Huhni
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- 09.01.2003
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Hallo Ihr Lieben!
Ich möchte Euch schon jetzt vorwarnen, das hier könnte ein etwas längerer Artikel werden. Ich muß ein bißchen weiter ausholen und Euch die ganze Story erzählen, damit ich letztenendes zu meinem Problem/Frage kommen kann.
Aber fangen wir von vorn an: Unsere Emi (4-5 Jahre alt, EKH, weiblich, kastriert) ist nun seit 02. Januar bei uns. Wir haben sie aus einem Tierheim. Sie ist uns dort begegnet und es war Liebe auf den ersten Blick, sie sollte es einfach sein. Von der Mitarbeiterin des Tierheims wurde uns erzählt, die Kleine käme aus der Auffangsstation in Polen und war zum damaligen Zeitpunkt seit 7 Monaten im Heim in Deutschland und sei von zwei vermittelten Stellen wieder zurückgebracht worden. Beides mal wurde sie als Zweitkatze vermittelt, beides mal sei sie unsauber gewesen. Deshalb sollte sie nur noch als Einzelkatze vermittelt werden.
Als wir dann sagten, daß sie es sein soll, mußten wir einen Bogen ausfüllen und dort wurde uns gesagt, daß Emi eigentlich eine Wohnungskatze werden sollte. "Gut," dachten und sagten wir "vielleicht irgendwann in der Zukunft könnte man die Kleine auch an die "Freiheit" gewöhnen, langsam und vorsichtig, aber gönnen wollten wir ihr es irgendwann schon.
Der große Tag kam, Emi wurde von Mitarbeitern des Tierheims zu uns gebracht. Die hatten einen Tierüberlassungsvertrag mitgebracht, der eine besondere Klausel beinhaltet: Emi ist ausschließlich (!) als Wohnungskatze zu halten, bei Vertragsbruch wird die Katze uns weggenommen, zusätzlich gibts eine Vertragsstrafe von € 2000,- die dann fällig würde.
Wir haben es unterschrieben - a) wollten wir die Katze haben und b) saß sie
zu diesem Zeitpunkt bereits unter dem Bett und war kaum rauszubekommen. Ich hätte es auch nie übers Herz gebracht denen zu sagen "Nein, das unterschreib ich nicht. Packt die Katze wieder ein und geht!"
Begründung ihres vorgeschriebenen Wohnungskatzendaseins war kurz und knapp daß sie glaubten Emi würde den Freigang nicht verkraften. Woran sie das festmachen? Darüber wurde nichts gesagt.
Die Tage gingen ins Land und ich wollte mehr wissen - wo kommt meine Katze her? Warum war sie nicht zutraulich? Was war ihr wiederfahren, daß sie angeblich keine Kinder mag? Warum verkraftet sie Freigang nicht? Wieso verträgt sie sich nicht mit anderen Katzen? Wieso erschrecken sie "laute Geräusche und hastige Bewegungen"? Wieso saß eine so besondere Katze 7 Monate da und "keiner will sie" - wie es hieß? Alles Fragen, die aufgekommen sind, weil man aus dem Tierheim immer nur Bruchstücke erfahren hatte.
Also rief ich an. Fragte, wo sie herkommt, wie sie ins Tierheim kam. Besonders reichhaltig war die gegebene Information nicht - "Emi war einfach da eines Tages!" - Originalton!! Sie wäre eine Straßenkatze gewesen. Sie mußte eingefangen werden um kastriert zu werden. Anfangs ließ sie keinen Menschen an sich heran.
Ich beschreibe Euch unsere Emi, wie wir sie kennen:
Emi ist eine ungeheuer liebe Katzendame, z.T. erschreckt sie zwar noch bei unbekannten Geräuschen (ist ja normal!), aber selbst die Luftalarm-Sirene, die zwei Häuser weiter auf dem Dach steht und jeden 1.Freitag im Monat zur Probe heult kann sie nicht einmal mehr aus der Ruhe bringen.
Diese Katze ist so zutraulich, daß sie bereits am allerersten Abend als sie bei uns war, zu uns aufs Sofa kam und auf meinem Schoß lag. Jede Nacht liegt sie an meinen Bauch gekuschelt unter unserer Bettdecke und schläft und dies hat sie auch bei dem 8 jährigen Patenkind meines Freundes gemacht, der eine Nacht bei uns war. Soviel zum Thema sie möge keine Kinder.
All diese z.T. widersprüchlichen Aussagen bringen einen am Ende immer zu einer Frage, nämlich "Freigang ja oder nein?" - und zu einer einfachen Antwort: Nein - weil sonst Katze weg und € 2000,-!
Warum ich mich nicht wirklich mit dem Gedanken anfreunden kann, daß Emi ein Wohnungstiger bleiben soll, ist 1.) die Tatsache, daß sie eine Straßenkatze war - sie kennt also das Leben draußen. Und langsam tut es mir weh sie zu sehen, wie sie tagtäglich am Fensterbrett sitzt und die Welt draußen beobachtet. Ihr neuer Lieblingsplatz ist der Balkon den wir vor 2 Wochen mit einem Netz ausbruchssicher gemacht haben. Und gestern kratzte sie wie wild an der Haustüre. Einmal ist sie mir schon beinahe nach draußen entwischt.
