Kratzbaums war eine Platte von etwa 40 x 40 cm übrig geblieben,
die ich als Grundplatte für meinen neuen Baum benutzen konnte.
Die rauen Kanten wurden mit einer Rundung versehen. Anschließend die Platte geschliffen und lackiert.
Dafür benutze ich Parkettlack, damit die Grundplatte später auch mal feucht abgewischt werden kann.
Damit die Platte nachher auf dem Boden aufliegt, muss die Schraube, mit der die Säule befestigt wird,
versenkt werden:
Für die beiden Auf-/Abstiegsplatten machte ich mir Papp-Schablonen.
Für die Rundung eignet sich der Umfang einer Untertasse ganz hervorragend.
Außerdem sollte man die Schablonen beschriften, damit später keine Verwechslungen entstehen.
Die Platten habe ich dann genauso wie die Grundplatte ausgesägt, Kanten gerundet,
geschliffen und lackiert.
Ich habe mich entschlossen, keine zweite Hängematte an den Kratzbaum zu machen, da
es unwahrscheinlich ist, dass zwei Katzen gleichzeitig dort oben schlafen würden.
Also habe ich die alte Hängematte weiter verwendet.
Da die alten Säulen dünner waren, musste ich einen Deckel für die oberste Säule machen,
auf den die Hängemulde aufgeschraubt wird.
Dann gings ans aufbauen.
Die Aufstiegsplatten wurden mit Winkeln an der Wand befestigt.
Damit steht der Baum bombenfest.
Und so ist das Endergebnis:
Die Katzen lieben ihn und nutzen ihn oft zum Krallen wetzen.
Da alle Säulen gleich lang sind, kann ich sie untereinander austauschen,
wenn die Gebrauchsspuren überhand nehmen.
Erfahrungsgemäß wird an den oberen Säulen deutlich seltener gekratzt,
so dass dieser Baum wohl recht lange in Gebrauch bleiben kann.
Diesem jungen Mann gefällt der Baum jedenfalls gut:
