Ein Hund kommt ins Haus....

[Cara01]

Hallo zusammen,

vielleicht kann mir jemand einen Rat geben....

Ich habe zwei Katzen, männlich, 9 und 6 Jahre alt, keine Geschwister. Sie sind reine Wohnungstiger. Vor 6 Monaten kam ein Hundewelpe Franz. Bulldogge, somit kleine Rasse, weiblich, ins Haus. In diesen ganzen 6 Monaten ist es uns nicht gelungen eine erfolgreiche Zusammenführung zu erreichen. Der Hund ist sehr aktiv und lebhaft und rennt den Katzen nach, sobald sie durch

die Wohnung laufen wollen. Dadurch haben sie sich nun angewöhnt nur noch auf Kratzbaum oder Schrank zu sitzen. Sie kommen nur Nachts, wenn der Hund schläft, runter

Hier mal eine Auflistung unserer Versuche:

- Wir haben es unserem Hund verboten, nach zu laufen, funktioniert auch das ein oder andere mal, aber eben nicht immer.
-Zusammen füttern funktioniert auch nicht, weil die Miezn dann fasten und der Hund putzt sein Futter in nullkommanull weg und das wars dann.
-Mittels Leckerlis versuchen wir sie einander näher zu bringen. Sobald Leckerlis weg sind, flüchten die Katzen wieder.
-Immer wenn Hund vom Gassi nach Hause kommt, bekommen die Katzen Leckerli, damit sie positives damit verbinden.
- Bachblüten bekommen alle 3

Was mir noch als letzter Versuch einfällt:
Den Hund in eine Box, die Katze in eine andere Box. Dann gegenüber stellen für ein paar Minuten, und das täglich. Vielleicht bringt das was???

Ich bin echt total traurig, daß das so problematisch ist und weiß nicht, wie es weitergehen soll..... zumal der 9jährige Kater die ersten 3 Lebensjahre mit einem Hund, Golden Redriever, aufgewachsen ist. Deshalb hatte ich nicht damit gerechnet, dass es so schwierig werden könnte. Allerdings war dieser schon älter und wesentlich ruhiger.

Vielen Dank, Grüße Cara

 

[xenosmilus]

Hi,

Die Kater in die Transportbox zu sperren und so den Kontakt zu "erzwingen" halte ich für eine schlechte Idee. Du stresst deine armen Fellnasen damit nur unnötig, wenn sie nicht weglaufen können. Dass Hund und Katze beste Freunde werden ist leider alles andere als selbstverständlich. Und vor allem braucht es Geduld, selbst wenn es nur ein gegenseitiges Dulden und halbwegs entspanntes Nebeneinanderherleben sein soll.

Wieviel Platz habt ihr denn in der Wohnung? Ich find es wichtig, jetzt erstmal dafür zur sorgen, dass sich deine Katzen in der Wohnung wieder sicher und wohlfühlen. Als ich damals mit meinen erwachsenen Katzen in eine WG mit Hund gezogen bin, war mein Schlafzimmerz.B. für den Hund absolut tabu - das wussten die Katzen und haben sich dorthin zurückgezogen, wenn inen alles zuviel wurde. Zusätzlich hatte ich mir beim Baumarkt ein billige Zimmertür gekauft und eine Katzenklappe eingebaut, so konnten die Kater flüchten und der Hund nicht hinterher. 8)

Schön wäre auch, wenn du an der Wand entlang mit Regalen oder Kommoden o. ä. "Laufstege" für die Katzen außer Reichweite des Hundes bauen könntest, auf denen sie sich bewegen könnten. Dann müssten sie sich nicht nur auf den Schrank beschränken.

Zusätzlich müsst ihr an der Erziehung eures Hundes arbeiten, dass sie die Katzen in der Wohnung jagt geht einfach nicht, auch nicht aus Spaß. Die Katzen verstehen das ja nicht. Deren Selbstbewusstsein mit Bachblüten zu boosten find ich übrigens eine gute Idee. Vielleicht hilft auch Feliway. Probieren würde ichs. Meine 2 waren von selbst schon relativ selbstbewusst und haben dem Hund ein paar gescheuert, wenn er ihnen auf die Pelle rückte. das hat für den nötigen Abstand gesorgt Ist aber auch nicht ungefährlich, denn es kann im wahrsten Sinne des Wortes auch für den Hund ins Auge gehen

Kurz und knapp: Nichts ezwingen und für genügend Ausweichmöglichkeiten sorgen.

 

[Na ich eben!]

