Anonymous
Gast
Hallo Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute die Geschichte von Speedy erzählen. Eine Geschichte auf die ich nicht sehr stolz bin. Die Geschichte soll aber alle denjenigen meinen Respekt zeigen, die als Katzenanfänger eine Katze aufnehmen, die vielleicht sehr krank ist und die um die Gesundheit ihrer Katze kämpfen. Sie soll aber auch erklären, warum ich mich bei dem Thema Durchfall sehr oft als "Prediger" auf die "Kanzel" schwinge. Ich werde diesen Kater nie vergessen und hoffe, dass er mir irgendwann verzeihen kann, dass ich aufgegeben habe.
Speedy fand ich in einem Tierheim im Odenwald. Es war ein Wildling, gerade mal 6 Monate alt und zwei Wochen vorher von den Tierschützern eingefangen. Speedy war dort noch in der Quarantäne-Station. Er war dort mit Katzen, die unter Durchfall litten. Speedy war ein schöner roter Kater und wir nahmen ihn mit nach Hause. Damals war ich mehr oder weniger noch nicht so sehr lange Katzenmama von Bazi geworden, hatte noch nicht wirklich viel Ahnung von Katzen. Es gab auch noch nicht so viele Foren, in denen man soviel hätte lernen können wie heute hier bei den Netz-Katzen.
Da Bazi ja Leukose hatte, wurde Speedy direkt nach seinem Umzug von meinem damaligen TA komplett und auf einen Schlag durchgeimpft. Direkt danach, zwei Tage später, bekam er Durchfall. Speedy hatte auch Flöhe. Im Durchfall fand ich Spulwürmer (spaghetti-ähnlich – ich hatte so was noch nie gesehen). Es begann eine Odysee. Wir
haben ihn durchchecken lassen, immer wieder entwurmt (mit allen möglichen Mitteln), es wurden Antibiogramme gemacht, er bekam Diät (erst Reis mit Huhn und Karotte, später dann nur Huhn, dann Milupa Heilnahrung für Kinder, Hüttenkäse, Heilerde), er bekam Antibiotika, er bekam Cortison. Nichts hat geholfen. Und um alles womöglich noch schlimmer zu machen, impfte der TA Speedy auch noch nach 3 Wochen das zweite Mal. Dass dies nicht zur Besserung des Durchfalls beitragen konnte, wusste ich damals nicht. Es wurde immer schlimmer. Wo er stand, wo er ging, lief ihm mittlerweile die Sosse hinten raus. Es war Flüssigkeit pur (man hätte denken können, er pieselt) – es war furchtbar. Ich suchte 3-4 andere Tierärzte auf – keiner konnte uns helfen. Wir haben auf Bauchspeicheldrüse untersucht, die Leber – alles. Es half nichts.
Speedy hatte dadurch auch immer Hunger. Was oben reinkam, ging direkt hinten wieder raus. Er frass Zeitungen, Milchzucker pur (er riss mit den Zähnen einfach die Verpackung auf und hat auch die Verpackung gefressen) – wir haben ein "offenes" Reihenhaus, wir konnten die Küche nicht "zuschließen". Letztlich musste ich ihn im Keller (ist gefliest) einsperren, weil es einfach nicht mehr anders ging. Er fing dann auch noch an überall hin zu pieseln, ins Bett, aufs Sofa … Er war natürlich einfach unglücklich ….
Ich habe drei Monate durchgehalten, mein Mann unterstützte mich null, ich habe drei Monate nur beim TA gesessen und niemals trat auch nur irgendeine Besserung ein. Ich ging nicht mehr weg, denn ich musste nur noch hinter ihm her putzen. Wenn ich auf der Arbeit war, musste er im Keller bleiben.
Nach drei Monaten bekam dann Bazi auch Durchfall. Das war der Punkt, an dem ich aufgab – zumindest was Speedy anbelangte. Ich wollte ihn einschläfern lassen …. Mein Mann war dagegen. Also haben wir ihn ins Tierheim im Odenwald zurückgebracht. Die Antwort meines TA: Ich hab Ihnen doch gleich gesagt, da dürfen Sie keine Katze holen.
Naja, der TA ist von mir dann später aufgrund seiner Behandlung von Bazi und Simba sowieso zum Mond geschossen worden … Denn nach Speedy begann bei uns die Durchfall-Serie und wir haben wirklich lange Zeit gedacht, dass Speedy irgendeinen recht unbekannten Erreger eingeschleppt hätte, der unsere Katzen immer zu Durchfall-Katzen machte, sobald sie hier einzogen.
