> Gute Nachrichten für Katzenfreunde: Von den 20 getesteten Katzenstreus können wir mehr als die Hälfte empfehlen - darunter auch die fünf Produkte aus organischen Materialien.
> Im Cassius Topstreu Premium und in zwei Produkten des Marktführers Effem - dem Catsan Hygiene-Streu und dem Thomas Katzenstreu - fand das beauftragte Labor lungengängige Mineralfasern. Diese Fasern können bis in die feinen Verästelungen der Lunge gelangen und dort stecken bleiben. Laut Gefahrstoffverordnung gelten alle Partikel als Fasern, die mindestens 5 Mikrometer (µm) lang sind, einen Durchmesser haben, der kleiner als 3µm ist und deren Verhältnis von Länge zu Durchmesser 3:1 überschreitet. Fasern dieser Dimensionen stehen im Verdacht, Krebs zu erregen - offenbar vor allem, wenn sie lange im Körper bleiben.
> Das Cassius Topstreu Premium besteht aus Bentonit, einem Gestein, das eigentlich keine faserförmigen Tonmineralien enthält. Unser Labor vermutet, dass die hier nachgewiesenen faserförmigen Teilchen durch die Verarbeitung des Materials entstanden sein könnten.
> In der MAK-Werte-Liste, die die maximalen Arbeitsplatzkonzentrationen gesundheitsschädlicher Stoffe festlegt, heißt es: »Aus Gründen des Gesundheitsschutzes werden zunächst alle anorganischen Fasern als krebsverdächtig angesehen.« Für lungengängige Mineralfasern gab es deshalb in unserem Test ein Minus.
> Eindeutig als Krebs erregend eingestuft sind Buchen- und Eichenholzstaub in der MAK-Liste. Wir haben die beiden Holzstreus, Cat's Best ÖkoPlus Katzenstreu klumpend und Pitti Holz Streu auf diese Holzarten untersucht und haben keine derartigen Stäube gefunden.
> Alle Streus im Test bewiesen, dass sie ausreichend Feuchtigkeit binden können. Das Cat's Best ÖkoPlus -Katzenstreu klumpend, das einzige organische Klumpstreu im Test, saugte sogar das Fünffache seines Volumens an Wasser auf.
> Eine Katzentoilette kann Besitzer und Katze schnell stinken. 14 der getesteten 20 Streus binden den Geruch jedoch gut, der entsteht, wenn Bakterien den Katzenharn unter anderem zu Ammoniak umsetzen. Nichts für empfindliche Nasen sind dagegen das Ja! Katzen Hygiene-Streu und Die neue Top-Hygiene Katzenstreu.
> Lästig ist das Reinigen der Katzentoilette, wenn mit dem Urin Bestandteile des Streus ausgewaschen werden und dann am Boden des Katzenklos festkleben. Außerdem kann ein solcher Schmierfilm eine Geruchsquelle sein. Doch nur das Tip Katzenstreu fiel durch starke Schmierfilmbildung auf.
> Ganz ohne Staub lässt sich kein Streu in die Katzentoilette füllen. Sieben Produkte staubten aber so stark, dass wir sie dafür um eine Stufe abwerteten. Denn das Einatmen von Staub jeglicher Art ist gesundheitlich bedenklich: »Nahezu alle Stäube verursachen Reizerscheinungen auf den Schleimhäuten«, schreibt das Institut für Arbeits- und Sozialmedizin der Uni Rostock.
Das sagen die Hersteller
> »Keines unserer Produkte kann nach den gültigen Kriterien als gesundheitsgefährdend oder gar Krebs erzeugend eingestuft werden«, schrieb uns die Firma Effem, nachdem wir in zwei ihrer Produkte lungengängige Mineralfasern gefunden hatten. Dass diese Fasern unbedenklich sind, ist allerdings auch nicht belegt. Einige Hersteller wiesen darauf hin, dass plättchenförmige Teilchen unter dem Elektronenmikroskop wie Fasern aussehen können, wenn sie aufrecht stehen. Wir haben dies berücksichtigt und unklare Ergebnisse nicht zur Bewertung herangezogen.
> Mehrere Hersteller monierten, dass wir die Feuchtigkeitsaufnahme in Volumenprozent bewerteten und nicht, wie in der Branche üblich, in Gewichtsprozent. Allerdings wird kaum ein Verbraucher Streu in die Katzentoilette einwiegen, sondern sie bis zu einer bestimmten Höhe füllen - sich also nach dem Volumen richten.
Wie wird eine Katze stubenrein?
Bereits ab der dritten Lebenswoche schleppt eine Katzenmutter ihren Nachwuchs zur Katzentoilette. Was dort zu tun ist, lernen die Kleinen durchs Nachahmen. Mindestens acht Wochen sollten sie bei der Mutter bleiben. Wohnungskatzen werden dann in der Regel problemlos stubenrein. Die Kätzchen dürfen aber keine schlechten Erfahrungen mit der Toilette machen - zum Beispiel beim Reinklettern damit umkippen. Deshalb sollte man für den Nachwuchs einen kleineren Behälter aufstellen. Katzen, die vom Bauernhof kommen, kann man zur Gewöhnung an das stille Örtchen nach jeder Mahlzeit in die Kiste setzen. »Wichtig ist, dass die Katzentoilette weder nach Fäkalien noch nach Reinigungsmitteln riecht«, sagt Imke Krüger, Katzenexpertin beim Forschungskreis »Heimtiere in der Gesellschaft«. Auch der Fußboden sollte nicht duften. Die Expertin empfiehlt, anfangs etwas Erde unter das Streu zu mischen und den Streu-Anteil langsam zu erhöhen. Der richtige Platz für eine Katzentoilette ist ruhig, jederzeit zugänglich und nicht in der Nähe des Fressnapfes.
Quelle:
Oekotest.de