Quält sich unsere Katze mit dem Leben in der Wohnung? Ich hoffe es nicht, aber die kleinen, sich langsam häufenden Anzeichen dafür, daß sie so gerne nach draußen will und ihr sehnsüchtiger Blick machen mir ein ungeheuer schlechtes Gewissen.
Von den Fragen und blöden Kommentaren der Bekanntschaft ("Warum sperrt ihr das Vieh ein?" "Wieso habt ihr den Mistvertrag eigentlich unterschrieben?") mal ganz abgesehen.
Dann soll das arme Ding sich nicht mal mit Artgenossen vertragen? Ist es nicht verständlich, daß ich diese Aussage des Tierheims in Frage stelle, wenn viele andere Aussagen bereits nicht richtig waren?
Diesen Punkt wäre ich bereit in der Praxis zu widerlegen. In genau dem selben Tierheim sitzt ein Kater, ein unheimlich süsses und liebes Ding, den ich sofort nehmen würde. Aber mein Freund ist enttäuscht vom Tierheim und möchte kein Tier mehr von dort. Ich weiß auch nicht, ob sie ihn uns gäben - Emi ist ja "eine Einzelgängerin" - sagen sie!
Ich weiß nicht mehr, was ich Euch fragen soll - vielleicht reicht mir auch einfach nur Eure Meinung dazu. Es wäre lieb, wenn Ihr mir die mitteilen könntet.
Ich möchte das Tierheim und die Menschen dort nicht angreifen. Ich bin tief beeindruckt und habe ungeheuren Respekt vor der Arbeit, die diese Leute tun und ich akzeptiere auch die Tatsache, daß sie die Vermittlung so wichtig und ernst nehmen und sicher sein wollen, daß ihre Tiere auch nach der Vermittlung nur das beste Leben haben, aber ich bin einfach im Zweifel, ob es in diesem Fall das richtige ist, was sie entschieden haben. Ich glaube einfach, daß sie die Katze, für die sie so entschieden haben, nicht richtig kennengelernt haben. In so einer Umgebung bestimmt nicht leicht, geb ich zu. Aber sollte nicht die Möglichkeit bestehen, eine Entscheidung nochmals zu ändern, wenn sie sich als nicht richtig herausstellt?
Naja, ich hör jetzt auf, entschuldigt meinen langen Beitrag. Aber es mußte mal raus - von meinen Bekannten kommt nur blödes Geschwätz (s.o.) - ich hoffe, daß Ihr meine Gedanken und Befürchtungen vielleicht etwas versteht!
Danke für Eure Zeit!
Ich möchte Euch schon jetzt vorwarnen, das hier könnte ein etwas längerer Artikel werden. Ich muß ein bißchen weiter ausholen und Euch die ganze Story erzählen, damit ich letztenendes zu meinem Problem/Frage kommen kann.
Aber fangen wir von vorn an: Unsere Emi (4-5 Jahre alt, EKH, weiblich, kastriert) ist nun seit 02. Januar bei uns. Wir haben sie aus einem Tierheim. Sie ist uns dort begegnet und es war Liebe auf den ersten Blick, sie sollte es einfach sein. Von der Mitarbeiterin des Tierheims wurde uns erzählt, die Kleine käme aus der Auffangsstation in Polen und war zum damaligen Zeitpunkt seit 7 Monaten im Heim in Deutschland und sei von zwei vermittelten Stellen wieder zurückgebracht worden. Beides mal wurde sie als Zweitkatze vermittelt, beides mal sei sie unsauber gewesen. Deshalb sollte sie nur noch als Einzelkatze vermittelt werden.
Als wir dann sagten, daß sie es sein soll, mußten wir einen Bogen ausfüllen und dort wurde uns gesagt, daß Emi eigentlich eine Wohnungskatze werden sollte. "Gut," dachten und sagten wir "vielleicht irgendwann in der Zukunft könnte man die Kleine auch an die "Freiheit" gewöhnen, langsam und vorsichtig, aber gönnen wollten wir ihr es irgendwann schon.
Der große Tag kam, Emi wurde von Mitarbeitern des Tierheims zu uns gebracht. Die hatten einen Tierüberlassungsvertrag mitgebracht, der eine besondere Klausel beinhaltet: Emi ist ausschließlich (!) als Wohnungskatze zu halten, bei Vertragsbruch wird die Katze uns weggenommen, zusätzlich gibts eine Vertragsstrafe von € 2000,- die dann fällig würde.
Wir haben es unterschrieben - a) wollten wir die Katze haben und b) saß sie
Begründung ihres vorgeschriebenen Wohnungskatzendaseins war kurz und knapp daß sie glaubten Emi würde den Freigang nicht verkraften. Woran sie das festmachen? Darüber wurde nichts gesagt.