Fakt ist: Ich werde Speedy nie vergessen, ich weiss nicht, was aus ihm geworden ist. Das Tierheim war so unfreundlich, glaubte mir nicht – ich weiss es nicht. Ich hab nie mehr dort angerufen und gefragt, ob Speedy wieder vermittel wurde.
Aber wenn ich das jetzt schreibe kommen mir wieder die Tränen. Ich fühle mich noch heute schuldig, dass ich vielleicht noch hätte mehr tun können. Aber alle Tips die ich damals aus dem Internet bekam – es waren immer die gleichen und nichts half.
Als wir Speedy im Tierheim wieder abgaben, hatte er noch immer Würmer. Ich denke bis heute, er war innerlich zerfressen inzwischen ….
Deshalb möchte ich Euch bitten zu verstehen, warum ich bei Durchfall immer sehr vehement reagiere und ich kann wieder nur betonen: Meinen Respekt an alle die, die alles für ihre Katze tun, sich hier Rat holen und versuchen, das Leben der Katze zu erhalten.
Ein Bild von Speedy gibt es bei Agnes auf der Homepage:
http://home.tiscali.de/montysworld/schnappschuesse.htm
Ich selbst konnte mich bisher einfach nicht überwinden, diese Geschichte auf meiner HP zu schreiben. Ich denke aber, ich werde diese Geschichte und seine Bilder einfach auf meine Gastkatzenseite nehmen – denn so was ähnliches war er ja auch: Eine Gastkatze bei mir, die ich nie vergessen werde ….
Ich möchte aber noch sagen, dass ich in dieser Zeit alle 3 Wochen den TA gewechselt habe, jedesmal mit neuer Hoffnung und jedes Mal war ich hinterher am Boden zerstört, dass ich nur wieder Unmengen Geld losgeworden bin, dem armen Speedy aber nicht geholfen werden konnte. Aus heutiger Sicht und mit meinem heutigen Wissen, hätte mir nur der Rat des TA aus dem Tierheim evtl. weiterhelfen können. Er empfahl mir, als ich ziemlich am Ende war, mich mit Speedy doch in homöopathische Behandlung zu begeben. Ich habe diesen Rat damals achtlos in den Wind geschossen. Doch wer weiss: Vielleicht war ausser den Würmern genau hier der Ansatzpunkt: Zuviel Chemie wurde (teilweise versuchsweise) in ihn reingepumpt. Damit kann ein so kleiner Körper niemals fertig werden.
Traurige Grüsse
ich möchte Euch heute die Geschichte von Speedy erzählen. Eine Geschichte auf die ich nicht sehr stolz bin. Die Geschichte soll aber alle denjenigen meinen Respekt zeigen, die als Katzenanfänger eine Katze aufnehmen, die vielleicht sehr krank ist und die um die Gesundheit ihrer Katze kämpfen. Sie soll aber auch erklären, warum ich mich bei dem Thema Durchfall sehr oft als "Prediger" auf die "Kanzel" schwinge. Ich werde diesen Kater nie vergessen und hoffe, dass er mir irgendwann verzeihen kann, dass ich aufgegeben habe.
Speedy fand ich in einem Tierheim im Odenwald. Es war ein Wildling, gerade mal 6 Monate alt und zwei Wochen vorher von den Tierschützern eingefangen. Speedy war dort noch in der Quarantäne-Station. Er war dort mit Katzen, die unter Durchfall litten. Speedy war ein schöner roter Kater und wir nahmen ihn mit nach Hause. Damals war ich mehr oder weniger noch nicht so sehr lange Katzenmama von Bazi geworden, hatte noch nicht wirklich viel Ahnung von Katzen. Es gab auch noch nicht so viele Foren, in denen man soviel hätte lernen können wie heute hier bei den Netz-Katzen.