Gleiche Behandlung (zusammen füttern!) verstehen Hunde nicht (anders als Katzen). Dein Hund scheint zu glauben, er sei der Schlossherr, Ihr sein Personal und die Katzen sein Spielzeug. Das müsstet Ihr umdrehen: Du bist der Boss und die Katzen sind nicht etwas, womit er zu spielen hat. Das heißt, dass Ihr dem Hund seine (aus seiner Sicht) Privilegien nehmen müsst. Er darf nicht mehr auf Sofa oder Bett, er bekommt zuletzt Futter, er wird zuletzt begrüßt, er kann nicht frei über Spielzeug verfügen, usw.
Er braucht auch einen festen Platz, auf den er jederzeit geschickt werden kann und dort auch zuverlässig bleibt, bis du ihn zu dir rufst. Dafür muss er beim Üben jedes Mal belohnt werden. Du könntest seine Futterration auch so einsetzen, dass er nur während der Übungen Futterhäppchen bekommt. Dafür eignet sich am besten Trockenfutter. Die Katzen fütterst du auf dem Schrank oder wo auch immer er nicht hinkommt. Ansonsten solltest du dich viel mit ihm beschäftigen und ihn auch draußen "auspowern", damit er zu Hause keinen Blödsinn macht. Denn Hunde sind intelligent und auch so ein Minihund wie eine Bulldogge will nicht unterfordert werden.
Bei Hunden kann man zur Not auch die Wasserpistole anwenden. Jedes Mal, wenn er den Katzen nachrennt, wird er abgeduscht. Das muss aber sehr punktgenau passieren, nicht erst 2 Sekunden später. Schimpfen bringt nicht viel, weil es Aufmerksamkeit bedeutet und dafür tun Hunde alles ... Wenn das Fehlverhalten nicht gerade gefährlich ist, ist Ignorieren angesagt. Wenn er die Katzen aber jagt --> Wasserpistole, im Notfall sogar eine Rassel aus einer leeren Plastikflasche mit Nägeln basteln und damit laut scheppern, wenn er hinter den Katzen her ist. Das aber wirklich nur, wenn "Gefahr im Verzug" ist, denn das Hundeohr ist empfindlich. Aussperren ist keine gute Idee, das ist für Hunde der Ausschluss aus ihrem Rudel - zu grausam und außerdem wird der Hund nicht verstehen können, womit er das verdient hat (Hunde sollten zumindest nachts immer mit im Schlafzimmer sein dürfen und dort auch ein Körbchen haben). Besser ist, den Katzen Fluchtmöglichkeiten nach oben zu ermöglichen (Regale, Schränke, Kratzbaum).
Hoffe, das konnte dir helfen.

 

[ladina]

Ich habe schon drei große Hunde an Katzen gewöhnt.
Meine beste Erfahrung war , dass ich sie erstmal an der Leine hatte in der Wohnung.
Ist zwar anstrengend , hat aber gewirkt .Ich hab auch nie geduldet ,dass sie hinter den Katzen herlaufen.
Ich weiß jetzt aber nicht , ob das mit der Leine auch bei einem Welpen funktioniert.
Obwohl ich das vor Jahren mit meinem Welpen auch gemacht habe , als er meine damals 2,5 jährige Tochter angesprungen ist.
Er war groß und sie fiel dann immer um.Sprang er sie an und wollte es nicht lassen,ab an die Leine.Klappte super.

Gedult brauchst du auch eine Menge . Die Katzen brauchen auch oft lange um sich zu gewöhnen.

lg Gaby

 

[Kitty2303]

Hallo Cara,

eine schwierige Situation.
Wir haben vor 3 Jahren einen großen Mischling ( damals 5 Jahre alt ) aufgenommen, der als KATZENFREUND beschrieben wurde.
Gut war, dass er nicht mehr sooo jung war und am Anfang ( kam aus schlechter Zwingerhaltung ) total unterwürfig.
Da Hunde Rudeltiere sind, wurde auch bei ihm mit wachsender Sicherheit eines
guten Zuhauses, ca. 3 Monate später die Rangordnung getestet. Er knurrte unseren Kater beim Füttern an und fletschte die Zähne.
Er musste sich unterwerfen und auf den Rücken legen und zwar sofort nach dem Vorfall. Ich hielt ihn fünf Minuten in deiser Position. Klingt hart, hat aber geholfen.
Es kam nie wieder zu einem ähnlichen Vorfall.
Vielleicht bekommst Du Hilfe in der Hundeschule oder einem Trainer der zu Dir nach Hause kommt.
Viel Glück
LG Kitty