Hallo Cat,
ich würde auch unbedingt empfehlen, einen Platz zu reservieren, und zwar in einem Abteil. Gibt es da nicht auch so Mutter-Kind-Dinger, wo an der einen Seite so eine Art "Kindersitz" ist, eine etwas erhöhte Fläche am Fenster, auf die man die Tasche stellen könnte? Außerdem sind nur fünf Mitreisende im Abteil, wenn überhaupt.
Ich würde mich auch erkundigen zu welcher Tageszeit am wenigsten Reisende zu ewarten sind und dann fahren, wenn Du das einrichten kannst.
Ich würde Jules übrigens eher kaum füttern, wegen des eventuellen Übergebens, und ihm lieber nur ein, zwei Leckerli oder etwas Paste (Käse, Malz, Nutrical) geben, damit der Magen nicht komplett leer ist. Wahrscheinlich ist er eh zu aufgeregt zum Fressen. Trinken dagegen sollte er können, wobei es bestimmt reicht wenn Du ihm zwischendruch einmal was anbietest.
Falls es übrigens sehr warm im Abteil sein sollte, er hechelt und Du das nicht ändern kannst (wegen Mitreisenden): Handtuch oder Küchenhandtuch naß machen, auswringen und über den Korb / die Tasche hängen oder notfalls über ihn, damit er abkühlt. Fenster auf ist nicht so gut wegen Zugluft.
Ich würde Dir auch raten, ihn auf keinen Fall rauszulassen. Die Gefahr, daß er abhaut, ist zu groß. Immerhin ist alles sehr neu und sehr beängstigend, und man weiß nie was passiert. Ein Halsband mit Adresse und Telefonnummer dran für alle Fälle während der Fahrt wär vielleicht nicht schlecht. Oder ein Geschirr, an dem Du ihn festhalten kannst, wenn Du Deine Hände zum Streicheln zu ihm reinsteckst.
Uns ist ja Arradon in der Bretagne zugelaufen, 1100km von zuhause, und wir wollten ihn mitnehmen. Mangels Gelegenheit und Zeit und auch Geld damals hatten wir keine Transportkiste, deshalb kam er an Geschir und Auszugsleine. Er liebte allerdings auch Autofahren und lag die ganze Fahrt über, die über 10 Stunden gedauert hat, glücklich und zufrieden auf einer Reisetasche und guckte raus. Er hatte ein Katzenklo drin, und wir haben ihn regelmäßig an der Leine "Gassi" geführt, ca. alle Stunde, was er schon kannte von den ersten zwei Tagen bei uns, aber er hat nie was gemacht und auch weder gefressen noch getrunken.
In Reims hatten wir dann nur eine Raststätte gefunden, keinen leeren Parkplatz, und dort ist dann die Apokalypse passiert: obwohl ich die Leine fest in der Hand hatte, während Achim ihm im Fußraum des Beifahrersitzes mal wieder Wassser servierte, hat er sich losgerissen, als er vor einer knallenden Autotür erschrak. Er ist quer über die ganze Tankstelle, in deren Bereich wir standen, gerast, das Plastikding der Ausziehleine im Schlepptau. Ich dachte nur noch, oh Gott, der ist weg, und der bleibt doch irgendwo hängen mit dem Geschirr und der Leine und geht elend zugrunde.... es war schon dunkel, als das passierte. Wir sind ihm natürlich sofort hinterher, und ganz am Rande des Rastplatzes, wo kein Licht mehr hinfiel, hockte er und wartete.
Was ich damit aber vor allem erzählen wollte, ist, daß ich die Leine nicht halten konnte, obwohl ich damit rechnete, daß er sich losreißen könnte. Deshalb würde ich nie mehr dieses Risiko eingehen und ihn aus der Tasche / dem Korb lassen. Auch nicht wenn die Abteiltür zu ist - wie schnell hat die jeman aufgerissen, während man noch dem Tierchen hinterherhechtet...
@ die Bachblütenerfahrenen: wäre es eine Idee, Jules 0vorsorglich Rescue-Tropfen zu geben?
Auf jeden Fall wünsche ich Dir aber einen guten und reibungslosen Umzug!!!!
Viele Grüße,
Neckarhex