Da Bazi ja Leukose hatte, wurde Speedy direkt nach seinem Umzug von meinem damaligen TA komplett und auf einen Schlag durchgeimpft. Direkt danach, zwei Tage später, bekam er Durchfall. Speedy hatte auch Flöhe. Im Durchfall fand ich Spulwürmer (spaghetti-ähnlich – ich hatte so was noch nie gesehen). Es begann eine Odysee. Wir
Speedy hatte dadurch auch immer Hunger. Was oben reinkam, ging direkt hinten wieder raus. Er frass Zeitungen, Milchzucker pur (er riss mit den Zähnen einfach die Verpackung auf und hat auch die Verpackung gefressen) – wir haben ein "offenes" Reihenhaus, wir konnten die Küche nicht "zuschließen". Letztlich musste ich ihn im Keller (ist gefliest) einsperren, weil es einfach nicht mehr anders ging. Er fing dann auch noch an überall hin zu pieseln, ins Bett, aufs Sofa … Er war natürlich einfach unglücklich ….
Ich habe drei Monate durchgehalten, mein Mann unterstützte mich null, ich habe drei Monate nur beim TA gesessen und niemals trat auch nur irgendeine Besserung ein. Ich ging nicht mehr weg, denn ich musste nur noch hinter ihm her putzen. Wenn ich auf der Arbeit war, musste er im Keller bleiben.
Nach drei Monaten bekam dann Bazi auch Durchfall. Das war der Punkt, an dem ich aufgab – zumindest was Speedy anbelangte. Ich wollte ihn einschläfern lassen …. Mein Mann war dagegen. Also haben wir ihn ins Tierheim im Odenwald zurückgebracht. Die Antwort meines TA: Ich hab Ihnen doch gleich gesagt, da dürfen Sie keine Katze holen.
Naja, der TA ist von mir dann später aufgrund seiner Behandlung von Bazi und Simba sowieso zum Mond geschossen worden … Denn nach Speedy begann bei uns die Durchfall-Serie und wir haben wirklich lange Zeit gedacht, dass Speedy irgendeinen recht unbekannten Erreger eingeschleppt hätte, der unsere Katzen immer zu Durchfall-Katzen machte, sobald sie hier einzogen.
Fakt ist: Ich werde Speedy nie vergessen, ich weiss nicht, was aus ihm geworden ist. Das Tierheim war so unfreundlich, glaubte mir nicht – ich weiss es nicht. Ich hab nie mehr dort angerufen und gefragt, ob Speedy wieder vermittel wurde.
Aber wenn ich das jetzt schreibe kommen mir wieder die Tränen. Ich fühle mich noch heute schuldig, dass ich vielleicht noch hätte mehr tun können. Aber alle Tips die ich damals aus dem Internet bekam – es waren immer die gleichen und nichts half.
Als wir Speedy im Tierheim wieder abgaben, hatte er noch immer Würmer. Ich denke bis heute, er war innerlich zerfressen inzwischen ….
Deshalb möchte ich Euch bitten zu verstehen, warum ich bei Durchfall immer sehr vehement reagiere und ich kann wieder nur betonen: Meinen Respekt an alle die, die alles für ihre Katze tun, sich hier Rat holen und versuchen, das Leben der Katze zu erhalten.
Ein Bild von Speedy gibt es bei Agnes auf der Homepage:
http://home.tiscali.de/montysworld/schnappschuesse.htm
Ich selbst konnte mich bisher einfach nicht überwinden, diese Geschichte auf meiner HP zu schreiben. Ich denke aber, ich werde diese Geschichte und seine Bilder einfach auf meine Gastkatzenseite nehmen – denn so was ähnliches war er ja auch: Eine Gastkatze bei mir, die ich nie vergessen werde ….
Ich möchte aber noch sagen, dass ich in dieser Zeit alle 3 Wochen den TA gewechselt habe, jedesmal mit neuer Hoffnung und jedes Mal war ich hinterher am Boden zerstört, dass ich nur wieder Unmengen Geld losgeworden bin, dem armen Speedy aber nicht geholfen werden konnte. Aus heutiger Sicht und mit meinem heutigen Wissen, hätte mir nur der Rat des TA aus dem Tierheim evtl. weiterhelfen können. Er empfahl mir, als ich ziemlich am Ende war, mich mit Speedy doch in homöopathische Behandlung zu begeben. Ich habe diesen Rat damals achtlos in den Wind geschossen. Doch wer weiss: Vielleicht war ausser den Würmern genau hier der Ansatzpunkt: Zuviel Chemie wurde (teilweise versuchsweise) in ihn reingepumpt. Damit kann ein so kleiner Körper niemals fertig werden.
Traurige Grüsse