Die Tage gingen ins Land und ich wollte mehr wissen - wo kommt meine Katze her? Warum war sie nicht zutraulich? Was war ihr wiederfahren, daß sie angeblich keine Kinder mag? Warum verkraftet sie Freigang nicht? Wieso verträgt sie sich nicht mit anderen Katzen? Wieso erschrecken sie "laute Geräusche und hastige Bewegungen"? Wieso saß eine so besondere Katze 7 Monate da und "keiner will sie" - wie es hieß? Alles Fragen, die aufgekommen sind, weil man aus dem Tierheim immer nur Bruchstücke erfahren hatte.
Also rief ich an. Fragte, wo sie herkommt, wie sie ins Tierheim kam. Besonders reichhaltig war die gegebene Information nicht - "Emi war einfach da eines Tages!" - Originalton!! Sie wäre eine Straßenkatze gewesen. Sie mußte eingefangen werden um kastriert zu werden. Anfangs ließ sie keinen Menschen an sich heran.
Ich beschreibe Euch unsere Emi, wie wir sie kennen:
Emi ist eine ungeheuer liebe Katzendame, z.T. erschreckt sie zwar noch bei unbekannten Geräuschen (ist ja normal!), aber selbst die Luftalarm-Sirene, die zwei Häuser weiter auf dem Dach steht und jeden 1.Freitag im Monat zur Probe heult kann sie nicht einmal mehr aus der Ruhe bringen.
Diese Katze ist so zutraulich, daß sie bereits am allerersten Abend als sie bei uns war, zu uns aufs Sofa kam und auf meinem Schoß lag. Jede Nacht liegt sie an meinen Bauch gekuschelt unter unserer Bettdecke und schläft und dies hat sie auch bei dem 8 jährigen Patenkind meines Freundes gemacht, der eine Nacht bei uns war. Soviel zum Thema sie möge keine Kinder.
All diese z.T. widersprüchlichen Aussagen bringen einen am Ende immer zu einer Frage, nämlich "Freigang ja oder nein?" - und zu einer einfachen Antwort: Nein - weil sonst Katze weg und € 2000,-!
Warum ich mich nicht wirklich mit dem Gedanken anfreunden kann, daß Emi ein Wohnungstiger bleiben soll, ist 1.) die Tatsache, daß sie eine Straßenkatze war - sie kennt also das Leben draußen. Und langsam tut es mir weh sie zu sehen, wie sie tagtäglich am Fensterbrett sitzt und die Welt draußen beobachtet. Ihr neuer Lieblingsplatz ist der Balkon den wir vor 2 Wochen mit einem Netz ausbruchssicher gemacht haben. Und gestern kratzte sie wie wild an der Haustüre. Einmal ist sie mir schon beinahe nach draußen entwischt.
Quält sich unsere Katze mit dem Leben in der Wohnung? Ich hoffe es nicht, aber die kleinen, sich langsam häufenden Anzeichen dafür, daß sie so gerne nach draußen will und ihr sehnsüchtiger Blick machen mir ein ungeheuer schlechtes Gewissen.
Von den Fragen und blöden Kommentaren der Bekanntschaft ("Warum sperrt ihr das Vieh ein?" "Wieso habt ihr den Mistvertrag eigentlich unterschrieben?") mal ganz abgesehen.
Dann soll das arme Ding sich nicht mal mit Artgenossen vertragen? Ist es nicht verständlich, daß ich diese Aussage des Tierheims in Frage stelle, wenn viele andere Aussagen bereits nicht richtig waren?
Diesen Punkt wäre ich bereit in der Praxis zu widerlegen. In genau dem selben Tierheim sitzt ein Kater, ein unheimlich süsses und liebes Ding, den ich sofort nehmen würde. Aber mein Freund ist enttäuscht vom Tierheim und möchte kein Tier mehr von dort. Ich weiß auch nicht, ob sie ihn uns gäben - Emi ist ja "eine Einzelgängerin" - sagen sie!
Ich weiß nicht mehr, was ich Euch fragen soll - vielleicht reicht mir auch einfach nur Eure Meinung dazu. Es wäre lieb, wenn Ihr mir die mitteilen könntet.
Ich möchte das Tierheim und die Menschen dort nicht angreifen. Ich bin tief beeindruckt und habe ungeheuren Respekt vor der Arbeit, die diese Leute tun und ich akzeptiere auch die Tatsache, daß sie die Vermittlung so wichtig und ernst nehmen und sicher sein wollen, daß ihre Tiere auch nach der Vermittlung nur das beste Leben haben, aber ich bin einfach im Zweifel, ob es in diesem Fall das richtige ist, was sie entschieden haben. Ich glaube einfach, daß sie die Katze, für die sie so entschieden haben, nicht richtig kennengelernt haben. In so einer Umgebung bestimmt nicht leicht, geb ich zu. Aber sollte nicht die Möglichkeit bestehen, eine Entscheidung nochmals zu ändern, wenn sie sich als nicht richtig herausstellt?
Naja, ich hör jetzt auf, entschuldigt meinen langen Beitrag. Aber es mußte mal raus - von meinen Bekannten kommt nur blödes Geschwätz (s.o.) - ich hoffe, daß Ihr meine Gedanken und Befürchtungen vielleicht etwas versteht!
Danke für Eure Zeit!